Drum Machine

Drum Machine - elektronische Musikinstrumente - MUSIKNERD

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Drum Machine?

Eine Drum Machine, auch bekannt als Drumcomputer, ist ein elektronisches Musikinstrument, das analoge oder digitale Klangerzeugungstechnologien verwendet, um Schlagzeug- und Percussion-Sounds zu erzeugen. Sie ermöglicht die Programmierung und Wiedergabe von rhythmischen Sequenzen und bietet vielfältige Klangoptionen für verschiedene Schlaginstrumente. Von legendären Klassikern bis zu modernen Drum Machine VST-Plugins bieten diese Geräte unendliche Möglichkeiten zur Erstellung einzigartiger Beats und Rhythmen. Egal ob in der Musikproduktion, Live-Performances oder im Studio – die Drum Machine ist der kreative Motor, der den Rhythmus antreibt.

Geschichte der Drum Machine

Die Geschichte des Drumcomputers (Drum Machine) reicht weit zurück und lässt sich bis zum einfachen Metronom verfolgen. Bereits im 19. Jahrhundert wurde das Metronom verwendet, um den Takt in der Musik zu halten. Es diente als Grundlage für das rhythmische Timing von Musikstücken. Mit der Entwicklung der Elektronik begannen Musiker und Ingenieure nach Möglichkeiten zu suchen, die rhythmische Begleitung in der Musik zu verbessern.

In den 1950er Jahren wurden die ersten Schritte in Richtung elektronischer Rhythmusmaschinen unternommen. Die erste bedeutende Entwicklung war das 1932 von Leon Theremin und Henry Cowell entwickelte „Rhythmicon“. Sie war eine frühe Form der elektronischen Rhythmusmaschine und ermöglichte die Erzeugung verschiedener rhythmischer Muster.

Die ersten serienmäßig hergestellten Drumcomputer waren der Chamberlin Rhythmate (1949), der mit Tapeloops arbeitete, und der Wurlitzer Sideman (1959), bei dem die Rhythmen durch rotierende Kontakte erzeugt wurden. Der Sideman verkaufte sich recht gut und machte das Konzept der Rhythmusmaschine populär. Unzufrieden mit seinem Sideman entwickelte der japanische Akkordeonist Tsutomo Katoh 1963 zusammen mit der Elektronikfirma Keio in Tokio (später Korg) die DoncaMatic.

In den 1960er und 1970er Jahren begannen Musiker wie Raymond Scott und Brian Wilson, experimentelle elektronische Rhythmusmaschinen einzusetzen, um ihren Musikstücken eine besondere rhythmische Präzision zu verleihen. Dabei wurden häufig noch analoge Technologien zur Klangerzeugung eingesetzt.

Der Durchbruch der modernen Drummachine kam jedoch in den 1980er Jahren mit der Einführung digitaler Technologien. Als Meilenstein in der Geschichte der Drum Machines gilt die legendäre Roland TR-808, die 1980 auf den Markt kam. Sie bot eine große Auswahl an Drum- und Percussion-Sounds, die mit programmierbaren Rhythmen kombiniert werden konnten. Die TR-808 wurde zur Ikone und prägte den Sound vieler Genres wie Hip-Hop, Electro und Dance.

In den folgenden Jahren entwickelten verschiedene Hersteller wie Roland, Yamaha, Akai und Korg eine Vielzahl von Drum Machines mit immer ausgefeilteren Funktionen. Die Sample-basierte MPC-Serie von Akai revolutionierte die Musikproduktion, indem sie die Integration von Samples und Drumsounds in einem einzigen Gerät ermöglichte.

Mit dem Aufkommen von Computern und Musiksoftware begann eine neue Entwicklungsphase für Drum Machines. Software-basierte Drum Machines boten eine noch größere Vielfalt an Sounds und Effekten sowie eine nahtlose Integration in digitale Musikproduktionsumgebungen.

Heute haben Musiker und Produzenten eine große Auswahl an Drum Machines, von klassischen Modellen wie der Roland TR-909 bis hin zu modernen Software-Plug-ins. Die Geschichte der Drum Machine hat gezeigt, wie sich die Technologie entwickelt hat, um Musiker bei der Erzeugung von rhythmischen Mustern und Beats zu unterstützen und ihnen mehr kreative Freiheit zu geben. Die Drum Machine hat sich von einem einfachen Metronom zu einer vielseitigen elektronischen Rhythmusmaschine entwickelt, die die Musikproduktion maßgeblich beeinflusst hat.

