Sido

Aktualisiert am: 18/10/2024

Sido, geboren am 30. November 1980 in Ost-Berlin unter dem bürgerlichen Namen Paul Hartmut „Siggi“ Würdig, ist ein bekannter deutscher Rapper, Musikproduzent, Songwriter und Schauspieler aus Berlin-Märkisches Viertel.

Sido wählte seinen Künstlernamen, um nicht unter seinem bürgerlichen Namen aufzutreten. Später erklärte er, dass „Sido“ für „superintelligentes Drogenopfer“ stehe, eine Anspielung auf sein früheres Leben. Ursprünglich wurde fälschlicherweise angenommen, dass es „Scheiße im Ohr“ bedeute, was in seinem Lied „Terroarr! vorkommt.

Seine vielseitige Musik umfasst verschiedene Rap-Stile wie Gangsta-Rap, Pop-Rap, Rap-Rock, Trap, Comedy-Rap, Battle-Rap und „Rap-Balladen“. Er steht bei Urban/Universal Music unter Vertrag. Sein Künstlername stand ursprünglich für „Scheiße in dein Ohr“ (eine Zeile aus Sidos Royal-TS-Track „Terroarr!“), später für „superintelligentes Drogenopfer“, hat aber heute keine Bedeutung mehr.

Sido ist Mitglied der Rapformationen Alles ist die Sekte, Die Sekte und Deine Lieblingsrapper. Mit der Single „Mein Block“ aus dem Jahr 2004 wurde er erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zusammen mit Bushido gilt er als maßgeblich für die kommerzielle Etablierung des deutschsprachigen Ghetto-Raps und seines damaligen Labels Aggro Berlin. Sido verkaufte über 5,8 Millionen Tonträger und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter ein MTV Europe Music Award und zwei Echos.

Sido feat. Kontra K, Kool Savas & Mel – Abstand

Karriere

Paul Würdig veröffentlichte 1998 seine ersten Hip-Hop-Tracks auf dem Berliner Underground-Label „Royal Bunker“. Unter dem Künstlernamen „RoyalTS“ war er zunächst Mitglied der Rap-Combo „Die Sekte“, die später unter dem Namen „A.i.d.S.“ bekannt wurde. Bei einem Konzert wurde „RoyalTS“ von den späteren Gründern des Labels „Aggro Berlin“ entdeckt. Sie nahmen ihn und seinen Weggefährten B-Tight unter Vertrag.

Die Zusammenarbeit trug 2003 unter anderem mit dem „Weihnachtssong“ Früchte. Der Song wurde geprüft – aber nicht indiziert. Im April 2004 erschien das erste Album „Die Maske“, das mit den Single-Auskopplungen „Mein Block“ und „Fuffies im Club“ in die Top 10 einstieg.

Sido trug dabei stets eine verchromte Totenkopfmaske, die zu seinem Markenzeichen werden sollte. Das Album verkaufte sich über 180.000 Mal und wurde mit Gold ausgezeichnet. Es folgte eine künstlerische Entwicklung vom Underground in den Mainstream, im Zuge derer Sido auch seine berühmte Maske ablegte. In den folgenden Jahren nahm er unter anderem am „Bundesvision Song Contest“ und an der „Wok-WM“ teil. Mit seinem dritten Album „Ich und meine Maske“ erreichte Sido erstmals Platz 1 der deutschen Albumcharts.

Staffel der Castingshow „Popstars“, die 2008 ausgestrahlt wurde, saß Sido neben Detlef D. Soost und Loona in der Jury. Gemeinsam kürten sie die Girlgroup „Queensberry“ zur Siegerband. Mit der ehemaligen Popstars-Gewinnerin Doreen Steiner (Mitglied der Castingband Nu Pagadi) war Sido sieben Jahre lang liiert. 2012 zerbrach die Verlobung.

Seit Sommer 2012 ist Sido mit Charlotte Engelhardt liiert, im Dezember 2012 gaben sich die beiden sogar das Ja-Wort und sie nahm seinen Nachnamen an. Anfang 2013 wird bekannt, dass Charlotte Würdig und Sido ein Kind erwarten. Im selben Jahr nimmt er an Stefan Raabs „Absolute Mehrheit“ teil und diskutiert über das Thema „Kiffen“. Im August bringt seine „Hammerbraut“ einen gesunden Jungen zur Welt, der Name ist noch geheim. Der zweite Sohn kam im April 2016 zur Welt.

Sido war 2010 und 2018 zu Gast in Hamburgs älteste Seemannskneipe „Zum Schellfischposten“ bei „Inas Nacht“. Ina Müller führte mit ihm ein amüsantes und lockeres Gespräch, in dem er Einblicke in sein Leben und seine musikalische Karriere gab. Natürlich durfte auch eine Live-Performance seiner Hits nicht fehlen.

2019 nimmt Sido wieder einen Job in einer Castingshow an. In der neunten Staffel von „The Voice of Germany“ wird er Coach und sitzt neben Mark Forster, Rae Garvey und Alice Merton auf einem der berühmten Drehstühle. In der fünften Staffel 2023 der ProSieben-Show „Wer stiehlt mir die Show“ ist Sido neben Bill Kaulitz und Jasna Fritzi Bauer einer der vier Kandidaten, die versuchen, Joko Winterscheidt die Moderation seiner Quizshow abzujagen.

