Gitarre

Saiteninstrumente

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Die Gitarre ist ein Musikinstrument aus der Familie der Lauteninstrumente (spanisch guitarra, diese über arabische Vermittlung von altgriechisch kithara). Von der Tonerzeugung her ist sie ein Saiteninstrument, von der Spieltechnik her ein gezupftes oder geschlagenes Zupfinstrument.

Sie wird mit den Fingern oder einem Plektrum gespielt und ist in verschiedenen Musikrichtungen wie Klassik, Rock und Folk vertreten. Die Gitarre bietet eine große Klangvielfalt und Flexibilität. Ob Anfänger oder Fortgeschrittener, sie lädt zum Musizieren und kreativen Ausdruck ein.

Geschichte

Lauteninstrumente haben eine lange Geschichte, die vor allem im Orient bis zu 5000 Jahre zurückreicht. Ein Relief im Tempel des babylonischen Herrschers Hammurapi (1792-1750 v. Chr.) zeigt ein Instrument, das der europäischen Laute ähnelt. Ägyptische Zeichnungen zeigen Frauen, die bereits zur Zeit der Pharaonen Lauteninstrumente spielten.

Ab 711 brachten die maurischen Herrscher die Oud, eine voll entwickelte arabische Laute ohne Bünde, nach Spanien. Mit der Verbreitung mehrstimmiger Kompositionstechniken in der christlichen Kirchenmusik änderten sich auch die Anforderungen an die Lauteninstrumente. Dies führte zu Weiterentwicklungen wie der Renaissancelaute, die aus der Oud hervorging und mit Bünden und einem flacheren Korpus ausgestattet war. Die arabische Laute und ihre Vorläufer gelangten im 8. Jahrhundert nach Spanien und beeinflussten die Entwicklung der Lauteninstrumente in ganz Europa.

Renaissance und Mittelalter

Gitarren lassen sich seit dem 13. Jahrhundert zurückverfolgen, wie in den Cantigas de Santa Maria dokumentiert ist. Hier finden sich Abbildungen der Guitarra latina (auch quitarra latina und Guitare latine; „latinische Gitarre“) und der Guitarra morisca, die von den ehemaligen Eroberern stammt. Der Dichter Juan Ruiz stellte um 1330 beide Instrumente gegenüber, und 1349 wurden sie am Hof des Herzogs der Normandie gespielt. Autoren wie Guillaume de Machault und Johannes de Grocheo erwähnten die maurische Gitarre.

Nach dem spanischen Musiktheoretiker Juan Bermudo hatte die Renaissancegitarre des 16. Jahrhunderts meist vier, seltener fünf oder sechs Saiten. Diese spanische Gitarre hatte drei Doppelsaiten und eine Einzelsaite, was zu einem begrenzten Umfang und einem weniger anspruchsvollen Repertoire in der Tabulaturliteratur führte. Johannes Tinctoris vermutete den Ursprung der viersaitigen Renaissancegitarre in Katalonien. Die Spanier entwickelten aus der Laute die Vihuela, eine Vorform der heutigen Gitarre mit schmalem, achtförmig geschwungenem Korpus, flachem Boden und gitarrentypischem Hals.

Im 16. Jahrhundert existierten die Vihuela und die vierchörige Gitarre (guitarra de quarto órdenes) nebeneinander. Die Musik dieser Epoche ist hauptsächlich in Form von Tabulaturen überliefert. Kompositionen für die vierchörige Gitarre finden sich in Werken von Alonso Mudarra, Miguel de Fuenllana und in französischen und italienischen Tabulaturausgaben von Robert Ballard, Adrian Le Roy, Melchior Barberis und Pierre Phalèse. Bevor sich die fünfchörige chitarra spagnuola in Italien durchsetzte, hatte die italienische Gitarre bis zur Mitte des 16. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich die einfache Besaitung nach französischem Vorbild durch.