Funktionsweise einer Drum Machine: Der kreative Motor der Musikproduktion

Der Klangerzeuger ist das Herzstück der Drummachine und für die Erzeugung der eigentlichen Drumsounds zuständig. Dies kann auf zwei Arten geschehen: durch Synthese oder Sampling. Bei der Synthese werden Klänge aus einfachen Wellenformen zusammengesetzt, wodurch elektronische und oft ungewöhnliche Klänge entstehen. Beim Sampling hingegen werden bereits existierende Schlagzeugklänge aufgenommen und digital gespeichert, um sie später wieder abzuspielen. Viele moderne Drumcomputer kombinieren diese beiden Methoden, um eine größere Vielfalt an Klängen und die Möglichkeit zur kreativen Klanggestaltung zu bieten.

Der Sequenzer ist ein wesentlicher Bestandteil der Funktionsweise eines Drumcomputers. Er ermöglicht das Programmieren und Abspielen von rhythmischen Mustern und Sequenzen. Der Musiker kann die gewünschten Sounds auf dem Sequenzerraster platzieren und deren Timing und Länge bestimmen. So entsteht ein rhythmisches Grundgerüst, das als Basis für das Musikstück dient.

Moderne Drum Machines bieten eine Vielzahl von Funktionen und Einstellungen, um den Klang und das Spielgefühl weiter anzupassen. Dazu gehören Effekte wie Filter, Hall und Delay, die den Klang manipulieren und ihm Tiefe und Charakter verleihen können. Zusätzlich ermöglichen Swing-Einstellungen eine Variation des Rhythmus und verleihen den Beats ein menschliches, leicht schräges Feeling. Ein weiteres wichtiges Merkmal moderner Drum Machines ist der Step-Sequencer, der es dem Musiker ermöglicht, jeden einzelnen Schlag individuell zu programmieren und fein abzustimmen.

Das User Interface ist die Schnittstelle, über die der Musiker die Drum Machine bedient. Hier werden alle relevanten Einstellungen vorgenommen, wie die Auswahl und Anpassung der Sounds, die Programmierung des Sequenzers oder die Einstellung verschiedener Parameter wie Lautstärke und Tempo. Das User Interface ist entscheidend für die Bedienbarkeit und die kreative Kontrolle über die Drum Machine.

Schließlich sind noch die Outputs zu erwähnen. Sie ermöglichen es, die erzeugten Sounds an externe Geräte wie Verstärker, Mischpulte oder Aufnahmesysteme weiterzuleiten. So kann die Drum Machine nahtlos in ein bestehendes Setup integriert und für Live-Performances oder Studioaufnahmen genutzt werden.

Die Funktionsweise einer Drum Machine bietet dem Musiker ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität. Sie können mit verschiedenen Sounds experimentieren, rhythmische Muster erstellen und diese in Echtzeit abspielen. Die Drum-Machine ist ein unverzichtbares Werkzeug in der Musikproduktion, da sie es Musikern ermöglicht, ihre eigenen einzigartigen Beats und Rhythmen zu kreieren und ihren individuellen Stil auszudrücken. Sie ist der kreative Motor, der für den rhythmischen Antrieb in der Musikproduktion sorgt.

Korg Drumlogue

Einfluss und Bedeutung der Drum Machine in der Musik: Von der Studioarbeit bis zur Live-Performance

Die Drum Machine hat einen enormen Einfluss auf die Musiklandschaft und hat sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Musiker und Produzenten entwickelt. Im Studio ermöglicht sie eine präzise und vielseitige Rhythmusgestaltung, indem sie verschiedene Schlaginstrumente virtuell simuliert. Durch ihre Programmierbarkeit und Flexibilität eröffnet sie musikalische Experimente und kreative Möglichkeiten.

In der Live-Performance wird die Drum Machine zum essentiellen Begleiter, der den Musikern ermöglicht, ihre elektronischen Beats und Rhythmen direkt auf der Bühne zu reproduzieren. Mit ihrer Hilfe können dynamische und mitreißende Live-Performances gestaltet werden, die das Publikum in den Bann ziehen. Die Drum Machine hat somit einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung und Evolution elektronischer Musikgenres und prägt die moderne Musikproduktion.

Bekannte Drum Machines und ihre Features: Klassiker und Innovationen

Es gibt viele bekannte Drum Machines, die sich durch ihre innovativen Funktionen und ihren Klassikerstatus auszeichnen. Die legendäre Roland TR-808 hat mit ihrem charakteristischen Bass und einzigartigen Sounds den Sound von Hip-Hop und elektronischer Musik geprägt. Der Korg Volca Beats ist eine kompakte und erschwingliche Option, die eine Vielzahl von Sounds und Effekten bietet. Der Elektron Digitakt hingegen ist eine innovative Drum-Machine, die fortgeschrittene Sampling- und Sequencing-Möglichkeiten bietet.

