Klarinette

Klarinette

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Die Klarinette ist ein Holzblasinstrument mit teils zylindrischer, teils konischer Bohrung. Das Mundstück ist wie beim Saxophon mit einem einfachen Rohrblatt versehen. Ihr Name, der vom italienischen clarinetto („kleines Klarinett“) stammt, weist auf ihre Ähnlichkeit mit der hohen Klarinettentrompete hin, deren Rolle sie im 18. Der Spieler erzeugt Töne, indem er in das Mundstück bläst und gleichzeitig Klappen auf der Oberseite des Instruments betätigt, um den Luftstrom zu steuern und verschiedene Töne zu erzeugen. Die Klarinette ist Instrument des Jahres 2008.

Mit etwa vier Oktaven hat die Klarinette den größten Tonumfang unter den Blasinstrumenten, abhängig von den Fähigkeiten des jeweiligen Klarinettisten. Die Klarinettenfamilie reicht vom Kontrabass bis zum Sopranino, und mit Ausnahme der seltenen C-Klarinette sind alle Klarinetten transponierende Instrumente. Praktische Bedeutung hat vor allem die B-Klarinette, gefolgt von der A-Klarinette, die jeweils eine große Sekunde bzw. eine kleine Terz tiefer klingt als notiert. Klarinetten werden aus Holz oder Kunststoff hergestellt und sind in verschiedenen Größen und Tonhöhen erhältlich, um ein breites Spektrum an Musikstilen abzudecken. Sie werden in der klassischen Musik, im Jazz, in der Popmusik und in vielen anderen Genres eingesetzt.

Geschichte der Klarinette

Die Geschichte der Klarinette reicht bis ins späte 17. Jahrhundert zurück. In Frankreich wurde der erste Vorläufer der modernen Klarinette, die Chalumeau, erfunden. Der Chalumeau war ein einfaches Rohrblattinstrument mit einer begrenzten Anzahl von Tonhöhen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der Chalumeau zu einem komplexeren Instrument. Es erhielt eine erweiterte Tonleiter, einen stärkeren Klang und ein zweiteiliges Design, das das Spielen des Instruments erleichterte.

Im 18. Jahrhundert erfand der deutsche Instrumentenbauer Johann Christoph Denner die Klarinette. Er verbesserte das Mundstück und das Rohrdesign des Chalumeau und fügte eine konische Bohrung hinzu. Dadurch hatte die Klarinette einen größeren Tonumfang und eine flexiblere Tonqualität. Die Spieler konnten nun schneller und virtuoser spielen.

Im 19. Jahrhundert wurden an der Klarinette weitere Verbesserungen vorgenommen. Klappen wurden eingeführt, um die Tonhöhe präziser kontrollieren zu können. Außerdem wurde das Böhm-System entwickelt, das eine verbesserte Mechanik und Spielbarkeit bot.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Klarinette zu einem wichtigen Instrument in vielen Musikgenres, einschließlich klassischer Musik, Jazz, Klezmer und Weltmusik. Heute gibt es viele verschiedene Klarinetten in unterschiedlichen Größen und Stimmungen. Außerdem gibt es zahlreiche renommierte Klarinettisten und Komponisten, die das Instrument in der Musikwelt repräsentieren.

Aufbau der Klarinette

Die Klarinette, ein Holzblasinstrument, setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Der Korpus besteht traditionell aus Buchsbaum, wobei heute häufiger das härtere und dichtere Grenadillholz verwendet wird. Alternativ verwenden einige Hersteller auch Mopane oder Bubinga mit ähnlichen Eigenschaften. Cocobolo und Palisander sind wegen ihrer geringeren Härte weniger geeignet. Billigere Modelle werden aus ABS-Kunststoff oder Ebonit hergestellt. Buffet Crampon hat 1994 einen Verbundwerkstoff namens „Green-Line“ entwickelt, der aus Grenadillabfällen und Kohlefasern besteht. Die Klappenmechanik besteht in der Regel aus versilbertem oder vergoldetem Neusilber, seltener aus Messing oder Nickel.

Die Gesamtlänge der B-Klarinette beträgt ca. 66 cm, während die A-Klarinette mit 71 cm etwas länger ist. Die Innenbohrung variiert zwischen 14,6 und 15,7 mm, die Konizität der deutschen Klarinette beträgt 3 mm, die der französischen 7 mm. Die Art der Bohrung hat großen Einfluss auf den Klang.

Die Klarinette besteht aus fünf Einzelteilen, die durch korküberzogene Zapfen miteinander verbunden sind: Mundstück, Birne, Oberstück, Unterstück und Schalltrichter. Der Trichter beeinflusst vor allem die tiefen Töne.