Barock

In der Barockzeit entwickelte sich die Gitarrenmusik weiter, insbesondere in der Verwendung verschiedener rhythmischer Anschlagsarten („batteries“). In dieser Zeit erfuhr nur die Gitarre die notwendigen baulichen Veränderungen, während die Vihuela in den Hintergrund trat. Diese Entwicklungen fanden vor allem in Spanien unter dem Einfluss von Gaspar Sanz (1640-1710) und seiner berühmten Gitarrenschule (Instrucción de música sobre la guitarra española) statt. Die Gitarre wurde als „spanische Gitarre“ bezeichnet, nun mit fünf Chören, im Gegensatz zur Vihuela, die ebenfalls fünfchörig war, aber nur eine Saite im ersten Chor hatte.

Die fünfchörige Barockgitarre, die ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bevorzugt wurde, verbreitete sich im 17. Ludwig XIV. schätzte sie am französischen Hof. Joachim Tielke baute solche Gitarren um 1684 in Hamburg, und sie waren bereits im deutschsprachigen Raum bekannt. Die Barockgitarre hatte meist vier Doppelsaiten und eine einzelne Saite, die in Quart-Terz gestimmt waren.

Mit dem Fortschreiten des Barock wandelte sich die Spielweise von Akkorden und Rasgueado (Akkordschlagen) zum kontrapunktischen und melodischen Spiel, dem Punteado. Dieser Übergang führte schließlich zur Frühklassik. In dieser Zeit wurde viel mit der Besaitung experimentiert, da die Melodie in den Vordergrund rückte. Eine der angewandten Techniken war die Verwendung von campanelas (Glöckchen) als Klangeffekt, die erstmals von Gaspar Sanz erwähnt wird.

Kurz vor 1800 fand ein Austausch zwischen Mandora und Gitarre statt. Die Gitarre übernahm die sechste Saite und die Stimmung der Mandora, während die Mandora von der Gitarre die Besaitung mit Einzelsaiten übernahm. Die Gitarrenlaute war ein späteres Ergebnis dieser Entwicklung der Mandora.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Gitarre wie die Laute als Generalbassinstrument verwendet. Komponisten wie Giovanni Paolo Foscarini, Girolamo Montesardo, Robert de Visée und andere trugen zur Popularisierung der Gitarre im Barock bei. In Spanien veröffentlichte Fernando Ferandiere um 1799 ein Lehrwerk für die sechschörige Barockgitarre und komponierte zahlreiche Werke für dieses Instrument.

Klassik und Romantik

Die Barockgitarre, auch als Spanische Gitarre bekannt, wurde am Ende des 18. Jahrhunderts hergestellt. Ursprünglich hatte sie vier bis fünf Saiten und wurde von Antonio Stradivari in Cremona gefertigt. Im 19. Jahrhundert wurde sie zur sechssaitigen Gitarre umgebaut. Die neue Gitarre war funktionaler und robuster als die dekorative Barockgitarre. Ab etwa 1750 wurde in der Gitarrenliteratur Wert auf differenzierte Tonbildung und lineare Stimmung gelegt. Dies prägte Strumming und Akkordumkehrungen während der Romantik und des Impressionismus. Resonanzleisten verstärkten die Töne, ermöglichten den Einsatz in kleineren Orchestern und kennzeichneten den sonoren, der Romantik und Impressionismus entsprechenden Klang. Federico Moretti und Dionisio Aguado veröffentlichten 1825 Lehrwerke für die klassische Gitarre mit sechs Saiten.

Die klassische Ära der Gitarre blühte vor allem in Wien und Paris auf. Johann Georg Stauffer prägte das Wiener Gitarrenmodell. In London entstand etwas später ein weiteres Zentrum europäischer Gitarrenmusik. Internationale Gitarrenkomponisten wie Niccolò Paganini hatten Einfluss auf diese Ära. Bedeutende Komponisten für die sechssaitige Gitarre lebten in verschiedenen Städten Europas. In Paris waren es Fernando Sor, Ferdinando Carulli, Dionisio Aguado, Pierre-Jean Porro und Napoléon Coste. In Wien sind Mauro Giuliani, Johann Kaspar Mertz und Johann Dubez zu nennen.

Auch in London waren Gitarristen wie Leonhard Schulz, Wilhelm Neuland, Luigi Sagrini, Felix Horetzky, Ferdinand Pelzer und Catharina Josepha Pratten aktiv. Nach der Ära von Giuliani führte Francisco Tárrega in Spanien neue Griff- und Anschlagtechniken ein. Gleichzeitig perfektionierte der Gitarrenbauer Antonio de Torres Form, Abmessungen und mechanische Details.

