Tuba

Tuba

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Tuba?

Die Tuba (lateinisch für „Rohr“, Plural Tuben oder Tubas) ist das tiefste aller Blechblasinstrumente. Sie hat ein nach oben gerichtetes Schallstück, drei bis sieben Ventile und wird mit einem Bechermundstück gespielt. Aufgrund seiner weiten Mensur und des entsprechend stark konisch zulaufenden Rohres, meist aus Messing, gehört es zur Familie der Bügelhörner und kann ein Gewicht von bis zu 10 kg erreichen.

Tuba-Modelle lassen sich in drei Kategorien unterteilen: Einsteiger (1500-3000 €), Mittelklasse (5000-8000 €) und professionelle Modelle (10000-25000 €). Jede Kategorie bietet unterschiedliche Qualitätsstufen, Verarbeitung und Klangmöglichkeiten.

Die Geschichte der Tuba

Tuba war im Römischen Reich die Bezeichnung für ein Blasinstrument aus Messing oder Bronze. Sie hatte die Form eines geraden, länglichen Rohres mit schmalem Schalltrichter, ähnlich einer Fanfare, und entsprach wahrscheinlich der griechischen Salpinx.

Heute versteht man unter Tuba das Bassinstrument aus der Familie der Bügelhörner. Die ersten Tuben entstanden um 1835 in Berlin, kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik. Wilhelm Wieprecht und Carl Wilhelm Moritz erhielten in diesem Jahr ein Patent auf eine Basstuba in F mit fünf Ventilen. Die Kontrabasstuba in B und C wurde 1845 von Václav František Červený entwickelt und 1846 patentiert.

Dank ihres vorteilhafteren Klanges und der präziseren Intonation verdrängte dieses Instrument im Orchester bald seine Vorgänger, den Serpent bzw. das Basshorn und die Ophikleide.

Basstuba und Kontrabasstuba werden im Orchester gleichermaßen verwendet. Die Tuba ist im Orchester meist einfach, seltener doppelt besetzt. Ob eine Partie mit der Bass- oder Kontrabasstuba gespielt wird, entscheidet meist der Tubist selbst nach Gesichtspunkten wie der geforderten Tonlage, Lautstärke oder Klangfarbe, dem Wunsch des Dirigenten, der Raumakustik und ähnlichem. Manche Komponisten, wie z.B. Richard Wagner, schreiben jedoch die Bauweise vor. Im deutschsprachigen Raum muss ein Orchestertubist beide Bauformen virtuos beherrschen. In den skandinavischen Ländern, in England, Frankreich und weiten Teilen Amerikas sowie in Australien ist die Kontrabasstuba in C vorherrschend. Die Alternative zur Basstuba in F ist in diesen Ländern die Es-Tuba.

Im Blasorchester, sowohl in der volkstümlichen als auch in der symphonischen Besetzung, werden in der Regel mindestens zwei Tuben eingesetzt. Wenn diese nicht im Unisono spielen, stehen sie in der Regel in der Oktave zueinander.

Im Jazz spielte die Tuba bis etwa 1925 die Rolle des Basses, bevor sie vom Kontrabass abgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte sie ein Comeback im Amateur-Dixieland.

Wie ist eine Tuba aufgebaut?

Die Tuba gibt es in verschiedenen Bauformen, die sich in Größe, Stimmung und Verwendungszweck unterscheiden. Die B-Tuba, auch Kontrabass-Tuba genannt, zeichnet sich durch ihre imposante Größe aus und wird häufig in Symphonieorchestern eingesetzt, wo ihr tiefer, sonorer Klang eine zentrale Rolle spielt. Die C-Tuba, etwas kleiner und in C gestimmt, wird ebenfalls im Sinfonieorchester eingesetzt, vor allem für Solostücke und agilere Passagen.

Die F-Tuba, leichter und höher gestimmt als die B-Tuba, wird bevorzugt in Blasorchestern und Brassbands eingesetzt. Die noch kompaktere Es-Tuba wird in der Militär- und Marschmusik sowie in bestimmten Blasorchestern eingesetzt. Die Bariton-Tuba, kleiner als die Kontrabass-Tuba und leichter gebaut, wird häufig in Blasorchestern und Brass Bands eingesetzt, vergleichbar mit dem Bariton-Horn.

