Frank Schöbel

Frank Schöbel

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Frank Schöbel, geboren am 11. Dezember 1942 in Leipzig, ist ein vielseitiger deutscher Künstler: Schlagersänger, Komponist, Musikproduzent, Autor und Schauspieler. Mit Hits wie „Wie ein Stern“, „Gold in deinen Augen“ und „Ich geh vom Nordpol zum Südpol zu Fuß“ prägte er die Musikszene der DDR und zählte zu ihren erfolgreichsten Interpreten. 1985 veröffentlichte er mit Aurora Lacasa und den gemeinsamen Töchtern die LP „Weihnachten in Familie“, die mit über zwei Millionen verkauften Exemplaren bis 2019 zum meistverkauften Album der DDR-Geschichte wurde.

Sein musikalisches Talent wurde früh entdeckt: Schon als Kind besuchte er den Vorkurs des Thomanerchors, entschied sich aber für die Popmusik. Nach einer Mechanikerlehre begann er seine Karriere im Erich-Weinert-Ensemble der NVA, bevor er in den 1960er Jahren als Berufsmusiker durchstartete. Vier DEFA-Musikfilme, darunter der Kultklassiker „Heißer Sommer“, machten ihn auch als Schauspieler bekannt. Zusammen mit seiner damaligen Frau Chris Doerk gewann er zweimal den DDR-Schlagerwettbewerb – 1967 mit „Lieb mich so, wie dein Herz es mag“ und 1969 mit „Abends in der Stadt“.

1971 gelang ihm mit „Wie ein Stern“ der gesamtdeutsche Durchbruch. Die Single verkaufte sich sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland sehr gut und ermöglichte ihm als erstem DDR-Schlagersänger Auftritte in der Bundesrepublik, unter anderem 1972 in der Sendung „Musik aus Studio B“. Ebenfalls 1971 erschien der von Arndt Bause komponierte Hit „Gold in deinen Augen“, dem 1973 der Erfolgstitel „Ich geh vom Nordpol zum Südpol“ folgte.

Frank Schöbel – Wie ein Stern

Ein Höhepunkt seiner Karriere war sein Auftritt bei der Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 im Frankfurter Waldstadion. Für die DDR-Nationalmannschaft nahm er die Lieder „Ja, der Fußball ist rund wie die Welt“ und „Freunde gibt es überall“ auf. Mit dem Kinderalbum „Komm wir malen eine Sonne“ betrat er 1975 erfolgreich Neuland.

Zusammen mit Aurora Lacasa sang er 1975 auf der Ernst-Thälmann-Insel das Lied „Insel im Golf von Cazones“. Die dazugehörige Fernsehsendung wurde ein großer Erfolg. Für die Platte „Weihnachten in Familie“, die als Kultalbum der DDR gilt, erhielt das Ehepaar 1988 die „Goldene Amiga“.

Ein besonderer Meilenstein war 1984 sein Projekt „Alt wie die Welt“, bei dem er 420 Sängerinnen und Sänger aus der DDR zusammenbrachte – ein bis heute unerreichter Rekord. Im gleichen Jahr wirkte er in der populären Komödie „Drei reizende Schwestern“ mit. Zwischen 1971 und 1986 wurde Schöbel zehn Mal zum Fernsehliebling gewählt.

Mit Liedern wie „Die Fans sind eine Macht“ (1987) und „Wir brauchen keine Lügen mehr“ (1989) setzte er auch in der Spätphase seiner Karriere Akzente. 1991 beendete er das Kapitel DDR-Fernsehen mit einem Sketch in der letzten Sendung des Deutschen Fernsehfunks.

Nach dem überwältigenden Erfolg der LP „Weihnachten in Familie“ und der begleitenden Fernsehsendung folgten in den nächsten Jahren weitere Fortsetzungen. 1994 erschien die CD „Fröhliche Weihnacht in Familie“, die die Tradition der Weihnachtsprojekte fortsetzte. 1995 wurde Frank Schöbel als erster Sänger mit der Goldenen Henne ausgezeichnet. Von 1992 bis 2019 moderierte er alljährlich an Heiligabend die MDR-Sendung „Fröhliche Weihnacht mit Frank“, die zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsprogramms wurde.

Das von ihm 1975 aufgenommene Kinderlied „Komm wir malen eine Sonne“ erfuhr 2005 eine moderne Neuauflage, bei der er mit Bürger Lars Dietrich und Star-Search-Gewinner Daniel zusammenarbeitete. 2007 trat er in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“ als Rockmusiker auf. Ein Jahr später produzierte er mit dem Schauspieler Herbert Köfer ein Hörbuch mit gemeinsamen Musikstücken. Zu Köfers 95. Geburtstag schrieb Schöbel 2016 gemeinsam mit Puhdys-Texter Burkhard Lasch das Lied „Was wäre wenn?“.

2012 erhielt er erneut die Goldene Henne, diesmal für sein Lebenswerk. Sein 55-jähriges Bühnenjubiläum wurde 2017 mit einer großen Gala im Berliner Admiralspalast gefeiert, die im Fernsehen übertragen wurde. Seit 2021 wird im Boulevardtheater Dresden das Stück „Die Frank Schöbel Story“ aufgeführt, das sein Leben und Werk mit seinen bekanntesten Liedern würdigt. Im selben Jahr erhielt er den renommierten Smago! Preis.

Frank Schöbel – Ich geh vom Nordpol zum Südpol

Studioalben von Frank Schöbel

  • 1968 Heißer Sommer (mit Chris Doerk)
  • 1969 Chris & Frank (mit Chris Doerk)
  • 1971 Für unsere Freunde (mit Chris Doerk)
  • 1972 Wie ein Stern
  • 1972 Hallo Dolly
  • 1973 Nicht schummeln, Liebling! (mit Chris Doerk, ein Titel gemeinsam mit den Puhdys)
  • 1973 Frank Schöbel
  • 1974 Freunde gibt es überall
  • 1975 Die großen Erfolge
  • 1975 Songs für dich
  • 1975 Komm, wir malen eine Sonne
  • 1977 Ich bleib’ der Alte
  • 1978 Frank
  • 1980 Frank International
  • 1981 Wovon ich träume
  • 1982 Das Jubiläumsalbum
  • 1985 Weihnachten in Familie
  • 1986 Ich brauch dich so
  • 1989 Wir brauchen keine Lügen mehr
  • 1994 Fröhliche Weihnachten in Familie
  • 1995 Jetzt oder nie
  • 1998 frank und frei. belächelt, bekannt, beknackt – CD zum Buch
  • 2000 Heimliche Träume
  • 2002 Leben… so wie ich es mag
  • 2004 Fröhliche Weihnachten mit Frank
  • 2006 Egal was passiert (enthält u. a. ein Duett mit Frank Zander)
  • 2010 Am schönsten ist es Weihnachten… in Familie
  • 2011 Komm, wir malen eine Tanne
  • 2012 Lieder meines Lebens
  • 2014 Sternenzeiten
  • 2016 Unvergessen – Die Hits unserer Herzen
  • 2018 Endlich Weihnacht
  • 2019 Wir leben los
  • 2021 Ich bin wieder da