Aufbau und Arten von Gitarren

Die Gitarre besteht aus Korpus, Hals und Saiten, die den Klang und die Spielbarkeit beeinflussen. Die Gitarre besteht aus einem Korpus, einem Hals und einer Kopfplatte. Der Korpus hat eine Decke, einen Boden und Zargen. Am Hals befinden sich die Bünde, auf denen die Saiten aufliegen. An der Kopfplatte sind die Wirbel befestigt, die die Saiten spannen. Tonabnehmer und Tonlöcher beeinflussen den Klang.

Es gibt akustische, E- und klassische Gitarren für verschiedene Musikgenres und Spielweisen. Jede Gitarrenart hat eigene Merkmale und Spezifikationen. Von warmem Klang der klassischen Gitarre bis verzerrtem Sound der E-Gitarre bietet jede Gitarrenart ein einzigartiges Spielerlebnis und Klangspektrum.

Korpus

Die Gitarre gehört aufgrund ihrer Korpusform zu den Kastenhalslauten. Ihr akustischer Korpus besteht aus einem leichten, taillierten Resonanzkörper mit Boden, Zargen und Decke. Die für den Klang entscheidende Decke besitzt ein kreisrundes Schallloch. Im Gegensatz zu Bässen wie der Viola da Gamba gehen die Korpusschultern fast rechtwinklig in den Hals über. Weitere Bauformen sind die Halbresonanzgitarre und die Solidbody-Gitarre.

Der Steg auf dem Korpus, der bei akustischen Gitarren mit der Decke verleimt ist, dient der Befestigung der Saiten. Es gibt verschiedene Stegkonstruktionen mit Einstellmöglichkeiten für Saitenlage, Mensur und Sonderfunktionen wie Tremolohebel.

Hals

Der Hals einer Gitarre ist ein wesentlicher Bestandteil des Instruments, der die Bespielbarkeit und die Klangeigenschaften wesentlich beeinflusst. Er erstreckt sich zwischen dem Sattel auf der Kopfplatte und dem Steg auf dem Korpus, über den die Saiten gespannt werden. Bei akustischen Gitarren besteht der Hals häufig aus mehreren quer verleimten Hölzern und einem aufgesetzten Griffbrett. Diese Konstruktion sorgt für Stabilität und ermöglicht es, den Klang und die Bespielbarkeit der Gitarre gezielt zu beeinflussen.

Klassische Gitarren haben oft einen breiten, flach gewölbten Hals, während Stahlsaitengitarren eher schmale, fast halbrunde Hälse haben, oft mit gewölbtem Griffbrett. Die Wahl der Materialien für Hals und Griffbrett sowie die Bauweise haben einen entscheidenden Einfluss auf den Klang und das Spielgefühl der Gitarre.

Das Griffbrett, über das die Saiten laufen, ist mit Bünden versehen, die dazu dienen, die Saite beim Greifen präzise zu verkürzen. Diese Bünde bestehen heute meist aus Neusilber und ermöglichen eine präzise Einstellung der Tonhöhe. Die Bünde sind in regelmäßigen Abständen auf dem Griffbrett angeordnet und ermöglichen die Erzeugung verschiedener Töne.

Am Anfang des Griffbretts befindet sich der Sattel, an dem die Saiten befestigt werden. Sättel können aus Kunststoff oder Knochen bestehen und beeinflussen die Übertragung der Saitenschwingungen auf den Resonanzkörper der Gitarre. Man unterscheidet zwischen gebleichten Sätteln und Fettsätteln, wobei letztere eine natürliche Schmierung der Saiten ermöglichen.

Die gesamte Konstruktion von Hals, Griffbrett und Sattel trägt wesentlich zur Spielbarkeit und Klangqualität einer Gitarre bei, weshalb diese Elemente sorgfältig ausgewählt und gestaltet werden.

Kopf

Am Ende des Gitarrenhalses befindet sich in der Regel die Kopfplatte, an der das andere Ende der Saiten an den drehbaren Stimmwirbeln befestigt ist. Mit der seit dem 19. Jahrhundert verwendeten Stimmmechanik werden die Saiten gespannt und durch Regulierung der Spannung gestimmt. Der notwendige Druck der Saiten auf den Sattel wird durch die Neigung der Kopfplatte zum Hals oder durch geeignete Hilfsmaßnahmen wie Saitenniederhalter oder „gestaggte“ Mechaniken, bei denen die Wirbel zum Ende der Kopfplatte hin niedriger werden, erreicht.

