John Lee Hooker

John Lee Hooker - Bluesmusiker

Inhaltsverzeichnis

John Lee Hooker geboren am 22. August 1917 in Tutwiler bei Clarksdale, Mississippi und gestorben am 21. Juni 2001 in Los Altos, Kalifornien war ein einflussreicher US-amerikanischer Bluessänger, Songwriter und Gitarrist. Hooker gilt als Vertreter des Delta-Blues, den er meist auf der E-Gitarre in unnachahmlicher Weise interpretierte. In seiner über fünfzigjährigen Karriere hat Hooker mehr als 500 Songs geschaffen. Seine stimme Stimme war sein Instrument mit einem tiefen, dunklen Ledertimbre, das mal mürrisch, mal nostalgisch, mal brütend, mal sinnlich ist.

John Lee Hooker wurde als eines von elf Kindern in Tutwiler bei Clarksdale geboren. Sein Vater war Pächter und Pfarrer, seine Mutter heiratete später den Farmer William Moore. Als Kind sang er in einem Gospelchor. Mit acht Jahren bekam er von dem Bluesmusiker Tony Hollins eine Gitarre geschenkt, durfte sie aber nicht mit nach Hause nehmen, weil sein Vater den Blues für „Teufelsmusik“ hielt. Statt zur Schule zu gehen, übte Hooker im Wald, konnte nie lesen und schreiben und stotterte sein Leben lang.

Mit 16 verließ er sein Zuhause, lebte kurz in Memphis, zog dann weiter nach Cincinnati und schließlich 1943 nach Detroit, wo er als Hausmeister bei Ford arbeitete. Musikalisch war er dem Delta Blues zuzuordnen.

Hooker war viermal verheiratet und hatte mindestens acht Kinder. 1943 heiratete er Alma Hopes, danach Sarah Jones – beide Ehen waren kurz. Mit Maude Mathis hatte er sechs Kinder, darunter die Sängerin Zakiya Hooker und den Musiker John Lee Jr. 1969 wurde die Ehe geschieden. 1976 heiratete er die Kanadierin Millie Strom, doch auch diese Ehe hielt nicht lange.

Beginn der Karriere von John Lee Hooker

John Lee Hooker trat 1937 zum ersten Mal in einem Club in der Hastings Street in Detroit auf. Der Gitarrist T-Bone Walker schenkte ihm 1940 seine erste elektrische Gitarre. Nach mehreren erfolglosen Aufnahmen nahm Hooker am 3. September 1948 im United Sound Studio zehn Titel auf, darunter Boogie Chillen’, Sally May, Highway Blues und Wednesday Evening Blues, die von Bernard Besman produziert wurden.

Die erste Single mit Boogie Chillen’ und Sally May erschien am 3. November 1948 und wurde ein Sensationserfolg. Das Stück mit dem markanten Gitarren-Stakkato und dem stampfenden Rhythmus erreichte am 19. Februar 1949 Platz 1 der Billboard R&B Charts und verkaufte sich über eine Million Mal – der erste große Hit für Hooker und das Studio.

Trotz des kommerziellen Erfolgs verdiente Hooker kaum an seinen Aufnahmen, da die damaligen Verträge die Künstler benachteiligten. Um sich finanziell abzusichern, veröffentlichte er seine Songs unter zahlreichen Pseudonymen wie Texas Slim, Johnny Williams und The Boogie Man bei verschiedenen Labels. Produzent Besman verlangte die Hälfte der Tantiemen und ließ sich als Mitkomponist eintragen, eine damals übliche Praxis.

Weitere Aufnahmen mit Besman folgten, darunter Weeping Willow Boogie und Hobo Blues (1949). 1951 wurde I’m in the Mood aufgenommen, ein weiterer Millionenseller. In den 1950er Jahren erweiterte Hooker seinen Stil durch eine elektrisch verstärkte Gitarre und eine einzigartige Mischung aus Gesang und Sprechgesang. Trotz wachsender Popularität geriet er Mitte des Jahrzehnts gegenüber technisch versierteren Musikern wie B.B. King ins Hintertreffen. Doch mit einer starken Begleitband, darunter Jimmy Reed (Mundharmonika) und Eddie Taylor (Gitarre), gelang ihm ein Comeback.

