Dieter Bohlen

Dieter Bohlen

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Dieter Bohlen wurde am 7. Februar 1954 als Dieter Günter Bohlen in Berne im Landkreis Wesermarsch geboren und ist ein deutscher Musikproduzent, Komponist, Texter und Sänger. Bekannt wurde er in den 1980er Jahren als Mitglied des Popduos Modern Talking. Neben erfolgreichen Produktionen nationaler und internationaler Musiker ist er ständiges Jurymitglied der Castingshows „DSDS – Deutschland sucht den Superstar“ und „Das Supertalent“. Dieter Bohlen wird manchmal auch „Pop-Titan“ genannt, weil er hauptsächlich Popmusik macht und ein erfolgreicher Produzent dieser Musikrichtung ist.

Dieter Bohlen – Brother Louie

Karriere

Schon während seiner Schulzeit komponierte Bohlen Musik. Ab Ende der 1970er Jahre war er beim Hamburger Musikverlag Intersong angestellt und arbeitete als Komponist und Songschreiber für zahlreiche Schlagersänger. Zusammen mit Holger Garbode gründete er das Duo Monza, für das er 1978 die Single Hallo Taxi Nummer 10 schrieb und produzierte.

Ab 1980 arbeitete Bohlen als Produzent für die Berliner Plattenfirma Hansa und als Solokünstler unter dem Pseudonym Steve Benson. Seine erste Single hieß Don’t Throw My Love Away (1980). Es folgten zwei weitere Singles mit den Titeln Love Takes Time und (You’re a Devil With) Angel Blue Eyes. Keine dieser Platten schaffte es in die Top 100, was 1981 zur Auflösung des Projekts führte.

Im selben Jahr schloss er sich der Formation Sunday an, die Anfang 1982 mit Halé, Hey Louise in der ZDF-Hitparade vertreten war. Um 1982 schrieb Bohlen, der in dieser Zeit im Hamburger Szenelokal Onkel Pö erstmals seinem Vorbild Falco begegnete, Songs für Bernhard Brink und Elmar Gunsch und war Produzent bzw. Komponist für The Teens, Katja Ebstein und Bernd Clüver sowie für Andreas Cramer & Die Westkurven-Fans (Halé HSV). 1983 nahm er erstmals an der Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson teil; Bernd Clüver sang den von Bohlen komponierten Titel Mit 17 und belegte damit den dritten Platz.

Nachdem Bohlen ab 1982 mit dem Schlagersänger Thomas Anders sechs erfolglose Singles mit deutschen Texten veröffentlicht hatte, produzierte er ab Herbst 1984 das Duo Bohlen/Anders unter dem Namen Modern Talking. Die Gruppe erreichte mit You’re My Heart, You’re My Soul, You Can Win If You Want, Cheri, Cheri Lady, Brother Louie und Atlantis Is Calling (S.O.S. for Love) fünfmal Platz eins der deutschen Single-Charts und war auch in anderen europäischen sowie asiatischen und afrikanischen Hitparaden erfolgreich. Bohlens Toningenieur war Luis Rodriguez.

Modern Talking trennte sich 1987 im Streit. Bohlen produzierte und schrieb danach für andere Künstler, unter anderem für die von ihm entdeckte C.C. Catch (Heartbreak Hotel). Er selbst trat weiterhin unter dem Namen Blue System (Under My Skin) auf. 1998 reformierte sich Modern Talking und gab in der Silvesternacht 2002 zwei Konzerte in Moskau, trennte sich aber 2003 wieder.

1986 schrieb Bohlen die Filmmusik für mehrere Tatort-Folgen des Duisburger Kommissars Horst Schimanski. In der Folge Der Tausch ist der von ihm komponierte Song Midnight Lady zu hören, der vom ehemaligen Smokie-Sänger Chris Norman interpretiert wurde. Auch dieser Song wurde ein Nummer-eins-Hit. Zwei Jahre später kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit zwischen Norman und Bohlen für die Folge Gebrochene Blüten mit dem Titel Broken Heroes.

Im selben Jahr steuerte er mit seinem Musikprojekt Blue System den Titelsong Silent Water zum Tatort: Moltke bei und hatte einen Gastauftritt. Für den letzten Schimanski-Tatort Der Fall Schimanski steuerte er unter dem Pseudonym Howard Houston mit dem von Bonnie Tyler interpretierten Song Against the Wind letztmals die Titelmusik bei.