Das Euphonium, ein eng verwandtes Instrument, verbindet eine kompakte Form mit einer höheren Tonlage. Es erzeugt einen warmen, melodischen Klang und ist in Blaskapellen und Brass Bands beliebt. Eine besondere Variante der Tuba ist das Sousaphon, das spiralförmig um den Körper des Musikers gewickelt wird. Es wurde für Marching Bands und Paraden entwickelt und ist leicht zu spielen und zu tragen.

Wie entsteht der Ton einer Tuba?

Die heutigen Instrumente sind meist aus Messing. Der Ton entsteht durch die Luftsäule, die sich im Instrument durch den Atemstrom des Bläsers bildet und mit den Lippen über ein Mundstück in Schwingung versetzt wird. Durch die Spannung der Lippen kann der Ton in Intensität und Tonhöhe variiert werden. Die Zunge hilft beim Ansprechen und Halten des Tones.

Beim Drehventil dreht sich der Ventilkörper des Instruments, ausgelöst durch mechanische Gelenke, die der Spieler durch Drücken der Ventilhebel bewegt, und verändert so die Rohrlänge.

Wird ein Ventil gedrückt, wird der Luftstrom im Instrument entsprechend umgelenkt. Die Gesamtlänge des Rohres ändert sich und damit auch die Länge der Luftsäule. Dies ermöglicht bei drei oder vier Ventilen, dass mit dem Instrument das gesamte chromatische Tonsystem gespielt werden kann – und nicht wie bisher nur Naturtöne. Man unterscheidet Pumpventile (auch Perinetventile genannt) und Drehventile (auch Zylinderventile genannt). Beim Pumpventil wird die Rohrlänge des Instruments durch Herunterdrücken des Ventils verändert. Beim Drehventil dreht sich der Ventilkörper des Instruments durch mechanische Gelenke, die der Spieler durch Drücken der Ventilhebel bewegt, und verändert so die Rohrlänge. Tuben gibt es sowohl mit Pumpventil als auch mit Drehventil.

Die Spieltechnik der Tuba

Die Spieltechnik der Tuba erfordert eine sorgfältige Ausbildung und Übung, da dieses Instrument einige besondere Herausforderungen mit sich bringt. Hier sind einige grundlegende Aspekte der Spieltechnik für die Tuba:

Die Atmung ist beim Tubaspielen von entscheidender Bedeutung. Ein Tubaspieler muss in der Lage sein, lange Atemzüge zu nehmen und die Atmung gleichmäßig zu kontrollieren, um konsistente Töne zu erzeugen. Die Fähigkeit, tief zu atmen, ist wichtig, da die Tuba in den tiefen Lagen gespielt wird. Embouchure ist die Art und Weise, wie der Tubaspieler seine Lippen und das Mundstück der Tuba positioniert. Eine gute Embouchure ist wichtig, um Töne präzise und kontrolliert zu erzeugen. Sie erfordert Übung und Kraft in der Lippenmuskulatur.


Ventile und Fingerfertigkeit: Die meisten Tuben haben Ventile, mit denen die Tonhöhe verändert werden kann. Der Spieler muss die Ventile geschickt einsetzen, um die richtigen Töne zu erzeugen. Fingerfertigkeit ist daher wichtig, um schnell und präzise zwischen verschiedenen Ventilkombinationen wechseln zu können.

Tubisten müssen lernen, verschiedene Artikulationstechniken anzuwenden, um die gewünschten musikalischen Effekte zu erzielen. Dazu gehören Staccato (kurze, getrennte Töne) und Legato (verbundene Töne), um nur einige Beispiele zu nennen. Die Fähigkeit, die Lautstärke und Intensität der Töne zu kontrollieren, ist entscheidend für die musikalische Ausdruckskraft. Tubisten müssen lernen, ihre Atemtechnik und die Art, wie sie das Mundstück benutzen, anzupassen, um die gewünschte Dynamik zu erzielen.

Das Instrument muss gut gestimmt sein, und der Spieler muss lernen, die Intonation zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass die Töne in der richtigen Tonhöhe gespielt werden. Die Körperhaltung ist wichtig, um das Instrument bequem spielen zu können und gleichzeitig eine gute Atemtechnik zu unterstützen. Da die Tuba ein schweres Instrument ist, ist eine korrekte Haltung wichtig, um Ermüdungserscheinungen vorzubeugen.

