Thomas Alva Edison

Thomas Alva Edison

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Thomas Alva Edison wurde am 11. Februar 1847 in der Stadt Milan im Norden des US-Bundesstaates Ohio als jüngstes von sieben Kindern einer Lehrerin und eines politisch engagierten Farmers und Grundstücksspekulanten geboren. Der am 18. Oktober 1931 in West Orange, New Jersey, verstorbene Edison war ein US-amerikanischer Erfinder, Elektroingenieur und Unternehmer auf dem Gebiet der Elektrizität und Elektrotechnik. Seine Verdienste liegen vor allem in der Kommerzialisierung seiner Erfindungen, die er zu einem System der Stromerzeugung, Stromverteilung und innovativer elektrischer Konsumgüter verknüpfte.

Edisons grundlegende Erfindungen und Entwicklungen im Bereich des elektrischen Lichts (Glühbirne 1979), der Telekommunikation, der Medien für Ton (insbesondere der Phonograph 1877) und Bild hatten großen Einfluss auf die allgemeine technische und kulturelle Entwicklung. In späteren Jahren gelangen ihm wichtige verfahrenstechnische Entwicklungen in der Chemie- und Zementindustrie. Seine Organisation der industriellen Forschung prägte die Entwicklungsarbeit späterer Unternehmen.

Kindheit und Ausbildung

Edison war schon als Kind schwerhörig. Das hatte Auswirkungen auf seine Schulbildung. Die Lehrer hielten ihn für „schwierig“ und seine Mitschüler verspotteten ihn wegen seiner Hörschwäche. Edison hat sich aber nicht unterkriegen lassen. Er hat sich selbst unterrichtet und viel gelesen. Das war eine gute Grundlage für seine spätere Arbeit als Erfinder.

Im Alter von nur zwölf Jahren trat er 1859 ins Berufsleben ein, als er bei einem Zeitungs- und Süßwarenhändler angestellt wurde, der seine Waren in Passagierzügen zwischen Detroit und Port Huron anbot. Während seiner Zeit als Trainboy verbrachte Thomas Alva Edison viel Zeit mit der Lektüre von Büchern über Technik und Physik, um sich die langen Zugfahrten von der Arbeit nach Hause sinnvoll zu vertreiben. Seine Literatur bezog er hauptsächlich aus der öffentlichen Bibliothek von Detroit.

Da er schon in jungen Jahren ein Talent zur Menschenführung besaß, gelang es ihm, andere für sich arbeiten zu lassen, während er sich in den Gepäckwagen zurückzog und dort seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Lesen, nachging. Die in den Büchern gesammelten Informationen testete er, indem er im Zug ein kleines Labor einrichtete und heimlich Experimente durchführte. Während dieser Zeit schrieb er bereits kleine Artikel für seine eigene Zeitung, die er an die Fahrgäste verkaufte.

1862 begann er eine Ausbildung zum Telegrafisten und übte diese Tätigkeit ab 1863 in verschiedenen Anstellungen aus. Seine beruflichen Verpflichtungen führten ihn bis 1868 nach Boston, Louisville, Startfort, Memphis und in einige andere Städte. Durch seine Tätigkeiten eignete sich Edison in diesen Jahren eine umfassende Ausbildung in der Telegrafentechnik und im wirtschaftlichen Bereich der Branche an. Sein Wissen vertiefte er durch die Lektüre von Fachliteratur.

Beruflicher Werdegang und wissenschaftliche Leistungen von Thomas Alva Edison

Seine Ausbildung veranlasste ihn, ab 1868 an eigenen Erfindungen im Bereich der Telegraphentechnik zu arbeiten. Seine erste Entwicklung war eine Duplex-Technik, die die gleichzeitige Übertragung von zwei Nachrichten über eine einzige Leitung ermöglichte. Um sich in der Fachwelt möglichst schnell einen Namen zu machen, verfasste er einen Bericht über seine Errungenschaft, den er bereits im April 1868 in der Zeitschrift „The Telegrapher“ veröffentlichte. Sein erstes Patent auf einen elektrisch betriebenen Stimmenzähler zur Beschleunigung der Abstimmung bei politischen Versammlungen, das er noch 1868 anmeldete, brachte ihm jedoch nicht den erhofften Erfolg.