Für die elfteilige ZDF-Familienserie Rivalen der Rennbahn (1989) schrieb Bohlen die Titelmusik und produzierte den Soundtrack, der in Deutschland Platz 2, in Österreich Platz 4 und in der Schweiz Platz 5 der Charts erreichte. 1987 komponierte er die Titelmusik für die ARD-Sportschau. 1989 gewann er mit seinen Liedern die Vorentscheidungen zum Grand Prix in Deutschland und Österreich.

Nino de Angelo trat für Deutschland mit dem Lied Flieger an und erreichte beim Grand Prix den 14. Platz, Thomas Forstner trat für Österreich mit dem Titel Nur ein Lied an und erreichte den fünften Platz. 1992 trat Tony Wegas mit dem von Bohlen geschriebenen Lied Zusammen geh’n für Österreich beim Grand Prix an und belegte den zehnten Platz.

1997 beendete Bohlen sein Projekt Blue System, nachdem die letzten Veröffentlichungen von den Medien und dem Publikum nur sehr zurückhaltend aufgenommen worden waren. Im März 2006 erschien ein neues Bohlen-Album, das neben zwölf neuen und sechs alten Titeln auch die letzte unveröffentlichte Modern-Talking-Single Shooting Star und den Titelsong aus Dieter – Der Film, Gasoline, enthält. 2006 trat Bohlen als Produzent des Duos Indiggo mit dem Lied Be My Boyfriend beim rumänischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2006 an und erreichte den siebten Platz.

Im Jahr 2010 erreichte das von Bohlen für die Sängerin Andrea Berg produzierte Album Schwerelos Platz 1 der deutschen Albumcharts und wurde mit Dreifachplatin ausgezeichnet. Das zweite Album Abenteuer, das Bohlen für Berg produzierte, erreichte 2011 ebenfalls Platz 1. Bergs 2013 erschienenes Doppelalbum Atlantis enthält ebenso wie Seelenbeben von 2016 teilweise Songs von Bohlen. Für ihr Album Mosaik (2019) schrieb er Du musst erst fallen und Davon geht mein Herz nicht unter.

Um sich der Zuordnung zu einem bestimmten musikalischen Genre zu entziehen, verwendet Bohlen, meist als Produzent, immer wieder wechselnde Pseudonyme wie Art of Music, Dee Bass, Fabricio/Fabrizio Bastino, Jennifer Blake, Joseph Cooley, Marcel Mardello, Steve Benson, Ryan Simmons, Barry Mason, Michael von Drouffelaar, Atisha, David Bernhardt oder Projekte wie Mayfair, Monza, Foolish Heart, Countdown G.T.O., Hit the Floor oder Major Tom.

TV

„DSDS – Deutschland sucht den Superstar“

2002 übernahm Dieter Bohlen auf Wunsch von Gerhard Zeiler und nach Überredungskunst von TV-Manager Tom Sänger die Rolle des Moderators der deutschen Version von Pop Idol. Als Juror der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) präsentierte er sich mit kontroversen Kommentaren wie „Du singst wie ein Gartenzwerg auf Ecstasy“. Im Verlauf der Show nahm er mit den zehn Finalisten die Single „We Have a Dream“ auf, die zum meistverkauften Song des Jahres in Deutschland wurde. Auch das von Bohlen produzierte DSDS-Album „United“ erwies sich als kommerziell erfolgreich.

Die Zusammenarbeit mit dem DSDS-Sieger Alexander Klaws und dem DSDS-Dritten Daniel Küblböck war zeitweilig erfolgreich, ebenso die Kooperation mit Yvonne Catterfeld. Bohlen unterzeichnete Werbeverträge mit verschiedenen Unternehmen und erhielt pro Staffel von DSDS eine Gage von 1,2 Millionen Euro. Die zweite Staffel von DSDS im Jahr 2004 konnte nicht an den Erfolg der ersten Staffel anknüpfen. Dennoch schrieb Bohlen erneut zwölf Songs für ein Album aller Finalisten mit dem Titel „Magic of Music“.