Die Tuba ist ein vielseitiges Instrument, das sowohl physische als auch technische Fähigkeiten erfordert. Die Spieltechnik der Tuba kann anspruchsvoll sein, aber mit Übung und Hingabe können Tubisten einen reichen und kraftvollen Klang erzeugen, der in verschiedenen Musikrichtungen und Ensembles gefragt ist.

Die Tuba ist Instrument des Jahres 2024

Die Tuba wurde von den Landesmusikräten zum Instrument des Jahres 2024 gewählt. Mit dieser besonderen Auszeichnung wird die Bedeutung und Vielseitigkeit der Tuba sowie ihre herausragende Rolle in der Musik gewürdigt.

Liste berühmter Tubisten

  • Albert Wieder (* 1981), da Blechhauf’n, Wiener Staatsoper
  • Alexander von Puttkamer (* 1973), NDR Sinfonieorchester, Bayerisches Staatsorchester, Bayreuther Festspiele, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Berliner Philharmoniker, German Brass
  • Allan Jaffe (1935–1987), Jazzmusiker, u. a. Preservation Hall Band, Olympia Brass Band
  • Andreas Martin Hofmeir (* 1978), LaBrassBanda
  • Arnold Jacobs (1915–1998), Philadelphia Symphony, Chicago Symphony Orchestra
  • Bernd Angerhöfer (* 1964), Leipziger Blechbläsersolisten, MDR-Sinfonieorchester Leipzig
  • Berlinde Deman (* 1982), Jazzmusikerin (auch Serpent und Euphonium)
  • Bob Stewart (* 1945), Jazz-Tubist, Charles Mingus, Carla Bley, Gill Evans, Lester Bowie, Sam Rivers
  • Carl Ludwig Hübsch (* 1966), Tubist (Jazz und Improvisationsmusik), Primordial Soup, Multiple Joy(ce) Orchestra u. a.
  • Charles Daellenbach (* 1945), Canadian Brass
  • Chiaki Mawatari (* 1967), japanischer Musiker
  • Christoph Wundrak (* 1958), Smart Metal Hornets
  • Daniel Herskedal (* 1982), Jazz-Tubist
  • Dave Bargeron (* 1942), Blood, Sweat & Tears, Gravity, Tuba Tuba, George Gruntz Concert Jazz Band, Solo
  • David Gilson (* 1953), Dortmunder Opernorchester, Deutsche Bläserphilharmonie
  • Dietrich Unkrodt (1934–2006), Meininger Theater, Komische Oper Berlin, Hochschullehrer
  • Didier Havet (* 1964), Jazz-Tubist, auch Bassposaune
  • Dirk Hirthe (* 1984), Badische Staatskapelle Karlsruhe, Professor HfM Karlsruhe
  • François Thuillier (* 1967), Jazz-Tubist
  • Getty H. Huffine (1889–1947), Tubist
  • Gérard Buquet (* 1954), Ensemble Intercontemporain, Solo
  • Heiko Triebener (* 1964), Bamberger Symphoniker, Melton Tuba Quartett
  • Heinz Forker (1912–1980), Sächsische Staatskapelle Dresden
  • Howard Johnson (1941–2021), Jazz-Musiker, u. a. George Gruntz, Peter Herbolzheimer, NDR-Big-Band, Miles Davies, Barbara Dennerlein
  • James Young (1933–2017), schottischer Sousaphonist
  • Johannes Bär (* 1983), Holstuonarmusigbigbandclub, VOXXclub, Matthias Schriefl, David Helbock
  • Johannes Lipp (* 1979), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
  • John Buckingham (≈1940–2017), sowohl Jazz als auch klassische Musik
  • John Fletcher (1941–1987), BBC Symphony Orchestra, London Symphony Orchestra, Philip Jones Brass Ensemble
  • Jon Sass (* 1961), Tubist, Hans Theessink, Vienna Art Orchestra, Heavy Tuba, Art of Brass Vienna
  • Josef Steinböck (* 1967), Mozarteum Salzburg, Hochschullehrer
  • Kirk Joseph (* 1961), US-amerikanischer Pionier des modernen Sousaphonspiels
  • Larry Fishkind (* um 1945), Jazz- und Improvisationsmusik, u. a. European Tuba Quartet
  • Lars Andreas Haug (* 1975), Jazz-Tubist, auch Tubmarine
  • Manfred Häberlein (* 1967), Tubist bei Harmonic Brass
  • Marc Steckar (1935–2015), Jazz-Tubist und Posaunist, Steckar Tubapack
  • Markus Hötzel (* 1971), Bamberger Symphoniker, RSO Stuttgart, RSO Saarbrücken, Staatskapelle Dresden, NDR Sinfonieorchester, Solo
  • Markus Theinert (* 1964), Tubist und Dirigent, Mannheimer Bläserphilharmonie Kohle
  • Martin Taxt (* 1981), Jazz-Tubist und Improvisationsmusiker
  • Michael Engl (* ≈1982), Rheinische Philharmonie, Unterbiberger Hofmusik
  • Michel Godard (* 1960), Philharmonisches Orchester Radio France, Orchestre National de Jazz u. a.
  • Ole Heiland (* 1997), Tubist, hr-Jazzensemble
  • Otto Brucks (1858–1914), „Contra-Bass-Bläser“ im Festspielorchester von Bayreuth, später Opernsänger
  • Øystein Baadsvik (* 1966), Norrköping Symphonie Orchestra, Solo
  • Peder Simonsen (* 1987), Jazz-Tubist und Improvisationsmusiker
  • Pete Briggs (* 1904; † unbek.), Hot Seven m. Louis Armstrong, Carroll Dickerson, Jimmie Noone, Eddy Hayes, Jelly Roll Morton, Herman Autrey
  • Peter Laib (* 1984), Ernst Hutter und Die Egerländer Musikanten, Moop Mama
  • Ray Draper (1940–1982), Ray Draper Quintet, Gravity
  • Robin Hayward (* 1969), Tubist, Kammerensemble Neue Musik Berlin, Zinc & Copper u. a.
  • Roger Bobo (1938–2023), u. a. Rochester Philharmonic Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, Los Angeles Philharmonic, Solist und Lehrer für Tuba
  • Sam Pilafian (1949–2019), US-amerikanischer Tuba-Spieler
  • Stefan Ambrosius (* 1976), Bayerische Staatsoper, German Brass
  • Stefan Tischler (* 1975), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks[4]
  • Stephan Schulze (* ≈1970), Jazz-Tubist und Posaunist, Talking Horns
  • Walter Hilgers (* 1959), Tritonus Wimares, Hochschullehrer (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar)
  • Wilfried Brandstötter (* 1970), Mnozil Brass
  • Wolfgang Grünbauer (* 1965), Luftwaffenmusikkorps 1, Blasorchester Wolfgang Grünbauer

