Nino de Angelo

Nino de Angelo

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Nino de AngeloSchlagerstimme deutscher und italienischer Herkunft mit eindrücklicher Lebensgeschichte: weißes Haar, braune Augen, 170 cm groß, im Sternzeichen Schütze geboren, mit markanter Bühnenpräsenz. Die Karriere des Sohns eines Karosseriebauers und Karatelehrers begann unbeachtet, wuchs mit dem Debüt „Junges Blut“ und dem Durchbruch „Jenseits von Eden“, führte durch Pop, Schlager, einen Ausflug in die Rockmusik, künstlerische Kollaborationen und musikalische Herausforderungen. Gesundheitliche Schicksalsschläge – Krebs, Herzprobleme und COPD – sowie private Krisen begleiteten den Künstler. Doch er bleibt standhaft: Mit Comebacks wie „Gesegnet & verflucht”, TV-Engagements, Reality-Show-Teilnahmen und dem jüngsten Album „Irgendwann im Leben” zeigt sich ein Tiefencharakter, der musikalisch strebt und lebt.

Musikalische Herkunft und prägende Einflüsse

Als Domenico Gerhard Gorgoglione am 18. Dezember 1963 in Karlsruhe geboren, wuchs Nino de Angelo als Sohn eines Karosseriebauers und Karatelehrers auf. Er hatte eine deutsch-italienische Herkunft, die sich später in seiner expressiven Schlagerstimme widerspiegeln sollte. Nach der Scheidung zog er mit seiner Mutter nach Köln, wo er in einer Pianobar entdeckt wurde – jener Ort, an dem aus einem jungen Sänger ein Chartstürmer wurde. Bereits mit 17 Jahren wagte er erste berufliche Schritte unter dem Namen „Nino“, doch ohne nennenswerte Resonanz, bis die Single „Junges Blut“ ihm als „Nino de Angelo“ mit Platz zehn erstmals einen Platz in den deutschen Charts verschaffte.

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Nino de Angelo – Jenseits von Eden

Künstlerische Entwicklung und zentrale Meilensteine

Der blendende Durchbruch kam 1983 mit „Jenseits von Eden“, geschrieben von Drafi Deutscher – ein Song, der zehn Wochen lang auf Platz eins der deutschen Charts blieb und mit Versionen in anderen Sprachen auch international erfolgreich war. Es folgten erfolgreiche Singles wie „Atemlos” (1984) und das Album Durch tausend Feuer (1987) mit Hits wie „Doch Tränen wirst Du niemals sehen” – wegweisend für seinen melodramatischen und doch druckvollen Stil.

1989 vertrat er Deutschland beim ESC – Eurovision Song Contest mit dem von Dieter Bohlen produzierten Lied „Flieger“, erreichte den 14. Platz und betrat damit die große europäische Pop-Bühne.

In den frühen 1990ern trennte er sich von Bohlen, wagte sich an Rockmusik, veröffentlichte Alben wie „De Angelo” und „Verfluchte Zeiten” bei Warner Music und schrieb weitgehend selbst, allerdings ohne kommerziellen Erfolg. Doch er blieb kreativ: Er hatte Auftritte mit Mr. President (Duett Olympic Dreams), arbeitete an Dancefloor-Projekten mit Tony Catania und Alex Christensen zusammen und ging mit Peter Maffay auf Tournee im Musical Tabaluga und Lilli. All dies waren frühe Facetten seines künstlerischen Spektrums.

1997 meldete er sich mit der englischsprachigen Single „I Can See The Light“ zurück, die in Los Angeles mit Musikern produziert wurde, die auch mit Michael Jackson arbeiteten. Das Lied blieb allerdings ohne Erfolg und wurde zum finanziellen Risiko für sein neues Produktionsunternehmen.

Im neuen Jahrtausend kam 2000 das Album Schwindelfrei, das ihm erneut Chartplatzierungen einbrachte und musikalisch vielseitige Wege zeigte. Er trat unter anderem in Duetten mit Chris Norman auf und war in der deutschen Szene für Dancefloor-Projekte aktiv.

Stilistische Ausrichtung, Genregrenzen und bewusste Erweiterungen

Im Kern bleibt Nino de Angelo dem melodramatischen Schlager treu: emotional, sehnsuchtsvoll und mit theatralischer Spannung. Gerade „Jenseits von Eden“ zeigt, wie religiöse Motive und persönliche Sehnsucht zu einem Bild voller atmosphärischer Dichte und Genreöffnung verbunden werden.

Der Ausflug in Richtung Rock war ein bekennender Bruch, kein stilistischer Zufall. Genauso sind seine späteren Dancefloor-Kooperationen Teil einer bewussten Erweiterung. Als er Gesegnet & verflucht (2021) veröffentlichte, schuf er eine dunkle, orchestrale Klangwelt, getragen von epischen Streichern und Harmonieausbrüchen – und gewann dafür nach Jahrzehnten erstmals wieder eine Goldene Schallplatte.

Label-Zugehörigkeiten, Live-Umsetzungen, Bühnenformate, Festivals

Seine Plattenkarriere begann bei Polydor mit dem Debütalbum Junges Blut, später arbeitete er mit Warner Music zusammen, während seine Alben Gesegnet & verflucht und Von Ewigkeit zu Ewigkeit über Sony/Ariola erschienen.