Etablierung und musikalische Entwicklung

Mit dem wachsenden Interesse von Studenten und Intellektuellen am Blues fand Hooker Ende der 1950er Jahre ein neues Publikum. Er nahm Alben auf, die dem akustischen Country Blues gewidmet waren, darunter The Folk Blues of John Lee Hooker (1959) und The Folk Lore of John Lee Hooker (1961). Gleichzeitig veröffentlichte er elektrifizierte Alben wie Travelin’ (1960) mit der Hitsingle No Shoes. 1969 erschien das Album If You Miss ’Im … I Got ’Im mit seinem Cousin Earl Hooker an der Leadgitarre.

In den 1960er Jahren wurde Hooker durch den britischen Rhythm-and-Blues-Boom auch in der Popwelt bekannt. Sein Song The Motor City Is Burning wurde 1967 von der Gruppe MC5 gecovert. 1971 verband er auf Endless Boogie mit Steve Miller an der Gitarre Blues und Rock. Im selben Jahr erschien das Album Hooker ’n Heat mit Canned Heat, das The World Today enthielt.

Hooker beeinflusste zahlreiche Künstler wie The Doors, The Rolling Stones und The Yardbirds und arbeitete häufig mit Van Morrison zusammen. 1972 erschien das Album Never Get Out of These Blues Alive, auf dem Elvin Bishop, Steve Miller und Morrison mitwirkten. Trotz seiner Bedeutung wurde Hooker Ende der 1970er Jahre immer weniger aktiv und kämpfte mit Alkoholproblemen.

1982 nahm er Jealous auf, das erst 1986 veröffentlicht wurde. Dies war es ein Versuch, seinen ursprünglichen Sound zu modernisieren, doch das Album verkaufte sich schlecht.

Das Comeback von Hooker

Hookers Comeback begann 1988 mit dem Song The Healer, einer Zusammenarbeit mit Carlos Santana. Das gleichnamige Album wurde ein großer Erfolg, hielt sich 40 Wochen in den US-Charts und gewann vier Grammys. 1990 wurde er von Künstlern wie Bo Diddley und Joe Cocker beim A Tribute to John Lee Hooker Festival im Madison Square Garden geehrt.

Mit Mr. Lucky (1991), an dem Keith Richards, Johnny Winter und Van Morrison mitwirkten, setzte er seinen Erfolg fort. 1992 veröffentlichte er Boom Boom, eine Neuauflage seines Klassikers, der in einer Jeanswerbung verwendet wurde. 1997 gewann er mit Don’t Look Back, produziert von Morrison und Kappus, einen Grammy als Best Traditional Blues Album. John Lee Hooker starb am 21. Juni 2001 im Schlaf, fünf Tage nach seinem letzten Auftritt.

Singles von John Lee Hooker

  • 1948 Boogie Chillen´
  • 1949 Crawling King Snake
  • 1951 Ground Hog Blues
  • 1951 Louise
  • 1952 Sugar Mama
  • 1952 Walkin‘ the Boogie
  • 1956 Baby Lee
  • 1956 Dimples
  • 1957 I’m So Excited
  • 1958 I Love You Honey
  • 1959 Crawlin‘ Kingsnake
  • 1959 I’m In The Mood
  • 1959 Maudie
  • 1960 Peace Lovin‘ Man
  • 1962 Boom Boom
  • 1963 Onions
  • 1963 Shake It Baby
  • 1963 This Is Hip
  • 1964 It Serves Me Right to Suffer
  • 1966 One Bourbon, One Scotch, One Beer
  • 1989 The Healer
  • 1993 Boogie at Russian Hall
  • 1993 Gloria
  • 1995 Chill Out

Studioalben von John Lee Hooker

  • 1949 Baby, Please Don’t Go
  • 1959 I’m John Lee Hooker
  • 1961 Boom Boom
  • 1967 House of the Blues
  • 1971 Hooker ’N Heat
  • 1971 Endless Boogie
  • 1972 Never Get Out of These Blues Alive
  • 1989 The Healer
  • 1991 Mr. Lucky
  • 1995 Chill Out
  • 1997 Don’t Look Back
  • 1998 The Best of Friends