Elektrophone

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Was sind Elektrophone?

Elektrophone ist eine Gruppe von Musikinstrumenten, die Schallereignisse über einen Kopfhörer oder Lautsprecher mit Audioverstärker wiedergeben. Der Begriff Elektrophon leitet sich vom Griechischen ‚Elektroklinger‘ ab und wird in Anlehnung an die erweiterte Hornbostel-Sachs-Systematik verwendet. Die Tonerzeugung und Spielweise sind dabei sehr vielfältig.

Elektrophone sind Musikinstrumente, die entweder eine mechanische Schwingung (wie bei der Saite einer E-Gitarre) mit elektrischer Verstärkung oder eine rein elektronische Tonerzeugung durch Frequenzgeneratoren (wie bei einer elektronischen Orgel oder einem Synthesizer) nutzen.

Im weiteren Sinne können auch MIDI-Geräte zu den Elektrophonen gezählt werden. Diese verfügen entweder über keine eigene Toneingabeeinrichtung oder dienen nur zur Speicherung entsprechender MIDI-Befehle (Sequenzer). Da die Grenzen zur Computer-Technologie fließend sind, ist eine genaue Kategorisierung nicht möglich.

Geschichte des Elektrophons

In der deutschsprachigen Literatur, vor allem in Lexika, wird Prokop Diviš als der Erfinder des ersten Elektrophons, dem Denis d’or, genannt. Dies beruht jedoch auf einer missverständlichen Formulierung im Reallexikon der Musikinstrumente von Curt Sachs aus dem Jahr 1913, in der von ‚elektrischen Mutationsflügeln‘ die Rede ist. Das Klavier war elektrisch. Es konnte dem Spielenden einen elektrischen Schlag verabreichen, da es eine Mutation war. Zur Klangerzeugung durch Reibungselektrizität griff dagegen bereits 1759 der französische Jesuit Jean-Baptiste Delaborde zum Clavecin électrique.

Um 1900 erfand der technisch versierte Berliner Rechtsanwalt Richard Eisenmann, ein Schüler von Helmholtz, eine Vorrichtung. Mit dieser konnte man mit einem Klavier andere Instrumente, wie zum Beispiel eine Orgel oder ein Saiteninstrument, imitieren. Außerdem war es möglich, Töne an- und abschwellen zu lassen. Eisenmann verwendete eine Vorrichtung, um die Schwingungen der Saiten zu beeinflussen und die Klangfarbe zu variieren. Diese war für die damalige Zeit sehr fortschrittlich. In zeitgenössischen Berichten wird die Konstruktion wie folgt beschrieben:

Zeitgenössische Berichte beschreiben sie als eine Akkumulatorenbatterie von zehn Zellen, die zum Betrieb des Klaviers gehört. Jede Saite ist mit einem Hufeisenmagneten ausgestattet. Das eine Ende jedes Drahtes ist mit dem aller anderen Elektromagneten an eine gemeinsame Metallschiene angeschlossen. Diese ist durch einen Stromunterbrecher besonderer Konstruktion mit der Batterie verbunden. Das Ein- und Ausschalten des Stromunterbrechers erfolgt durch ein Pedal. Durch Bewegungen des Pedals kann auch die Stromstärke verändert werden, wodurch die vorher erwähnten Modulationen entstehen.

Liste der Elektrophonen

  • Audion Piano
  • Aufschlaghorn
  • Basspedal
  • Blaster Beam
  • Blaswandler
  • Cembalet
  • Chapman Stick
  • Clavessin électrique
  • Clavioline
  • Continuum (Musikinstrument)
  • Crackle Box
  • Croix Sonore
  • E-Bass
  • E-Gitarre
  • E-Kontrabass
  • Electronium
  • Elektra-Harp
  • Elektrische Geige
  • Elektronischer Dudelsack
  • Elektronisches Piano
  • Elektronisches Schlagzeug
  • Euphonia (Sprachmaschine)
  • Gravikord
  • Halbresonanzgitarre
  • Hupe
  • Koyabu Symmetric Board
  • Laserharfe
  • Lichttonorgel
  • Mellotron
  • Melochord
  • Moodswinger
  • Neo-Bechstein
  • Omnichord
  • Ondes Martenot
  • Ondioline
  • Pedal-Steel-Gitarre
  • Pikasso-Gitarre
  • Q-Chord
  • Radio Baton
  • Rhythmicon
  • Russolophon
  • SMEM
  • Solidbody
  • Staccatone
  • Subharchord
  • Superstrat (Gitarre)
  • SynthAxe
  • Tannerin
  • Technics SL-1200
  • Telharmonium
  • Terpsiton
  • Theremin
  • Theremincello
  • Thermophon
  • Trautonium
  • Variophon
  • Violectra
  • Viophonograph
  • Xylosynth