Live bleibt er ein Intensivinterpret: Eine Musical-Tour mit Tabaluga und regelmäßige Festivalauftritte – etwa bei Schlager-Events – beleben sein Repertoire. Die Deutschlandtournee zu Von Ewigkeit zu Ewigkeit (2023) war ein weiteres großes Kapitel seiner Live-Dynamik.

Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

Sein erster inspirierender Förderer war Drafi Deutscher, zu seinem kreativen Umfeld gehörten früh Joachim Horn-Bernges und Howard Carpendale. Später folgten Kooperationen mit Mr. President, Tony Catania und Alex Christensen (Dance), Peter Maffay (Tabaluga-Tour), Chris Norman (Duett) sowie Projekten mit Künstlern aus der Rap- und Schlagercross-Szene (zum Beispiel Eko Fresh) und das Musikvideo zu „Ich hab Dich nie vergessen” gemeinsam mit Joachim Witt (2024).

Persönliche Maße, Lebenszeichen und Stil im Porträt

Nino de Angelo ist 170 cm groß, hat weiße Haare, braune Augen und ist im Sternzeichen Schütze geboren – eine markante Erscheinung mit der gebotenen Ausstrahlung eines erfahrenen Bühnenmenschen. Sein Auftreten ist persönlich, präsent, zugleich verletzlich und kämpferisch.

Privat war er mehrfach verheiratet, hat mehrere Kinder und musste zwei Insolvenzen (2005 und 2016) aufgrund hoher Schulden (im Millionenbereich) sowie gesundheitliche Rückschläge hinnehmen. Doch er bleibt und kämpft – ein künstlerischer Überlebenskünstler, dessen Persönlichkeit ebenso stark im Leben selbst wurzelt wie in seiner Musik.

Krisen, Krankheiten und künstlerischer Wiederaufstieg

Mitte der 1990er-Jahre erkrankte er an Lymphknotenkrebs, was er später als Folge seines Lebensstils reflektierte – ein Denkzettel für Drogen, Alkohol und Spielsucht. Später folgten Blutkrebs, die Autoimmunerkrankung ITP, Herz-Bypässe 2016 und insbesondere die chronische Lungenkrankheit COPD – Diagnosen, die seine Karriere und Lebensrealität herausforderten.

„Ich bin im letzten Drittel, die Uhr tickt“, sagte er im Interview – angesichts der Prognose, dass sich seine Lebenserwartung um 10 bis 15 Jahre verringern könnte. Doch er singt weiter, tourt und leistet Widerstand gegen das Vergessen im Rampenlicht. Aktuell lebt er mit seiner Verlobten Simone Lux auf einem Pferdehof im Allgäu – geerdet, privat, aber voller künstlerischer Kraft.

TV-Engagements und Reality-TV

Musikalisch aktiv im Pop, war er auch im Fernsehen präsent: Unter uns (2007–2009, 6 Folgen) machte ihn als Schauspieler in täglicher Fiktion bekannt. 2015 nahm er an Promi Big Brother teil und erreichte den dritten Platz. Diese mediale Sichtbarkeit ergänzt das Bild eines vielseitig talentierten Künstlers – musikalisch, äußerlich, persönlich.

2020er-Comebacks, Neuauflagen und aktuelle Projekte

2021 gelang ihm mit dem Album Gesegnet & verflucht ein tiefes Comeback – düster, orchestriert, episch – und erstmals seit den 1980er-Jahren wieder mit Goldstatus. 2023 folgte Von Ewigkeit zu Ewigkeit, unterstützt durch eine erfolgreiche Tour.

2024 erschien das Musikvideo „Ich hab Dich nie vergessen“, das er in Zusammenarbeit mit Joachim Witt produzierte – ein filmisch-ästhetischer Dialog mit dem Klassiker und dem eigenen Lebenswerk. 2025 brachte er den Song „Irgendwann im Leben” als Album-Auskopplung heraus.

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Nino de Angelo – Irgendwann im Leben

Songs von Nino de Angelo

  • 1983 Jenseits von Eden
  • 1983 Guardian Angel
  • 1989 Flieger
  • 1985 Ich sterbe nicht nochmal
  • 1989 Samuraj
  • 1984 Doch Tränen wirst du niemals seh’n
  • 1997 Ein Engel, der mich führt
  • 2004 Ich bin dein Stern
  • 2017 Die Zeit heilt keine Wunden
  • 2021 Gesegnet und verflucht
  • 2024 Irgendwann im Leben

Alben von Nino de Angelo

  • 1983 Junges Blut
  • 1984 Jenseits von Eden / La valle dell’Eden (italienische Version), Zeit für Rebellen / Time to Recover (englische Version) / Figlio della notte (italienische Version)
  • 1986 Ich suche nach Liebe
  • 1987 Durch tausend Feuer
  • 1988 Baby Jane
  • 1989 Samuraj
  • 1991 De Angelo
  • 1993 Verfluchte Zeiten
  • 2000 Schwindelfrei
  • 2002 Solange man liebt…
  • 2004 Un momento Italiano
  • 2005 Nino
  • 2012 Das Leben ist schön
  • 2014 Meisterwerke – Lieder meines Lebens
  • 2017 Liebe für immer
  • 2021 Gesegnet & verflucht
  • 2023 Von Ewigkeit zu Ewigkeit
  • 2025 Irgendwann im Leben