Liste von Tuba-Herstellern

  • B&S
  • Besson
  • C.G. Conn
  • Cerveny
  • Classic Cantabile
  • Coolwind
  • Jupiter
  • King
  • Lechgold
  • Melton Meinl Weston
  • Miraphone
  • Roy Benson
  • Thomann
  • Tuyama
  • Yamaha

Was kostet eine Tuba?

Der Preis einer Tuba kann sehr stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren wie Marke, Qualität, Material, Bauart und Modell des Instruments ab. Um Ihnen eine ungefähre Vorstellung von den Kosten einer Tuba zu geben, finden Sie hier einige Richtwerte:

Einsteigermodelle kosten in der Regel zwischen 1.000 und 3.000 Euro oder mehr. Diese Tubas sind oft einfacher gebaut und eignen sich gut für Anfänger. Mittelklassemodelle bieten eine bessere Verarbeitung, Klangqualität und Haltbarkeit und kosten in der Regel zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Sie sind eine gute Wahl für fortgeschrittene Schüler und Amateurmusiker. Professionelle Tuben für erfahrene Musiker und Profis können zwischen 6.000 und 15.000 Euro oder mehr kosten. Sie werden oft aus hochwertigem Messing hergestellt und bieten eine exzellente Verarbeitung und Klangqualität. Sonderanfertigungen oder Vintage Tubas können weit über 15.000 Euro kosten, abhängig von ihrer Einzigartigkeit und historischen Bedeutung.

Wichtig zu wissen ist, dass der Preis einer Tuba nicht nur den Kauf des Instruments selbst umfasst, sondern oft auch Zubehör wie Mundstücke, Koffer oder Gig Bags, Reinigungs- und Pflegezubehör sowie eventuell Versicherungen und Reparaturen. Der Kauf einer Tuba ist eine Investition, und es ist ratsam, sich vor dem Kauf gründlich zu informieren und verschiedene Modelle auszuprobieren, um sicherzustellen, dass Sie das richtige Instrument für Ihre Bedürfnisse und Ihr Budget auswählen.

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