Trompete

blasinstrument

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Die Trompete ist ein drei-, seltener vierventiliges hohes Blechblasinstrument, das als Aerophon mit Kesselmundstück nach dem Polsterpfeifenprinzip geblasen wird. Die Mensur ist relativ eng. Das meist aus Messing gefertigte, bogenförmig gewundene Rohr ist über weite Strecken zylindrisch, bevor es konisch in den ausladenden Schalltrichter mündet. Die Rohrlänge der am häufigsten vorkommenden B-Trompete beträgt etwa 130 cm.

Geschichte

Bereits vor 3500 Jahren spielten die Ägypter trompetenähnliche Metallinstrumente, die so genannten Scheneb, deren Bauform auch die altjüdische Chazozra beeinflusste. Die ersten Trompeten, wie die griechische Salpinx oder die römische Tuba, zeichneten sich durch ihre längliche Form ohne Windungen aus. Die charakteristische Hakenform der römischen Lituus und der keltischen Carnyx entstand vermutlich durch die Verbindung eines geraden Rohres mit einem gebogenen Tierhorn als Schallstück. Das römische Cornu war zu einem großen G gewunden, während die Luren der Germanen ihre Form durch die Nachahmung von Mammutstoßzähnen erhielten. Das bevorzugte Material für antike Blechblasinstrumente war Bronze, die im Wachsausschmelzverfahren hergestellt wurde.

Ob die Kunst des Rohrbiegens von der Antike ins Mittelalter überliefert wurde oder im Abendland neu entdeckt werden musste, bleibt unklar. Frühmittelalterliche Trompeten waren gestreckt, während gewundene Formen in ikonographischen Quellen erst ab dem 14. Der Begriff „Drometten“ taucht bereits 1470 in einer Pirnaer Urkunde auf oder später als „Drommete“ bei Martin Luther in seiner Bibelübersetzung des Propheten Jesaja 18,3. Die einmal gewundene Langtrompete etablierte sich im Spätmittelalter als Standardform und blieb als Barocktrompete bis zum Ende des 18. Der Tonumfang dieser Instrumente war auf die Naturtonreihe beschränkt, und die Beherrschung der hohen Lage, das sogenannte Clarinblasen, galt als die hohe Kunst der barocken Trompetenmusik. Die Existenz einer mittelalterlichen Zugtrompete ist umstritten.

Vom Spätmittelalter bis zum Barock galt die Trompete als Herrschaftssymbol, und Trompeter genossen als angesehene Beamte einen hohen gesellschaftlichen Status. Nur an hohen kirchlichen Feiertagen durften sie zusammen mit anderen Musikern zu anderen Zwecken spielen.

Der Übergang zur Ventiltrompete war durch zahlreiche „chromatisierte“ Varianten gekennzeichnet:

Die Ventiltrompete ermöglichte es, durch Hand- und Lippenspannung ein bis zweieinhalb Töne tiefer zu spielen, wobei die Klangqualität stark litt und der Ton leiser, dumpfer und matter wurde. Diese Technik hatte für die Trompete nur geringe Bedeutung.

Die Inventionstrompete zeichnete sich durch zwei U-förmige Bögen aus, was den Vorteil hatte, dass man die U-Bögen auswechseln und so von einer Grundstimmung in eine andere wechseln konnte. Der Nachteil war jedoch, dass der Wechsel von einer Stimmung zur anderen zu lange dauerte.

Die Fanfarentrompete oder Fanfare, ursprünglich ein kurzes, ventilloses Blasinstrument, wurde um 1800 als Signalinstrument bei der preußischen Kavallerie eingeführt. Später wurden Heroldstrompeten mit Stoffbespannung, Wimpeln oder Fahnen für besondere Anlässe verwendet.

Die Zugtrompete der Stadtpfeifer (Tromba da tirarsi) besaß ein bewegliches Mundrohr, mit dem die Gesamtlänge des Instruments während des Spiels verändert werden konnte. Die englische Zugtrompete des 19. Jahrhunderts funktionierte ähnlich wie die heutige Zugposaune mit einem U-Zug, der zusätzlich mit einem Federrückzug versehen war. Mit solchen Instrumenten war eine chromatische Tonleiter möglich, die aber mit zunehmender Virtuosität an ihre Grenzen stieß.

Versuche, die Trompete mit Grifflöchern auszustatten, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelegentlich unternommen, kamen aber bis in die 1790er Jahre nicht über das Versuchsstadium hinaus. Erst 1796 konnte die von Anton Weidinger gebaute Klappentrompete mit dem Trompetenkonzert in Es-Dur von Joseph Haydn Publikum und Kritik überzeugen. Die heute in der historischen Aufführungspraxis verwendeten Klappensysteme für barocke Trompetenpartien sind moderne Adaptionen ohne historische Vorbilder.

Das Drehventil, das den Luftstrom umlenkt, erfanden die schlesischen Musiker Heinrich Stölzel und Friedrich Blühmel 1813. Die heute gebräuchliche Bauform mit drei Ventilen ist seit 1830 bekannt. Seine endgültige Form erhielt das Drehventil vermutlich 1832 bei Joseph Riedl in Wien.

Bereits 1831 wurden Ventile in ein Posthorn eingebaut, das damit zum Cornet à pistons wurde. Mit der 1837 patentierten Weiterentwicklung durch Gustave Auguste Besson wurde dieses Kornett in der Militär- und Salonmusik populär.