Die Zusammenarbeit mit der Siegerin der zweiten Staffel, Elli Erl, endete, da sie nach ihrem von Bohlen geschriebenen Siegertitel „This Is My Life“ nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollte. In der vierten Staffel 2007, die Mark Medlock gewann, schrieb Bohlen den Siegersong „Now or Never“ und produzierte mit Medlock erfolgreich mehrere Alben und Singles.

Im Jahr 2009 war Dieter Bohlen der Produzent des Siegertitels für den Gewinner der sechsten Staffel, Daniel Schuhmacher, der damit einen Nummer-eins-Hit landete. In der siebten Staffel 2010 gewann Mehrzad Marashi und Bohlen schrieb und produzierte den Siegersong „Don’t Believe“. In der achten Staffel ab Januar 2011 saß er erneut in der Jury und zeichnete für den Song „Call My Name“ verantwortlich, der sowohl dem Sieger Pietro Lombardi als auch der Zweitplatzierten Sarah Engels Platz eins und zwei der deutschen Single-Charts sicherte.

Für Luca Hänni, den Gewinner der neunten Staffel 2012, schrieb Bohlen den Song „Don’t Think About Me“, der in der Schweiz nach vier Tagen Goldstatus erreichte und in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz eins der Charts landete. Bohlen produzierte auch Hännis Debütalbum „My Name Is Luca“, das in Österreich und der Schweiz Platz 1 und in Deutschland Platz 2 der Charts erreichte und in der Schweiz und in Österreich mit Gold ausgezeichnet wurde.

In der zehnten Staffel schrieb und produzierte er den Siegertitel „Mein Herz“ für Beatrice Egli, der in der ersten Verkaufswoche Platz 1 der deutschen, österreichischen und Schweizer Charts erreichte. Außerdem war er für die Produktion ihres Debütalbums „Glücksgefühle“ verantwortlich. 2015 gewann Severino Seeger mit Bohlens Siegertitel „Hero of My Heart“, der auf Platz 19 der deutschen Charts einstieg und damit die bisher schlechteste Chartplatzierung eines DSDS-Siegersongs erreichte.

In der darauffolgenden Staffel 2016 triumphierte Prince Damien mit dem von Bohlen geschriebenen Finalsong „Glücksmoment“, der Platz 1 der deutschen Charts erreichte. Die Gewinnerin der Staffel 2018, Marie Wegener, landete mit ihrem von Bohlen geschriebenen Titel „Königlich“ auf Platz 3 der deutschen Charts. Er produzierte auch ihr gleichnamiges Debütalbum. Im Jahr 2020 gewann Ramon Roselly die 17. Staffel mit Bohlens Song „Eine Nacht“, der ebenfalls Platz 1 der deutschen Charts erreichte. Bohlen war auch für die Produktion von Rosellys Album „Herzenssache“ verantwortlich.

In der 18. Staffel von DSDS im Jahr 2020 bestand die Jury aus Dieter Bohlen, Mike Singer, Maite Kelly und Michael Wendler. Jan-Marten Block wurde der Gewinner der Staffel.

In der 19. Staffel 2021, in der RTL den Vertrag mit Dieter Bohlen als Juror nicht verlängerte, wurde die Jury mit Florian Silbereisen, Ilse DeLange und Toby Gad komplett neu besetzt. Das Finale gewann der 21-jährige Harry Laffontien.

Die 20. Staffel 2023 von „DSDS – Deutschland sucht den Superstar“ soll laut RTL die letzte sein. Die Jury bestand aus Dieter Bohlen, Pietro Lombardi, Leony und Katja Krasavice. Das Finale gewann Sem Eisinger.

In der 21. Staffel 2024 von „DSDS – Deutschland sucht den Superstar“ sitzt Dieter Bohlen neben Pietro Lombardi, Beatrice Egli und Loredana in der Jury.

„Das Supertalent“

2007 saß Bohlen in der ersten Staffel der RTL-Castingshow „Das Supertalent“ neben Ruth Moschner und André Sarrasani in der Jury. In den folgenden Staffeln wechselten die Jurymitglieder, nur Bohlen war bis zur 14. Staffel immer dabei, bevor am 11. März 2021 sein Ausscheiden aus der Jury bekannt gegeben wurde.

