Tim Bendzko, deutscher Singer-Songwriter und Popmusiker, wurde am 9. April 1985 in Ost-Berlin geboren. Sein Debütalbum „Wenn Worte meine Sprache wären“ aus dem Jahr 2011, insbesondere der Hit „Nur noch kurz die Welt retten“, brachte ihm überregionale Anerkennung ein. Tim ist bekannt für seine charismatische Stimme und seine oft als poetisch bezeichneten Songtexte. Neben seiner Musik setzt er sich auch für soziale Projekte ein.
Karriere
Tim Bendzko wuchs im Stadtteil Köpenick auf. Er besuchte ein Sportgymnasium und spielte beim 1. FC Union Berlin bis zur B-Jugend. Nach eigener Aussage beendete er seine sportliche Laufbahn, da für ihn die Leistung und nicht der Spaß am Fußball im Vordergrund stand. Als Jugendlicher nahm er Gitarrenunterricht und schrieb mit 16 Jahren eigene Stücke. Nach dem Abitur begann er ein Studium der evangelischen Theologie und nichtchristlichen Religionen an der Freien Universität Berlin, das er nach fünf Semestern ohne Abschluss beendete. Danach arbeitete er zeitweise als Auktionator im Autohandel.
2009 bewarb er sich beim Talentwettbewerb „Söhne gesucht“ der Söhne Mannheims und wurde als Nachfolger von Xavier Naidoo ausgewählt. Mit der Band trat er 2009 in der Berliner Waldbühne vor 20.000 Zuschauern auf und erhielt kurz darauf einen Plattenvertrag bei Sony Music Entertainment. Der musikalische Durchbruch gelang ihm im Juni 2011 mit seinem Debütalbum „Wenn Worte meine Sprache wären“, das auf Platz vier der deutschen Charts einstieg. Die Singleauskopplung „Nur noch kurz die Welt retten“ hielt sich 47 Wochen in den Charts und wurde später ebenso wie das Album mit Platin ausgezeichnet. Im gleichen Jahr entdeckte Tim die Sängerin Elif. Sie begleitete ihn im November 2012 auf seiner Tour durch deutsche Clubs.
Mit seinen Soul-Balladen treffe er erstaunlicherweise einen Nerv unserer Zeit, sagte ein Kritiker über ihn. Er habe eine sanfte und markante Stimme. Für seine Leistungen wurde Bendzko mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt er 2011 den Bambi in der Kategorie Newcomer sowie die 1 Live Krone für die beste Single. Mit dem Lied Wenn Worte meine Sprache wären vertrat er das Land Berlin beim Bundesvision Song Contest. Er gewann den Wettbewerb vor Konkurrenten wie Bosse feat. Anna Loos.
Im Januar 2012 startete seine erste große Tournee in Offenbach am Main, zuvor war er im Vorprogramm von Elton John zu sehen und begleitete Joe Cocker auf seiner Hard Knocks Tour. Bendzko wurde mit dem ECHO in der Kategorie Newcomer National ausgezeichnet. Außerdem vertrat er Deutschland bei den MTV Europe Music Awards 2012 als bester deutscher Act. Außerdem war Tim in der Hamburger Fernsehsendung „Inas Nacht“, moderiert von Ina Müller, zu sehen.
Im Mai 2013 veröffentlichte er sein zweites Album Am seidenen Faden, laut Augsburger Allgemeine „gefühlvoller Deutschpop aus eigener Feder“. Das Album erreichte Platz 1, die gleichnamige Single Platz 11 der deutschen Charts und wurde mittlerweile mit Dreifach-Gold ausgezeichnet. Die Kritiken zum Werk fielen kritisch bis negativ aus. Im Jahr 2013 folgten diverse weitere Konzerte, unter anderem erneut in der Berliner Waldbühne. Diese Veranstaltung bildete den Auftakt zu seiner zweiten Tournee Ich steh nicht mehr still, die ihn im Frühjahr 2014 durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Luxemburg führte.
Im Dezember 2013 erweiterte er sein zweites Album um zwölf weitere Songs und veröffentlichte es als Limited Re-Edition. „Am seidenen Faden“ – Unter die Haut wurde nach eigenen Angaben größtenteils nicht im Studio, sondern zu Hause produziert. Es enthielt mit „Give A Little“ den ersten englischsprachigen Titel von Tim Bendzko sowie Beiträge anderer Künstler wie Xavas. Die erste Single „Unter die Haut“ ist ein Duett mit Cassandra Steen. Vor den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi schrieb er für Maria Höfl-Riesch den Song Gewinnen, der nach den Spielen als Single veröffentlicht werden sollte.
Bendzko war neben Henning Wehland und Lena Meyer-Landrut Juror bei The Voice Kids. 2013 war er Teil der Initiative Liadl fürs Leiberl des FC Bayern München und Adidas, in deren Rahmen eine neue Vereinshymne entstand. Im Oktober 2016 veröffentlichte er sein drittes Album „Immer noch Mensch“. Im Februar 2017 war er neben Florian Silbereisen und Lena Juror bei „Unser Song 2017“. Außerdem war er Kandidat bei Schlag den Star und trat gegen Stefan Kretzschmar an. Im Dezember 2018 war er zusammen mit Bryan Ferry, Milow und den Pointer Sisters auf der Night of the Proms Konzerttour durch Deutschland und Luxemburg.
Mit „Hoch” hat er im Juli 2019 seine erste Single veröffentlicht. Sie ist auf seinem vierten Album „Filter” zu finden. Im September folgte mit „Nur wegen dir“ die zweite Vorabveröffentlichung des im Oktober erscheinenden Albums. Seit 2019 ist Bendzko Mitglied des Kuratoriums der DFL Stiftung. Im Dezember 2020 wurde er Vater eines Sohnes. 2021 war er neben Ina Regen und Fiva Jurymitglied der ORF-Castingshow Starmania 21. Im Jahr 2023 erschien sein fünftes Album „April“. 2024 wird Tim zusammen mit Johannes Oerding, Sammy Amara, Eva Briegel von Juli, Joy Denalane, Eko Fresh und Emilio in der TV-Show „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ zu sehen sein.
Zusammenarbeit
Im Laufe seiner Karriere hat Tim Bendzko sein musikalisches Talent immer wieder unter Beweis gestellt und mit anderen Künstlern zusammengearbeitet. Aus der Zusammenarbeit mit dem bekannten Rapper Kool Savas entstand der Hit „Nicht genug“, der die Charts eroberte. Ebenso beeindruckend war sein Duett „Unter die Haut“ mit der Sängerin Cassandra Steen. Diese Zusammenarbeiten zeugen von Bendzkos Vielseitigkeit und seinem Talent, verschiedene Genres miteinander zu verbinden.
Studioalben
- 2011 Wenn Worte meine Sprache wären
- 2013 Am seidenen Faden
- 2016 Immer noch Mensch
- 2019 Filter
- 2023 April
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