Es gibt verschiedene Arten von Kopfplatten, darunter die Fensterkopfplatte, die bei Konzertgitarren Standard ist, und die massive Kopfplatte, die vor allem bei Stahlsaiteninstrumenten oder historischen Gitarren verwendet wird. Bei elektrischen Gitarren sind Klemmsättel üblich, bei denen die Saiten am Sattel festgeklemmt werden, um in Verbindung mit Vibratosystemen eine bessere Stimmstabilität zu erreichen. Es gibt auch kopflose Gitarren (headless design), bei denen die Wirbel durch Stimmmechaniken am Steg ersetzt sind, wodurch die eigentliche Stimmfunktion auf das andere Saitenende am Korpus verlagert wird. Diese Bauweise wurde vor allem Anfang der 1980er Jahre durch Ned Steinberger populär.

Spieltechnik

Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Spieltechniken, die mit der Greifhand und Spieltechniken, die mit der Anschlaghand ausgeführt werden. Einige Techniken werden in der Praxis auch mit beiden Händen ausgeführt, z.B. Tapping.

Die Grifftechniken auf der Gitarre eröffnen eine vielfältige Klangpalette. Beim Vibrato wird durch das Zittern des Fingers eine sanfte Tonmodulation erzeugt. Dämpfen erzeugt perkussive Effekte durch das Aufsetzen der Greiffinger auf die Bünde. Beim Flageolett werden durch leichtes Berühren bestimmter Saitenpunkte Obertöne erzeugt. Beim Anschlagen und Loslassen der Saite werden Töne durch kräftiges Anschlagen bzw. Loslassen der Saite erzeugt. Bending ermöglicht einen stufenlosen Tonwechsel durch Ziehen oder Schieben der Saite. Glissando, das Gleiten von einem Bund zum anderen, ist eine ausdrucksstarke Technik, besonders im Blues, wenn ein Bottleneck verwendet wird.

Spieltechniken der Anschlagshand

Die Anschlagshand, bei Rechtshändern in der Regel die rechte Hand, spielt eine entscheidende Rolle für den Klang der Gitarre. Ihre Finger werden nach spanischem Vorbild mit p (Daumen), i (Zeigefinger), m (Mittelfinger), a (Ringfinger) und M (kleiner Finger) bezeichnet.

Zupfen oder Fingerspiel:
Beim Zupfen werden einzelne Saiten mit den Fingern oder einem Plektrum angeschlagen. Diese Technik ermöglicht nicht nur einstimmige, sondern auch mehrstimmige Tonfolgen. Sonderformen dieser Zupftechnik sind der Wechselschlag, das Tremolo und das Flageolett.

Schlagen oder Streichen (Strumming):
Beim Strumming werden mehrere Saiten gleichzeitig angeschlagen. Dabei unterscheidet man zwischen dem Abschlagen (Downstroke) in Richtung der höchsten Saite und dem Aufschlag (Upstroke) in Richtung der tiefsten Saite. Rasgueado ist eine Flamenco-Technik, bei der mit den Fingern Rasselgeräusche erzeugt werden.

Dämpfen (Muting):
Um gedämpfte Töne zu erzeugen, werden die Saiten mit dem Handballen abgedämpft. Diese als Palm Mute oder Palm Muting bekannte Technik wird vor allem bei Metal- und Rocksongs eingesetzt.

Staccato und perkussive Effekte:
Staccato bezeichnet das Dämpfen unmittelbar nach dem Anschlag. Perkussive Effekte wie Tambora erzeugen Akkorde durch Schlagen auf die Gitarrendecke.

Zupftechniken

Apoyando und Tirando:
Apoyando ist ein angelegter Anschlag, bei dem der Finger nach dem Anschlagen einer Saite auf der nächsttieferen Saite stoppt. Tirando hingegen ist ein freier Anschlag, bei dem der Finger die nächste Saite nicht berührt.

