Wolfgang Petry

Wolfgang Petry

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Wolfgang Petry: ehrlich, bodenständig und musikalisch vielseitig

Wolfgang Petry ist kein glattgeschliffener Hitlieferant, sondern ein authentischer Künstler, der das deutsche Musikverständnis über Jahrzehnte geprägt hat. Seine Karriere steht für emotionale Ehrlichkeit, den Mut, Genres zu vermischen, und den festen Glauben an die verbindende Kraft von Musik. Von der Kneipenbühne in Forchheim bis zur Stadiontournee, vom Schlagerliebling zur Rock-Autorität – Petry ist sich treu geblieben und hat sich dabei immer weiterentwickelt. Seine Songs sind Soundtrack für viele Lebensphasen, sein Einfluss reicht weit über den Schlager hinaus. Und eines ist sicher: Seine Musik bleibt – ehrlich, melodisch, petrytypisch.

Zu seinen bekanntesten Titeln gehören die wundervollen Lieder „Der Himmel brennt“ (1982), „Wahnsinn“ (1983), „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“ (1992), „Bronze, Silber und Gold“ (1996), „Augen zu und durch“ (1997) und „Weiß der Geier“ (1998). Im November 2018 verkündete er voller Stolz, dass er bis dahin etwa 18 Millionen Tonträger verkauft hatte.Seit 2017 begeistert er sein Publikum auch mit seiner Band, der Pete Wolf Band.

Vom Rhein in die Charts – Wolfgang Petrys musikalische Herkunft

Wolfgang Petry, geboren am 22. September 1951 in Köln-Raderthal, ist ein Musiker, der sich nie verbiegen ließ – weder stilistisch noch menschlich. Seine musikalische Sozialisation wurzelt in einer bodenständigen Kindheit, geprägt vom Klang analoger Gitarren, Kölner Milieuschlagern und dem aufkommenden Beat-Rock der Sechzigerjahre. Schon früh spielte er Gitarre, gründete in seiner Jugend mit Freunden die Band Screamers und trat regelmäßig in der Region auf. Für ihn ist Musik kein Ausdruck von Eitelkeit, sondern von Nähe, Energie und direkter Emotion – ein Credo, das sein gesamtes Schaffen durchziehen wird.

Entdeckung im „Whisky Bill“ – und ein Debüt, das Wellen schlägt

Der entscheidende Moment kommt 1975: Bei einem Auftritt in der Disco „Whisky Bill“ in Forsbach wird Petry vom Produzententeam Tony Hendrik und Karin Hartmann (Coconut Records) entdeckt. Die beiden erkannten das Talent des jungen Musikers und schrieben sowie produzierten sein Debütalbum „Ein Freund – ein Mann“, das im Dezember 1976 erschien. Darauf enthalten ist die Single „Sommer in der Stadt“, die Platz 16 der deutschen Charts erreicht und Petry am 31. Juli 1976 erstmals in die ZDF-Hitparade bringt, in der ihn das Publikum auf Platz 2 wählt – direkt hinter Jürgen Drews.

In der Folge erscheinen Alben wie „Zweisaitig“ (mit der Single „Ruby“) und frühe Erfolge wie „Wenn ich geh’“ und „Jessica“, die 1981 in die Top 40 kommen. Es folgen die ersten Tourneen, bei denen Wolfgang Petry seine Musik live präsentiert. Bis 1984 entstehen unter Hendrik/Hartmann sieben Alben und rund 20 Singles – eine produktive Phase, die das Fundament für alles Weitere legt.

Vom Playback zum echten Sound: Die Rock-Transformation der Petry-Band

Zunächst tritt Petry in TV-Shows mit Playbackmusikern auf, doch 1996 will er mehr: eine echte Band, ein echter Sound. Sein Manager Armin Rahn vermittelt ihm die Musiker der Gruppe The Public, aus der die legendäre „Petry-Band“ hervorgeht. Mit an Bord sind Axel Kowollik (Bass), Rolf Pröpper (Gitarre), Richard Schuster (Schlagzeug), Rainer Jäger (Keyboard) und später auch Bernd Kühl (Gitarre). Gemeinsam starten sie eine neue Ära: Petrys Schlager verschmilzt mit Rock ’n’ Roll, seine Shows werden zu Stadionkonzerten. Das Konzert im Essener Georg-Melches-Stadion aus dem Jahr 1999 erscheint als Live-DVD mit dem Titel „Einfach geil!“ – ein Meilenstein für den deutschen Pop-Schlager.