Eine weitere einflussreiche Drum Machine ist die Linn Drum, die in den 1980’er Jahren von Roger Linn entwickelt wurde. Sie bot hochwertige Samples echter Schlaginstrumente wie Kick-Drums, Snares, Hi-Hats und Toms sowie einen programmierbaren Sequenzer für komplexe Rhythmen. Die Linn Drum beeinflusste vor allem in den 80’er Jahren die Musiklandschaft, insbesondere in den Genres Pop, Funk und R&B. Ihre einzigartigen Sounds und Funktionen machen sie auch heute noch zu einem begehrten Instrument für Musiker und Produzenten, die auf der Suche nach einem authentischen und charakteristischen Drum-Sound sind.

Zahlreiche Künstler und Bands nutzen die Linn Drum, um ihren Songs eine besondere rhythmische Note zu verleihen. Jede Drum Machine hat ihre eigenen Besonderheiten und ermöglicht es Musikern und Produzenten, ihren individuellen Sound zu formen und einzigartige Rhythmen zu kreieren.

Roland TR-08

Vom Klanggenerator zur Benutzeroberfläche: Elemente und Aufbau einer modernen Drum Machine

Von der Synthese bis zum Sampling: Die Klangerzeugung in modernen Drum Machines

Drum Machines sind vielseitige elektronische Instrumente, die Schlagzeugklänge auf unterschiedliche Weise erzeugen können. Der Klang wird normalerweise durch Synthese, Sampling oder eine Kombination aus beidem erzeugt.

Synthese ist die künstliche Erzeugung von Klängen durch Manipulation und Kombination von Wellenformen. Es gibt verschiedene Arten der Synthese, darunter die additive Synthese, bei der einfache Wellenformen wie Sinuswellen überlagert werden, um komplexere Klänge zu erzeugen – perfekt für die Erzeugung hochfrequenter, perkussiver Klänge wie Hi-Hats. Bei der subtraktiven Synthese hingegen wird von einer komplexen Wellenform wie einer Sägezahnwelle ausgegangen, aus der bestimmte Frequenzen herausgefiltert werden, um den gewünschten Klang zu erzeugen.

Diese Technik wird häufig für Bassdrums und Snares verwendet, um deren charakteristischen Klang zu erzeugen. Eine weitere Methode ist die FM-Synthese (Frequenzmodulationssynthese), bei der die Frequenz eines Oszillators durch einen anderen moduliert wird, wodurch komplexe und dynamische Klänge entstehen, die sich sowohl für perkussive als auch für atmosphärische Klänge eignen.

Neben der Synthese kommt auch das Sampling zum Einsatz, das besonders realistische Klänge ermöglicht. Dabei werden reale Schlaginstrumente aufgenommen und digital gespeichert. Diese Samples können dann bearbeitet und in verschiedenen Kontexten wieder abgespielt werden, um den gewünschten Sound zu erzeugen. Darüber hinaus bietet das Sounddesign mit Hilfe von Software die Möglichkeit, völlig neue Klänge zu kreieren, die ebenfalls als Samples gespeichert und verwendet werden können.

Viele moderne Drum Machines verwenden eine Kombination aus Synthese und Sampling, um die größtmögliche Klangvielfalt zu erreichen. So ist es beispielsweise möglich, einen synthetischen Bassdrum-Sound mit einem realistischen Snare-Sample zu kombinieren, um ein einzigartiges und facettenreiches Drum-Erlebnis zu schaffen. Diese Kombination gibt Musikern und Produzenten die Freiheit, individuelle und kreative Sounds zu entwickeln, die sich perfekt an ihre Bedürfnisse anpassen lassen.

Liste von Drum Machines

  • Akai MPC
  • Alesis SR-16
  • Arturia DrumBrute
  • Behringer RD-8
  • Boss DR-880
  • Dave Smith Instruments Tempest
  • Elektron Analog Rytm MKII
  • Erica Synths LXR-02
  • Jomox XBase 999
  • Korg Volca Beats
  • Linn Drum
  • MFB Tanzbär 2
  • Native Instruments Maschine
  • Novation Circuit
  • Roland TR-8S
  • Roland TR-808
  • Roland TR-909
  • Teenage Engineering PO-32 Tonic
  • Vermona DRM1 MKIII
  • Yamaha RY30