Strumming und spezielle Techniken:
Rasgueado ist eine Flamencotechnik mit schnellem, rasselndem Fingeranschlag. Wechselschlag, Sweep Picking und Golpe sind weitere Schlagtechniken. Zweihändiges Tapping erweitert das Tapping durch den Einsatz beider Hände.

Spezielle Techniken

Alzapúa und Golpe:
Alzapúa ist eine Flamenco-Technik, bei der der Daumen wie ein Plektrum eingesetzt wird. Golpe ist ein perkussiver Effekt, der durch Schlagen mit den Fingern auf die Gitarrendecke erzielt wird.

Sweep Picking und Tremolo:
Beim Sweep Picking werden mehrere Saiten mit einem gleitenden Plektrumanschlag gespielt. Tremolo bezeichnet die schnelle Wiederholung eines Tones, um einen durchgehenden Klang zu erzeugen.

Die Vielfalt dieser Techniken ermöglicht ein breites Spektrum musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten auf der Gitarre. Von der Präzision des Zupfens bis zum leidenschaftlichen Klang des Strummings trägt jede Technik zu einem einzigartigen Klangbild bei.

Techniken der Greifhand

Die Greifhand spielt bei verschiedenen Spieltechniken auf der Gitarre eine entscheidende Rolle.

Vibrato:
Das Vibrato, eine schnelle „Zitterbewegung“ des Greiffingers entlang der Halsachse, verleiht dem Ton eine leichte Schwingung. Das klassische Vibrato wird parallel zur Saite ausgeführt, während E-Gitarristen das Vibrato oft durch vertikales Ziehen an den Saiten erzeugen.

Dämpfen:
Durch Auflegen der Greiffinger auf die Bünde (étouffez) können dumpfe, perkussive Klänge erzeugt werden. Beim verzerrten Spiel der E-Gitarre werden die ungezupften Saiten gedämpft, um unerwünschte Nebengeräusche und Rückkopplungen zu vermeiden.

Flageolett:
Beim Flageolett werden Obertöne durch leichtes Berühren der Saite an bestimmten Stellen erzeugt. Man unterscheidet natürliche und künstliche Flageoletts.

Natürliche Flageoletts:
Natürliche Flageoletttöne werden mit leeren Saiten und Dämpfen erzeugt.

Künstliche Flageoletts:
Künstliche Flageoletts werden durch Greifen im Halbtonbereich erzeugt. Der Anschlag erfolgt hier durch Tapping.

Aufschlagbindung (Hammer-On):
Ein Finger schlägt kräftig auf die Saite, die Tonerzeugung erfolgt durch „Tapping“ der Greifhand.

Abzugsbindung (Pull-Off):
Ein Finger, der zuvor einen Ton gegriffen hat, lässt die Saite schnell los oder zupft sie an, wodurch der Ton eines tieferen Bundes erklingt.

Bending:
Beim Bending greift man eine Saite und verändert den Ton stufenlos, indem man die Saite entlang der Bundachse zieht oder drückt.

Glissando:
Der Finger gleitet von einem Bund zum anderen, wobei die Saite gedrückt bleibt. Im Blues wird diese Technik oft mit einem Bottleneck gespielt.

Diese Fingertechniken verleihen der Gitarrenmusik Vielfalt und Ausdruckskraft.

Die Gitarre in verschiedenen Musikgenres

Die Gitarre spielt eine wichtige Rolle in Genres wie Klassik, Rock, Pop, Blues, Jazz, Country und Folk. Jedes Genre hat eigene Spielweisen, Techniken und Stile, die von Gitarristen aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Die Gitarre ist ein vielseitiges Instrument, das Gitarristen ermöglicht, sich auszudrücken und ihren individuellen Stil zu entwickeln. Von virtuosen Soli im Rock’n’Roll bis zur subtilen Begleitung im Jazz bietet die Gitarre vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten. Gitarristen wie Carlos Santana, Jimmy Page und Django Reinhardt zeigen die Kreativität und Vielfalt der Gitarre in verschiedenen Musikgenres.

Instrument des Jahres 2013

Die Gitarre ist von den Musikräten der Länder zum Instrument des Jahres 2013 gewählt worden. Diese besondere Auszeichnung würdigt die Bedeutung und Vielseitigkeit der Gitarre sowie ihre herausragende Rolle in der Musik.