Comeback und Ewigkeits-Hits: Die 90er als goldene Dekade

Nach einer ruhigeren Phase in den späten 80ern gelingt Petry 1992 mit „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n” ein grandioses Comeback – ein Song, den ursprünglich Jürgen Drews hätte singen sollen. Der Titel brachte Wolfgang Petry zurück ins Radio und in die Herzen des Publikums. 1994 gewinnt er die Deutschen Schlagerfestspiele mit „Denn eines Tages vielleicht“ – und erhält von Dieter Thomas Heck die „Goldene Muse“ überreicht.

Mit dem 1996 erschienenen Best-of-Album „Alles“, das sich über zwei Millionen Mal verkauft, festigt Petry seinen Status als Top-Act der 90er. 1997 folgen die Single „Weiber“, das Album „Nie genug“ und 1998 „Einfach geil“ – allesamt Erfolgswerke, mit denen Petry auf ausverkaufte Touren geht. Seine bunten Freundschaftsbänder werden zu seinem Markenzeichen und zum Symbol für Fanbindung und Herzlichkeit. 2002 versteigert er sie zugunsten der Hochwasseropfer – ein Akt gelebter Solidarität.

Preise, Platin, Präsenz: Rekordhalter im deutschen Schlager

In dieser Hochphase wird Petry dreimal in Folge Jahressieger der ZDF-Hitparade (1997–1999) und erhält von 1996 bis 2003 jährlich die Goldene Stimmgabel, 1998 sogar in Platin. Auch der Echo-Musikpreis wird ihm zwischen 1997 und 2001 fünfmal verliehen. Im Jahr 2004 belegt er in der RTL-Sendung „Die ultimative Chartshow” mit der „Längsten Single der Welt” den ersten Platz – ein verspielter, aber gefeierter Langtrack-Mix seiner Hits.

Im September 2006, anlässlich seines 30-jährigen Bühnenjubiläums, gibt Petry schließlich seinen Rückzug aus dem Rampenlicht bekannt – in der ZDF-Sendung zur Goldenen Stimmgabel. Ein Ende, das mit Standing Ovations und Ehrungen begleitet wird. Aber kein endgültiger Abschied.

Späte Werke, neue Wege – die Rückkehr als Pete Wolf

2014 kehrt Petry überraschend zurück: Im Musikvideo zu „Rettungsboot”, der Single seines Sohnes Achim Petry, zeigt er sich erstmals nach acht Jahren wieder öffentlich. Kurz darauf erscheint das Album „Einmal noch!“ mit Neuinterpretationen seiner Klassiker.

2015 folgt Brandneu, 2016 40 Jahre – 40 Hits – beide produziert vom Musiker René Lipps, mit dem Petry eine neue kreative Partnerschaft eingeht. 2017 überrascht er als Pete Wolf: Unter diesem Pseudonym veröffentlicht er das englischsprachige Album „Happy Man“, das Rock, Blues und Country atmet – stilistisch weit entfernt vom Schlager und doch zu 100 % Petry: ehrlich, bodenständig, musikalisch leidenschaftlich.

2018 erscheint „Genau jetzt!”, 2021 „Auf das Leben”, 2023 „Stark wie wir” – Alben, die den Reifeprozess eines Künstlers zeigen, der mit sich selbst im Reinen ist und sich trotzdem immer wieder neu erfindet.