Der durch das Kornett eingeleitete Verdrängungsprozess der Trompete aus dem Orchester kehrte sich ab etwa 1890 wieder zugunsten der Trompete um. Die heute gebräuchliche B-Trompete, die bereits 1828 in der preußischen Militärmusik eingeführt worden war, hielt als Orchestertrompete Einzug und löste ab 1860/70 die tiefere F-Trompete ab.

Obwohl manche behaupteten, die B-Trompeten hätten nicht den vollen Klang der F-Trompete, nahmen viele Komponisten wenig Rücksicht auf die Möglichkeiten der Instrumente. So griffen die Musiker immer öfter auf die leichter zu spielende B- oder C-Trompete zurück, zuerst die hohen Spieler, dann immer mehr auch die zweiten und dritten. Den Versuch, die F-Trompete als Tromba alta im Orchester zu etablieren, unternahmen einige russische Komponisten, darunter Schostakowitsch.

Aufbau

Der Aufbau einer Trompete ist ein wesentlicher Aspekt, den jeder Anfänger vor dem Spielen verstehen sollte. Als Mitglied der Blechblasinstrumente ist die Trompete trotz ihrer kompakten Größe von ca. 1,30 m äußerst klangstark und kann sich problemlos mit ihren größeren Artgenossen messen.

Die meisten Trompeten werden aus Gold- oder Kupfermessing hergestellt, da diese Metalle einen besonders guten Klang erzeugen. Es gibt aber auch versilberte oder vergoldete Varianten, wobei sich das verwendete Material direkt auf den Preis auswirkt. Der Grundaufbau einer Trompete besteht aus Mundrohr, Stimmzug, Wasserklappen, Ventilen, Fingerhaken, Mundstück und Trichter bzw. Schallstück.

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal sind die Ventile. Die meisten modernen Trompeten haben drei Ventile, entweder Pumpventile oder Drehventile, die einen größeren Tonumfang ermöglichen. Es gibt jedoch auch Trompeten ohne Ventile, die als Natur- oder Barocktrompeten bezeichnet werden. Bei Trompeten mit Ventilen ist eine regelmäßige Pflege und das Ölen der Ventile unerlässlich.

Das Mundstück kann zusammen mit dem Stimmzug von der Trompete abgenommen werden und ist eines der Schlüsselelemente, die den Klang maßgeblich beeinflussen. Die Wahl des richtigen Mundstücks ist daher von großer Bedeutung, da es der Lippen- und Zahnform des jeweiligen Spielers entsprechen muss.

Der Stimmzug dient, wie der Name schon sagt, dazu, die Trompete höher oder tiefer zu stimmen und kann auch aus dem Instrument herausgenommen werden. Während des Spielens sammelt sich in der Trompete Kondenswasser und Speichel an, die den Ton verfälschen können. Dieses unerwünschte Nebenprodukt kann durch die Wasserklappen wirkungsvoll entfernt werden, um die Klangqualität zu erhalten.

Ton bzw. Klangerzeugung

Die Tonentstehung bei der Trompete folgt dem Prinzip der Polsterpfeife, wie es für alle Blechblasinstrumente charakteristisch ist. Die Lippenschwingung des Bläsers erzeugt eine stehende Welle im Instrument, wobei die schwingende Luft im Instrument die entscheidende Rolle spielt. Die Herausforderung besteht darin, die Lippenschwingung des Bläsers genau mit der schwingenden Luftsäule im Instrument zu synchronisieren. Bei der Erzeugung eines klingenden c1 öffnen und schließen sich die Lippen des Bläsers etwa 250-mal pro Sekunde, beim c3 sind es sogar 1000-mal, wobei hier hauptsächlich die Oberlippe schwingt.

Der Tonumfang der Naturtöne entspricht weitgehend der Obertonreihe, wobei die tatsächliche Intonation von der genauen Mensur des Instruments abhängt und vom Spieler nur begrenzt variiert werden kann. Die Klangvielfalt wird sowohl durch die Schwingungsform der Lippen als auch durch die Mensur des Instruments (einschließlich Mundstück) beeinflusst.

Physiologisch relevant für das Spiel ist die Bereitstellung des Luftdrucks aus der Lunge, die durch die sogenannte Stütze gesteuert wird. Die Stütze bezieht sich auf die Steuerung des Atemflusses durch das Zwerchfell und die Bauchmuskulatur. Die Mundmuskulatur, insbesondere der Mundringmuskel, der Unterlippenzieher, der Mundwinkelzieher und der Mundwinkelheber sowie der Jochbeinmuskel spielen eine wichtige Rolle. Weniger wichtig ist der sogenannte Trompetermuskel, der die Wangen aufbläst.

Der Anblaswiderstand variiert je nach Bauart (Mensurverlauf) und Mundstückdurchmesser. Jazztrompeten verwenden häufig Mundstücke mit kleineren Bohrungen und flacheren Kesseln für einen knackigeren, helleren Ton. Der „Heckel-Klang“ bei Trompeten mit Drehventilen entsteht durch größere Kesselmundstücke, eine weitere Mensur und dünnere Wandstärken.

Die Mensur hat den größten Einfluss auf den Klang, gefolgt von der Dicke und Härte des Materials. Dünnes Schallstückblech erfordert eine höhere Härte und manchmal einen stabilisierenden Rand am Schallbecher. Industriell gefertigte Schallstücke sind dicker und benötigen keinen so harten Stabilisierungsrand.

Instrument des Jahres 2009

Die Trompete wurde von den Landesmusikräten zum Instrument des Jahres 2009 gewählt. Mit dieser besonderen Auszeichnung wird die Bedeutung und Vielseitigkeit der Trompete sowie ihre herausragende Rolle in der Musik gewürdigt.