Leben

Sido ist der Sohn einer Sintiza und eines Deutschen. Bis zu seinem 9. Lebensjahr lebte er mit seiner Mutter und seiner Schwester im Ostberliner Bezirk Prenzlauer Berg. 1988 zogen sie nach West-Berlin, später ins Märkische Viertel. Er besuchte die Bettina-von-Arnim-Oberschule. Sido wurde früh Vater, sein erster Sohn kam 1999/2000 zur Welt, der zweite Mitte der 2000er Jahre. Nach Beziehungen verlobte er sich 2010 mit Doreen Steinert, trennte sich aber 2012 wieder. 2012 heiratete er Charlotte Würdig, mit der er zwei Söhne hat. 2022 suchte er nach einem Drogenabsturz und mit Unterstützung von Freunden und seiner Ex-Frau psychiatrische Hilfe.

Weitere Geschäftszweige

Neben seiner Musikkarriere ist Sido auch in anderen Geschäftsbereichen aktiv. Im Jahr 2010 eröffnete er das Tattoostudio „Ich und meine Katze“ in Berlin, später kam eine weitere Filiale in München hinzu. Sowohl das Münchner als auch das Berliner Studio wurden jedoch später wieder geschlossen.

2013 brachte Sido in Kooperation mit der belgischen Firma On.Earz seine Kopfhörerlinie „Superstarz“ auf den Markt. 2015 erweiterte er sein Unternehmertum und eröffnete eine Bar und ein weiteres Tattoostudio in München. In Zusammenarbeit mit Burkhard Westerhoff entwickelte Sido zudem einen eigenen Wodka namens „Kabumm“.

Außerdem gilt Sido als einer der Finanziers der Web-TV-Show „51TV“ mit Playboy 51. Er war selbst Gast in der Liveshow und beteiligte sich an verschiedenen Aktivitäten.

2015 gründete Sido das Independent-Label „Goldzweig“. Damit diversifiziert er seine Geschäftsaktivitäten und unterstützt junge Nachwuchskünstler.

Zusammenarbeit

Sidos musikalische Reise ist geprägt von zahlreichen erfolgreichen Kooperationen mit verschiedenen Künstlern aus der Musikszene. Ein herausragendes Beispiel ist seine Zusammenarbeit mit Bushido „Freiheit“ und dem Duo Ich + Ich „Stark und Augen auf“.

Die gemeinsame Arbeit mit Andreas Bourani führte zu einem Hit – „Astronaut“ kombiniert geschickt Rap- und Pop-Elemente und erreichte hohe Chartplatzierungen.

Die unkonventionelle Zusammenarbeit mit Helge Schneider in der Sendung „Circus HalliGalli“ führte zu dem originellen Song „Arbeit“. Erwähnenswert ist auch die Verbindung mit Adel Tawil „Der Himmel Soll Warten“.

Ebenso zeigte die Kooperation mit Mark Forster in „Einer dieser Steine“ die Vielseitigkeit von Sidos Musik. Haftbefehl und Sido lieferten mit „Bela Boyz“ einen eindrucksvollen Song ab. Auch Eko Fresh war Teil einer humorvollen Zusammenarbeit, die den Song „Gheddo“ hervorbrachte.

Auf dem 2017 erschienenen Kollaborationsalbum „Royal Bunker“ war Niko Santos mit dem Song „Haie“ zusammen mit Kool Savas vertreten.

2020 arbeitete Sido mit dem Künstler DIKKA zusammen und veröffentlichte den Song „Superpapa“. Entstanden ist ein eingängiger Track, der die Vaterrolle zelebriert. Sido arbeitete außerdem für Vanessa Mai. Herausgekommen ist die Single „Happy End“.

Im Jahr 2023 hat Sido zusammen mit LEA und Samra an dem Song „Sommer“ gearbeitet. Gemeinsam mit Samra und Pietro Lombardi ist außerdem der Song „Engelskind“ entstanden. Sido arbeitete mit Luna, Elif und Samra an dem Titel „Lieber allein“.

Sido feat. Mark Forster – Einer dieser Steine

Alben

2004: Maske
2006: Ich
2008: Ich und meine Maske
2009: Aggro Berlin
2013: 30-11-80
2015: VI
2016: Das goldene Album
2019: Ich und keine Maske
2022: Paul

Filmografie

Kinofilme

2009: Männersache
2011: Blutzbrüdaz
2015: Halbe Brüder

Fernsehfilme

2013: Die Spätzünder 2 – Der Himmel soll warten
2017: Eine Braut kommt selten allein

Fernsehserien

2014: Deutsches Fleisch (Zeichentrickserie für Erwachsene), Sprecher von Rapper Sido in einer Folge
2017: Jerks. (Comedy-Fernsehserie), Gastauftritte in zwei Folgen
2018: Blockbustaz (Comedyserie), Gastauftritte in zwei Folgen der 2. Staffel
2020: Check Check (Comedyserie), Gastauftritt in einer Folge der 2. Staffel