Edison zog daraufhin nach New York, wo er dank des Elektroingenieurs Franklin Leonard Pope, den er dort kennenlernte, eine gut bezahlte und verantwortungsvolle Anstellung bei der Gold & Stock Telegraph Company fand. Mit Pope gründete Edison später die Firma Pope, Edison & Co. Die beiden Techniker entwickelten gemeinsam einige erfolgreiche Erfindungen, die sie zum Patent anmeldeten. Die Firma existierte jedoch nur wenige Jahre, da es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Edison und Pope kam. Die gemeinsamen Patente wurden 1870 von der Gold & Stock Telegraph Company erworben. Später vertrat Pope als Patentanwalt eine Reihe von Technikern, die mit Thomas Alva Edison in Rechtsstreitigkeiten verwickelt waren.

Nachdem sich Edison und Pope getrennt hatten, fand der Erfinder in dem Techniker William Unger einen neuen Partner und richtete sich in Newark eine eigene Werkstatt ein. In den folgenden Jahren stellte er Telegraphen für zahlreiche Privatkunden her. Diese lukrativen Aufträge führten zu einer Expansion des Unternehmens, die Edison dazu veranlasste, seinen Partner Unger auszuzahlen und durch den Erfinder Joseph Thomas Murray zu ersetzen. Dieser wirtschaftlich sehr durchdachte Schritt markierte den Beginn des bedeutenden Weltkonzerns, mit dem Edison später Wirtschaftsgeschichte schreiben sollte. Dennoch waren diese Jahre noch von finanzieller Unsicherheit geprägt, da sein Einkommen nur vorübergehend gesichert war.

Erst 1876 wurde er praktisch über Nacht weltberühmt, als er die Leitung des Menlo Park Laboratory übernahm und seine bahnbrechende Erfindung, den Phonographen, der Öffentlichkeit vorstellte. Mit diesem Gerät gelang es Edison erstmals, Sprache oder Musik aufzuzeichnen und anschließend über eine von Hand gedrehte Trommel wiederzugeben. Die mit Stanniolpapier umwickelte Trommel ging als Edison-Trommel in die Technikgeschichte ein. In den folgenden Jahren folgten zahlreiche Erfindungen, die Edisons internationalen Ruf als visionärer Techniker begründeten und ihn zu einem reichen Mann machten.

Am 18. Juli 1877 erfand Edison den Phonographen. In den folgenden Monaten wurde er entwickelt. Diese Erfindung war grundlegend anders als die meisten anderen von Edisons Erfindungen. Edisons Arbeit an automatischen Telegrafen führte zu der Entdeckung, dass geprägte Papierstreifen Töne erzeugen, wenn sie schnell bewegt werden. Edison baute daraus den Phonografen. Thomas Edison erinnert sich, dass die erste Aufnahme mit einem funktionstüchtigen Phonographen das Lied „Mary had a little lamb“ war. Er war begeistert, als er seine eigene Stimme hörte. Im November 1877 zeigte er den Phonographen der Öffentlichkeit. Am 19. Februar 1878 bekam er das Patent. Der Unternehmer Julius Block schlug vor, den russischen Kaiser Alexander III. mit einem Phonographen zu beschenken.

Edison träumte von der Elektrifizierung der Städte und konzentrierte sich Ende der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts auf die Entwicklung der Glühbirne, mit der er 1879/80 erste internationale Erfolge feierte. Es folgten die Gründungen verschiedener Unternehmen wie der Edison Lamp Co. oder der Edison Electric Light Co. sowie von Niederlassungen in Europa, die die Glühlampen vertrieben. Edison meldete über dreißig Patente auf technische Entwicklungen rund um die Glühlampe an, die ab 1883 zur schrittweisen Stromversorgung New Yorks durch unterirdisch verlegte Kabel führten.

Thomas Alva Edison – Glühbirnen

1893 ging ein lukrativer Auftrag zur Elektrifizierung der Weltausstellung in Chicago an Edisons Konkurrenten George Westinghouse. Dieser hatte in dem kroatischen Erfinder Nikola Tesla, der kurzzeitig in Edisons Firma gearbeitet hatte, einen genialen Mitarbeiter gefunden, der mit der Idee eines rotierenden Magnetfeldes den Wechselstrom entwickelt hatte. Zwischen Edison, der den Gleichstrom als einzige Möglichkeit der Elektrifizierung favorisierte, und Westinghouse kam es zum so genannten Stromkrieg, der ersten großen wirtschaftlichen Auseinandersetzung in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Westinghouse gelang es schließlich, dank der Arbeit seines unentbehrlichen Mitarbeiters Nikola Tesla, eine mit Wechselstrom betriebene Glühlampe vorzustellen, die im Vergleich zu Edisons Erfindung wesentlich effizienter war und nicht flackerte.