Zusammenarbeit

Dieter Bohlen hat im Laufe seiner beeindruckenden Karriere mit zahlreichen Künstlern zusammengearbeitet und deren musikalisches Schaffen geprägt. Prominente Namen sind Peter Alexander, der österreichische Entertainer, der von Bohlen gefördert wurde, und Thomas Anders, Bohlens ehemaliger Modern Talking-Partner, mit dem er auch nach der Trennung kreativ zusammenarbeitete. Weitere bekannte Künstler, die von Bohlen produziert oder als Autoren unterstützt wurden, sind Nino de Angelo, Andrea Berg, Vanessa Mai, Roy Black, Blue System und Errol Brown.

Auch mit DSDS-Gewinnern wie Alexander Klaws, Daniel Schuhmacher, Luca Hänni, Pietro Lombardi und Ramon Roselly hat Bohlen erfolgreich zusammengearbeitet. Sein einzigartiges musikalisches Talent teilte er mit internationalen Größen wie Bonnie Tyler, Dionne Warwick und Al Martino. Seine kreative Vielseitigkeit erstreckt sich über Genres und Generationen hinweg, wobei er mit etablierten Musikern wie Ricky King, Chris Norman und Marianne Rosenberg ebenso zusammengearbeitet hat wie mit aufstrebenden Stars wie Marie Wegener und Isabel Soares. Dieter Bohlens musikalischer Einfluss erstreckt sich über ein breites Spektrum von Pop und Schlager bis hin zu zeitgenössischen Hits, was ihn zu einem wichtigen Gestalter der deutschen Musiklandschaft macht.

Zu den erfolgreichen Zusammenarbeiten zählen namhafte Interpreten wie C.C. Catch, deren eingängige Melodien und mitreißende Rhythmen Bohlen maßgeblich geprägt hat. Auch Yvonne Catterfeld, eine vielseitige Künstlerin, profitierte von Bohlens musikalischem Know-how und gemeinsam schufen sie beeindruckende Werke.

Bernd Clüver konnte auf Bohlens Input zählen und gemeinsam schufen sie Musik, die die Herzen der Hörer erreichte. Die Sängerin Beatrice Egli konnte durch Bohlens Produktionen ihren Platz in der Musiklandschaft festigen. Auch mit Semino Rossi, Severino, Touché, den Wildecker Herzbuben, Lory Bianco, Mark Medlock, Daniele Negroni, Mehrzad Marashi, Twenty4tim und anderen Künstlern hat Bohlen erfolgreich zusammengearbeitet, ihre Karrieren gefördert und unvergessliche Musik geschaffen.

Privat

1983 schloss Dieter Bohlen mit seiner langjährigen Freundin Erika Sauerland den Bund der Ehe. Aus dieser Ehe gingen 1985 und 1988 zwei Söhne und 1990 eine Tochter hervor. Die Ehe endete 1989 in Trennung, die Kinder zogen mit ihrer Mutter aus. Im selben Jahr begann Bohlen eine Beziehung mit Nadja Abd el Farrag und zog aus steuerlichen Gründen nach Berlin-Grunewald. Später, von 1991 bis 1993, lebte er in Quickborn und zog 1993 nach Tötensen bei Rosengarten, wo er eine Villa mit Tonstudio und Pferdekoppel besaß.

Nach der Trennung von Abd el Farrag 1996 heiratete Bohlen kurzzeitig Verona Feldbusch, die Ehe hielt jedoch nur einen Monat. Feldbusch behauptete, von Bohlen geschlagen worden zu sein, während Bohlen dies bestritt und nur eine impulsive Geste zugab. Von 1997 bis 2000 war er erneut mit Abd el Farrag liiert.

Von 2001 bis August 2006 war Bohlen mit Estefania Küster liiert, mit der er 2005 einen Sohn bekam. Seit Herbst 2006 ist Bohlen mit Carina Walz liiert, mit der er 2011 eine Tochter und 2013 einen Sohn bekam. Dieter Bohlen hat insgesamt 6 Kinder. Das Paar lebte zeitweise in einem Penthouse in Andratx auf Mallorca. Das Vermögen von Dieter Bohlen wird auf rund 135 Millionen Euro geschätzt.

Studioalben

  • 2007 Dreamcatcher
  • 2019 Dieter feat. Bohlen – Das Mega Album!

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