Soul

Aktualisiert am: 22/07/2024

Was ist Soul?

Soul hat sich seit ihren Anfängen Ende der 1950er Jahre in den USA aus Rhythm and Blues und Gospel entwickelt. Dabei hat sie stets ihre Wurzeln in der afroamerikanischen Kultur bewahrt. Sie ist nach wie vor ein wichtiges Genre, das sowohl historische als auch aktuelle kulturelle und soziale Aspekte widerspiegelt. Die kraftvolle Verbindung von Emotion und musikalischem Ausdruck macht Soul zu einer langlebigen und einflussreichen Kunstform.

Bedeutung und Merkmale der Soul-Musik

Die Blues-Tonalität, die Harmonik und die Akkordfolgen von Gospel und Spiritual sowie verschiedene Varianten des Blues-Schemas sind typische Merkmale des Soul. Der Begriff Soulmusik wird seit den 1990er Jahren sowohl im engeren als auch im weiteren Sinne verwendet. Im engeren Sinne bezieht er sich auf die stark emotionale Darbietung von Vokal- und Instrumentalsoli, die für die 1960er und 1970er Jahre charakteristisch war.

Diese Musikstücke sind dramatisch aufgebaut und betonen den Gesangspart durch starke Kontraste in Lautstärke und Instrumentierung. Der Neo-Soul der 1980er und 1990er Jahre kombiniert Beat-Loops ähnlich dem Hip-Hop und stellt eine moderne Ausprägung des Genres dar. Im weiteren Sinne bezeichnet Soul ein ganzes Genre populärer Musik, das Rock, Funk, Disco, Hip-Hop und Easy Listening umfasst.

Beispiele für die Vielfalt des Soul sind die langsame Ballade „When a Man Loves a Woman“ von Percy Sledge und das schnelle Stück „Respect“ von Otis Redding, interpretiert von Aretha Franklin. Neo-Soul bewegt sich zwischen Jazz, Pop, Rock, Easy Listening und Chanson und verbindet kommerzielle und kreative Elemente. Obwohl der Soul seit den 1970er Jahren von Genres wie Funk, Disco und Hip-Hop in den Hintergrund gedrängt wurde, bleibt er ein wichtiger Stil der Unterhaltungsmusik und ein wichtiger Begriff innerhalb der Black Music.

Die Geschichte des Soul

Die Entstehung des Soul in den 1940er und 1950er Jahren

Die Soulmusik entwickelte sich Mitte der 1940er Jahre im Umfeld populärer Bigbands und Harmoniegesangsgruppen. In Großstädten wie New York, Chicago und New Orleans vermischten afroamerikanische Musiker Elemente aus Swing, Bebop, Blues und Gospel, um die Populär- und Tanzmusik für ihr Publikum zu bereichern. Aus dieser Mischung entstand der Rhythm ’n’ Blues, ein Vorläufer des Rock ’n’ Roll. Während der Rock ’n’ Roll durch Einflüsse der Countrymusik geprägt war, kristallisierte sich der Soul durch eine stärkere Hinwendung zum Downbeat und einen emotionaleren Ausdruck heraus.

Soul in den 1960er Jahren: Die Blütezeit

Die 1960er Jahre waren die Blütezeit des Soul, der sich zu einer starken Strömung innerhalb der schwarzen Musik entwickelte. Er verband die emotionale Intensität und das Call-and-Response-Prinzip des Gospel mit der Energie des Rhythm’n’Blues. Die Soulmusik setzte auf Mode, Eleganz und eine reifere Darstellung der Geschlechterbeziehungen, die über die derbe Darstellung des Rhythm ’n’ Blues hinausging. Songs wie „Respect“ von Aretha Franklin und „Say It Loud – I’m Black And I’m Proud“ von James Brown wurden zu Hymnen des neu erwachten schwarzen Selbstbewusstseins und waren eng mit der Bürgerrechtsbewegung verbunden.

Die Entwicklung des Soul und seine bleibende Bedeutung

In den 1970er Jahren entstand mit dem Philly Sound eine weitere Welle der Soulmusik, die durch die Produktionen von Philadelphia International Records geprägt wurde. Obwohl die Soulmusik durch aufkommende Stile wie Funk, Disco und später Hip-Hop in den Hintergrund gedrängt wurde, blieb sie eine konstante Größe in der Musiklandschaft. Soulmusik diente als Bindeglied zwischen Rock ’n’ Roll, Blues, Rhythm ’n’ Blues und neuen Stilrichtungen. Bis heute gilt der Soul als die konstante Hauptströmung der schwarzen Musik und lebt in modernen Genres weiter.