Songs von Wolfgang Petry

  • 1976 Sommer in der Stadt
  • 1977 Jeder Freund ist auch ein Mann
  • 1977 Ein ganz normaler Tag
  • 1977 Ruby
  • 1978 Ich trinke nie mehr Tequila
  • 1978 Gianna (Liebe im Auto)
  • 1979 Und w-w-wer küßt mich?
  • 1979 Wenn ich geh’
  • 1979 Denn ist einmal die Luft raus (ist alles zu spät)
  • 1980 Mein Zuhaus
  • 1980 Ganz oder gar nicht
  • 1981 Je-si-ca
  • 1981 Tu’s doch!
  • 1981 Ich geh’ mit dir
  • 1982 Der Himmel brennt
  • 1983 Wahnsinn
  • 1983 Gnadenlos
  • 1984 Die vierte Dimension
  • 1984 Was macht der Teufel (wenn wir uns lieben)
  • 1984 Hallelujah mach’s gut (steck dir mein Herz an den Hut)
  • 1984 Hey Sie … sind Sie noch dran?
  • 1986 Ich brauch’ ’ne Dosis Liebe
  • 1987 Willkommen auf der Sonnenbank
  • 1987 Fliegen ist schöner
  • 1988 Manche mögen’s heiß
  • 1989 Einmal mit Dir
  • 1989 Nur ein kleines Stück Papier
  • 1991 Auf den Mond schießen (hinterherfliegen)
  • 1992 Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n
  • 1992 Wieso und weshalb …
  • 1992 Du bist ein Wunder
  • 1993 Sehnsucht nach Dir
  • 1994 Ich will noch mehr
  • 1994 Denn eines Tages vielleicht
  • 1994 Frei für dich
  • 1994 Sieben Tage, sieben Nächte
  • 1995 Jede Menge Liebe
  • 1995 Scheißegal
  • 1996 Bronze, Silber und Gold
  • 1996 Die längste Single der Welt
  • 1997 Weiber
  • 1997 Augen zu und durch
  • 1997 Ruhrgebiet
  • 1997 Auf den Mond schießen ’98
  • 1998 Weiß der Geier
  • 1998 So ein Schwein…
  • 1999 Die längste Single der Welt – Teil 2
  • 1999 Geil, geil, geil (Wir sind die Größten)
  • 1999 Live ’99 – Die Single
  • 2000 Da geht mir voll einer ab
  • 2000 Das steh’n wir durch
  • 2000 Nichts von alledem
  • 2001 Ich will mehr
  • 2001 Die längste Single der Welt – Teil 3
  • 2002 Co-Co (ho chi kaka ho)
  • 2003 Kein Grund zur Panik
  • 2003 Glaubst du ich bin blöd
  • 2014 Einmal noch
  • 2014 Da sind diese Augen
  • 2015 Brandneu
  • 2018 Der Wahnsinn Musical Hitmix 2018
  • 2018 Wo sind denn all die Helden
  • 2018 Wir machens nochmal
  • 2021 Kämpfer
  • 2021 Ich heiß Freiheit
  • 2022 Sinn des Lebens
  • 2022 Du gehörst zu mir und ich gehör zu dir
  • 2023 Gib mein Herz zurück
  • 2023 Nikolaus trägt Badehose
  • 2023 Immer wenn es schneit
  • 2024 So geht Leben

Alben von Wolfgang Petry

  • 1976 Ein Freund – Ein Mann
  • 1979 Zweisaitig
  • 1981 Einfach leben
  • 1983 Wahnsinn
  • 1985 Rauhe Wege
  • 1987 Mit offenen Armen
  • 1988 Manche mögen’s heiß
  • 1991 Wo ist das Problem?
  • 1992 Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n
  • 1993 Sehnsucht nach dir
  • 1994 Frei für dich
  • 1995 Egal
  • 1997 Nie genug
  • 1998 Einfach geil!
  • 2000 Konkret
  • 2001 Achterbahn
  • 2003 Kein Grund zur Panik
  • 2004 Typisch
  • 2005 Ich bin ene kölsche Jung
  • 2006 Meine Lieblingslieder
  • 2015 Brandneu
  • 2018 Genau jetzt!
  • 2021 Auf das Leben
  • 2023 Stark wie wir