Mundstück und Blatt

Das schnabelförmige Mundstück, oft aus gehärtetem Gummi oder modernen Materialien wie Ebonit oder Acryl, ist mit einem einfachen Rohrblatt versehen. Dieses etwa 12,5 mm breite Rohrblatt, meist aus Pfahlrohr (Arundo donax), ist am Mundstück befestigt. Moderne Mundstücke können auch aus Glas, Metall oder Kunststoff bestehen. Die Wahl des Materials hat großen Einfluss auf den Klang.

Am Ober- und Unterstück befinden sich die Tonlöcher und die Klappen. Die Tonlöcher, durch die der Spieler Töne erzeugt, werden mit den Fingern verschlossen. Klappen aus versenkten Tonlöchern sorgen für einen dichten Verschluss. Die Polsterung besteht aus Leder oder Goretex. Mundstück und Blatt sind für den Klang entscheidend. Professionelle Klarinettisten passen ihre Blätter häufig an, um die optimale Kombination zu finden. Der Aufbau des Blattes und die richtige Pflege sind wichtig, um den vollen Klang der Klarinette zu entfalten.

Ton bzw. Klangerzeugung der Klarinette

Die Klarinette erzeugt ihre Töne durch den Luftstrom, den der Musiker einatmet und der das am Mundstück befestigte Rohrblatt in Schwingung versetzt. Dadurch wird die Luftsäule in Schwingung versetzt und die Klarinette ähnelt einem einseitig geschlossenen zylindrischen Rohr, das am Mundstück geschlossen und am Schalltrichter offen ist. Dies führt zu einer Klangcharakteristik, bei der nur ein Viertel der Wellenlänge im Rohr vorhanden ist, so dass die Klarinette eine Oktave tiefer klingt als die Flöte mit beidseitig offenem Rohr.

Frequenz und Wellenlänge dieser Schwingung werden durch die Länge der schwingenden Luftsäule beeinflusst, die der Musiker durch gezieltes Öffnen und Schließen der Tonlöcher moduliert. Die Überblasfunktion, die durch ein spezielles Duodez-Ventil ermöglicht wird, gibt dem Klarinettisten zusätzliche Kontrolle über Klang und Intonation, während die Unterlippe und der Luftstrom die Schwingung des Rohrblattes beeinflussen.

Aufgrund ihres Aufbaus überbläst die Klarinette in die Duodezime, was zu ihrem beeindruckenden Tonumfang von etwa vier Oktaven führt. Die akustischen Eigenschaften in den verschiedenen Registern, wie das Chalumeau-Register mit überwiegend geradzahligen Obertönen, prägen den Charakter der Klarinette. Diese präzise Tonerzeugung und die vielfältigen Möglichkeiten der Klangmodulation machen die Klarinette zu einem einzigartigen und vielseitigen Holzblasinstrument.

Spieltechnik der Klarinette

Die Spieltechnik der Klarinette ist anfangs etwas schwierig, kann aber mit Übung und Anleitung erlernt und verbessert werden. Hier sind einige wichtige Aspekte der Spieltechnik auf der Klarinette:

Die Atmung

Um auf der Klarinette einen klaren und kräftigen Ton zu erzeugen, ist eine gute Atemtechnik unerlässlich. Der Spieler muss lernen, tief und gleichmäßig zu atmen, um den Luftstrom durch das Instrument zu kontrollieren. Für ein optimales Ergebnis sollte die Atmung kurz und kräftig sein.

Die Ansatztechnik

Der Ansatz ist die Art und Weise, wie das Mundstück in den Mund genommen und angeblasen wird. Eine korrekte Ansatztechnik ist wichtig, um einen klaren Ton und eine gute Intonation zu erzeugen.

Die Finger- und Grifftechnik

Die Klarinette hat eine Vielzahl von Klappen, die der Spieler zur Erzeugung verschiedener Töne mit den Fingern bedienen muss. Eine gute Finger- und Grifftechnik ist wichtig, um schnell und präzise spielen zu können.

Die Artikulation

Unter Artikulation versteht man das Trennen und Akzentuieren der Töne auf der Klarinette. Um schnelle Läufe und komplexe Melodien klar und deutlich spielen zu können, ist eine gute Artikulationstechnik wichtig.

Dynamik und Ausdruck

Die Klarinette ist ein sehr ausdrucksstarkes Instrument. Ein guter Klarinettist muss in der Lage sein, eine Vielzahl von dynamischen und expressiven Variationen zu erzeugen, um die musikalische Ausdruckskraft zu erhöhen.

Instrument des Jahres 2008

Die Klarinette wurde von den Landesmusikräten zum Instrument des Jahres 2008 gewählt. Die Bedeutung und Vielseitigkeit der Klarinette sowie ihre herausragende Rolle in der Musik werden mit dieser besonderen Auszeichnung gewürdigt.