Idiophone

Idiophone

Was sind Idiophone?

Idiophone, auch bekannt als Selbsttöner oder Selbstklinger, ist ein Musikinstrument, bei dem das Material selbst den Klang erzeugt, da es schwingungsfähig ist. Im Gegensatz zu gespannten Saiten oder Membranen benötigt ein Idiophon keine solche Konstruktion. Idiophone werden in allen Kulturen der Welt als Rhythmusinstrumente eingesetzt und finden auch als Melodieinstrumente Verwendung, beispielsweise in Form von mehrtönigen Stabspielen. Xylophone, Metallophones, Lithophones, und Glasharfen bestehen aus Holz, Metall, Stein oder Glas.

In der Instrumentenkunde teilt man die Schlaginstrumente in Idiophone (Selbstklinger) und Membranophone (Fellklinger) ein. Eine solche Unterscheidung gab es im europäischen Mittelalter nicht. Victor Charles Mahillon führte 1880 die Klassifikation der Musikinstrumente ein. Erstmals tauchten die Selbstklinger nach dem indischen Vorbild unter der Bezeichnung Autophones auf. 1914 wurde diese Gruppe als Idiophone in die Hornbostel-Sachs-Systematik von Erich Moritz von Hornbostel und Curt Sachs aufgenommen.

Die Einteilung der Idiophone im Überblick

Schüttelidiophone (Rasseln)

Schüttelidiophone, auch Rasseln genannt, sind eine vielfältige Gruppe von Instrumenten, bei denen der Spieler einen Gegenstand schüttelt, dessen bewegliche Teile gegeneinander schlagen. Dazu gehören Gefäßrasseln wie Maracas und Shaker, Schellen, Schüttelrohr, Flexaton, Rahmenrasseln wie Sistrum und Angklung sowie Reihenrasseln wie Schellenbaum und Chimta aus Indien.

Aufschlagidiophone

Aufschlagidiophone werden mit der Hand oder mit nicht klingenden Gegenständen angeschlagen. Bekannte Vertreter sind, Steel Pan, Metallophones, Metallophones, Lithophone, Tongue Drum, Handpan, Triangel, Gong, Glocke, Becken, Vibraphon, Xylorimba und Xylophone und viele mehr. Regionale Variationen wie die Reistrommel in Indonesien oder das Kyizi in Myanmar bieten eine breite Klangpalette.

Gegenschlagidiophone (Klappern)

Klappern oder Gegenschlagidiophone entstehen, wenn zwei oder mehr Klangteile gegeneinander geschlagen werden. Zimbeln, Becken, Hi-Hat, Birma, Zil, Claves, Kastagnetten, Qarqaba und Löffel sind einige Beispiele für diese Kategorie.

Zupfidiophone

Bei den Zupfidiophonen wird eine Zunge mit dem Finger gezupft. Aufgrund ihrer Elastizität können sie nach Anspielen wieder in ihre Ruhelage zurückkehren. Das Spektrum reicht von Kalimbas, Zanzas, Maultrommeln wie dem Morsing in Indien bis zu Lamellophonen mit mehreren Zungen auf einem Brett.

Schrapidiophone

Bei den Schrappiophonen handelt es sich um Instrumente, bei denen der Spieler direkt oder indirekt eine Schrappbewegung ausführt. Dies geschieht, indem der Spieler einen klingenden oder nicht klingenden Körper über einen klingenden oder nicht klingenden gezahnten Gegenstand führt und dadurch eine Reihe von Einzelschlägen erzeugt. Diese Gruppe von Idiophonen darf nicht mit den Reibidiophonen verwechselt werden. Güiro, Güira und Ratsche sind bekannte Vertreter dieser Gruppe.

Reibidiophone

Reibidiophone versetzen einen Gegenstand durch Reibung in Schwingung und erzeugen so anhaltende Töne. Glasharfe, Glasharmonika, Daxophon, Nagelgeige, Chladni Euphon, Stockspiel und Lounuat aus Neuirland gehören zu dieser faszinierenden Gruppe.

Blasidiophone

Die seltene Gruppe der Blasidiophone umfasst Melodieinstrumente mit Klangstäben, die durch Blasen in Schwingung versetzt werden. Das Aeolsklavier, das Aeolodion, Aeolsklavier, Piano chanteur und die Windharmonika waren im 19. Jahrhundert beispielhafte Vertreter dieser Instrumentengattung.

Verwendung von Idiophonen in der Musik

Die Verwendung von Idiophonen in der Musik ist äußerst vielfältig und reicht von der klassischen Orchestermusik bis hin zu modernen Genres wie Pop und elektronischer Musik. In orchestralen Arrangements dienen Idiophone dazu, subtile Akzente zu setzen oder bestimmte Stimmungen zu erzeugen. Ein Beispiel dafür ist der sanfte Klang eines Glockenspiels, der einer Komposition einen zarten, märchenhaften Charakter verleiht.

In den traditionellen Musikstilen der Welt, seien es afrikanische Rhythmen oder asiatische Melodien, spielen Idiophone eine zentrale Rolle. Sie dienen als Grundbausteine des Rhythmus und verleihen der Musik einen charakteristischen Ausdruck. Auch in der modernen Musik werden Idiophone als Gestaltungsmittel eingesetzt, um Texturen und Farben in die Klanglandschaft einzubringen. Von Pop über Rock bis hin zur elektronischen Musik tragen Idiophone dazu bei, die emotionale Resonanz eines Liedes zu verstärken.

Nicht nur in der Musik, sondern auch in der Welt der Filmmusik und Soundtracks spielen Idiophone eine entscheidende Rolle. Sie schaffen Atmosphäre und tragen dazu bei, emotionale Reaktionen beim Publikum hervorzurufen. Mit den Möglichkeiten der digitalen Musikproduktion eröffnen sich neue Horizonte für den Einsatz von Idiophonen. Durch elektronische Bearbeitung können traditionelle Klänge verändert oder völlig neue, innovative Klanglandschaften geschaffen werden, was die kreative Palette für Musiker*innen erweitert.  

Liste von Idiophonen

  • Aeolodion
  • Aeolsklavier
  • Angklung
  • Becken
  • Birma
  • Chimta
  • Chladni Euphon
  • Claves
  • Daxophon
  • Flexaton
  • Glasharfe
  • Glasharmonika
  • Glocke
  • Gong
  • Güira
  • Güiro
  • Handpan
  • Hi-Hat
  • Kastagnetten
  • Kalimbas
  • Kyizi
  • Lamellophonen
  • Löffel
  • Lounuat (Neuirland)
  • Maracas
  • Maultrommeln (Morsing, qopuz)
  • Metallophones
  • Nagelgeige
  • Piano chanteur
  • Qarqaba
  • Rahmenrasseln (Sistrum)
  • Reihenrasseln (Schellenbaum)
  • Ratsche
  • Schellen
  • Schüttelrohr (ghungru, Indien)
  • Steel Pan
  • Stockspiel
  • Tongue Drum
  • Triangel
  • Vibraphon
  • Windharmonika
  • Xylorimba
  • Xylophon
  • Zanzas
  • Zil
  • Zimbeln