Edison hat zusammen mit Ludwig Stollwerck die „Sprechende Schokolade“ erfunden. Das war eine Schallplatte mit Tiefenschrift. Außerdem hat er 1903 einen Phonographen für Kinder gebaut. Der konnte Musik von einer Schokoladen-Schallplatte abspielen. Dieser Phonograph hieß „Eureka“. Er hatte ein Uhrwerk von Junghans und wurde in Europa und in den USA verkauft. Es gab auch Schallplatten aus haltbarem Material. Edison konnte mit seinen Phonographenwalzen noch einige Jahre gegen das von Emil Berliner erfundene Grammophon antreten.

Nach seiner Niederlage im Stromkrieg konzentrierte sich Edison auf technische Entwicklungen in der Filmindustrie und erfand den Kinetographen, den direkten Vorläufer der heutigen Filmkamera. Dieser Erfolg führte dazu, dass er sich ab Beginn des 20. Jahrhunderts mit der elektrischen Ausrüstung von Filmstudios und der Entwicklung verschiedener Tonträger beschäftigte. So wurde Edison zu einem der Pioniere der amerikanischen Filmindustrie.

1915 wurden Thomas Alva Edison und Nikola Tesla für den Nobelpreis vorgeschlagen. Da sich beide jedoch weigerten, den Preis gemeinsam entgegenzunehmen, wurden sie bei der Auswahl übergangen. Von da an widmete sich der alternde Edison verstärkt der Verbesserung elektrisch angetriebener Fahrzeuge. Bevor er am 18. Oktober 1931 in New Jersey starb, hatte er das von ihm lange abgelehnte Prinzip des Wechselstroms als bessere Lösung erkannt und seine Arroganz gegenüber Westinghouse und Tesla als schweren Fehler eingestanden.

Das Privatleben von Thomas Alva Edison

Thomas Alva Edisons Eltern sind Samuel Ogden Edison, Jr. (1804–1896) und Nancy Matthews Elliott (1810–1871). 1871 heiratete Edison Mary Sitwell, die Mutter seiner Tochter Marion und seiner beiden Söhne Thomas Alva Jr. und William. Sie starb bereits 1884, woraufhin Edison Mina Miller heiratete. Auch aus dieser Ehe gingen eine Tochter und zwei Söhne hervor. Sein 1890 geborener Sohn Charles übernahm nach dem Rückzug seines Vaters 1927 die Leitung des Unternehmens.

Thomas Alva Edison galt nicht nur als visionärer Erfinder, sondern auch als hochbegabter und skrupelloser Unternehmer, der viele seiner Konkurrenten mit zum Teil fragwürdigen Geschäftspraktiken ausstach. Im Laufe seiner Karriere meldete er fast 1100 Patente an. Um Teslas Errungenschaften anzuprangern, ließ er bei öffentlichen Vorführungen zahlreiche Tiere, darunter Katzen und Hunde, durch Wechselstrom qualvoll sterben.

Mit der Elektrisierung und Tötung eines Elefanten legte er den Grundstein für die Entwicklung des elektrischen Stuhls, der in den USA bis 2013 zur Hinrichtung von zum Tode Verurteilten verwendet wurde.

Was waren die wichtigsten Erfindungen und Patente von Thomas Alva Edison?

Die Glühlampe

Edison war zwar nicht der erste, der eine Glühlampe entwickelte, aber seine Version war praktisch, langlebig und wirtschaftlich genug, um weite Verbreitung zu finden. Er entwickelte ein funktionierendes elektrisches Beleuchtungssystem, das die Nachtarbeit und das Leben in den Städten revolutionierte.

Der Phonograph

Mit dem Phonographen erfand Edison das erste Gerät zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Tönen. Damit wurde es möglich, Musik und Sprache aufzuzeichnen und zu verbreiten.

Das Stromnetz

Edison war maßgeblich an der Entwicklung des ersten öffentlichen Stromnetzes in New York beteiligt. Er setzte sich für die Verwendung von Gleichstrom ein, obwohl sich später Wechselstrom durchsetzte.

Der Kinetograph

Mit dieser frühen Filmkamera konnten bewegte Bilder aufgenommen werden. Edison trug damit zur Entwicklung der Filmindustrie bei.

Verbesserungen am Telegrafen

Edison verbesserte die bestehenden Telegrafen und entwickelte neue Anwendungen, wie zum Beispiel einen Stimmenzähler.