Howlin‘ Wolf

Howlin' Wolf - Bluessänger

Inhaltsverzeichnis

Chester Arthur Burnett wurde geboren am 10. Juni 1910 in White Station, Mississippi und gestorben am 10. Januar 1976 in Chicago, Illinois, bekannt als Howlin‘ Wolf, war ein US-amerikanischer Blues-Sänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler. Er prägte die Transformation des akustischen Delta Blues in den elektrischen Chicago Blues und gilt als einer der einflussreichsten Blues-Musiker aller Zeiten.

Howlin‘ Wolf war für seinen markanten Gesangsstil und seine raue „Reibeisenstimme“ bekannt. Sein ausdrucksstarkes Mundharmonikaspiel machte ihn zu einer einzigartigen Persönlichkeit im Blues. Er beeinflusste zahlreiche Musiker wie John Fogerty, Tom Waits, Mick Jagger und Captain Beefheart. Sam Phillips, der legendäre Produzent von Sun Records, sagte einst: „Als ich Howlin‘ Wolf hörte, wusste ich, dass dies die Musik ist, in der die Seele des Menschen niemals stirbt.“

Der Rolling Stone platzierte ihn auf Platz 31 der „100 größten Sänger aller Zeiten“ und auf Platz 54 der „100 größten Künstler aller Zeiten“. 1980 wurde er in die Blues Hall of Fame und 1991 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

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Howlin‘ Wolf – Smokestack Lightning, 1964

Karriere von Howlin‘ Wolf

Chester Arthur Burnett wurde in White Station, Mississippi geboren. Seine Eltern trennten sich früh und seine Mutter warf ihn als Kind aus dem Haus. Er wuchs bei seinem Großonkel Will auf, den ein Jugendfreund als den „bösesten Menschen zwischen hier und der Hölle“ beschrieb. Im Alter von 13 Jahren floh er barfuß 137 Kilometer zu seinem Vater, der auf der Young and Morrow Plantage in der Nähe von Ruleville lebte. Dort verlebte er eine glücklichere Kindheit. Wegen seiner imposanten Statur erhielt er Spitznamen wie „Big Foot Chester“ und „Bull Cow“.

Im Alter von 17 Jahren kaufte er sich seine erste Gitarre. 1930 lernte er Charley Patton kennen, von dem er Gitarre und Showmanship lernte. Weitere Einflüsse waren Blind Lemon Jefferson, Ma Rainey und Tommy Johnson. Da er Jimmie Rodgers jodeln nicht nachahmen konnte, entwickelte er sein charakteristisches „Howl“. Von Sonny Boy Williamson II lernte er Mundharmonika spielen.

In den 1930er Jahren trat er mit Musikern wie Robert Johnson und Son House auf. 1935 reiste er mit seinem Schwager Sonny Boy Williamson II und Robert Lockwood Jr. durch die Südstaaten und spielte in Bars. Ende der 40er Jahre gründete er seine erste Bluesband mit Little Junior Parker, James Cotton, Matt Murphy, Pat Hare und Willie Johnson.

1941 wurde er zur US-Armee eingezogen und diente in einer Einheit der „Buffalo Soldiers“. Er hatte jedoch Disziplinprobleme und litt unter den gesundheitlichen Folgen der harten Behandlung. 1943 wurde er als untauglich entlassen und kehrte nach West Memphis zurück, wo er mit Junior Parker und Matt „Guitar“ Murphy spielte.

Howlin‘ Wolfs Durchbruch und Erfolg

1951 wurde er von Ike Turner entdeckt und nahm für Sam Phillips in Memphis auf. Seine ersten Singles „How Many More Years“ und „Moanin‘ at Midnight“ wurden zu Hits und erreichten die Billboard Rhythm & Blues Charts. 1953 wechselte er zu Chess Records und zog nach Chicago. Dort arbeitete er mit Willie Dixon, Hubert Sumlin und Willie Johnson. Dixon schrieb einige seiner größten Hits, darunter „Evil“, „Spoonful“, „I Ain’t Superstitious“ und „Back Door Man“.

1959 veröffentlichte er sein erstes Album „Moanin‘ in the Moonlight“. Howlin‘ Wolf war einer der erfolgreichsten Musiker-Sänger des Chicago Blues. Er war so erfolgreich, dass er neben Sonny Boy Williamson II., Little Walter und Muddy Waters für das Label Chess Records arbeitete. Viele seiner Songs waren Hit-Singles, die oft gespielt wurden. Willie Dixon komponierte viele dieser Songs, zum Beispiel „Spoonful“ oder „Evil“. Viele Künstler und Bands – auch außerhalb des Blues – haben Songs von Howlin‘ Wolf gecovert. Darunter waren auch The Rolling Stones und Cream.

In den 1960er Jahren veröffentlichte er Klassiker wie „Back Door Man“, „Spoonful“ und „The Red Rooster“, die von Bands wie den Rolling Stones, Cream und Led Zeppelin gecovert wurden. 1964 tourte er mit dem American Folk Blues Festival durch Europa und trat 1965 in der Fernsehshow „Shindig!“ 1967 nahm er mit Muddy Waters und Bo Diddley das Album „The Super Super Blues Band“ auf.

1969 erschien „The Howlin‘ Wolf Album“, das sich an die Psychedelic-Rock-Szene richtete, aber von ihm selbst abgelehnt wurde. Erfolgreicher war „The London Howlin‘ Wolf Sessions“ (1971) mit Eric Clapton, Steve Winwood, Bill Wyman und Charlie Watts. Sein letztes Album „The Back Door Wolf“ erschien 1973.

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Howlin‘ Wolf – Spoonful

Letzter Auftritt und Tod von Howlin‘ Wolf

Seinen letzten Auftritt hatte Howlin‘ Wolf im November 1975 im Chicago Amphitheater zusammen mit B.B. King, Albert King, O.V. Wright und Luther Allison. Während des Songs „Crawling King Snake“ kroch er über die Bühne und erhielt minutenlang stehende Ovationen. Hinter der Bühne erwartete ihn ein Ärzteteam.

Am 10. Januar 1976 starb er in Chicago an den Komplikationen eines Nierenleidens nach einer Herzoperation. Er wurde auf dem Oak Ridge Friedhof in Hillside, Illinois, an der Seite seiner Frau Lillie beigesetzt.

Nachlass und Auszeichnungen

Howlin‘ Wolf hinterließ ein umfangreiches musikalisches Erbe, das Generationen von Musikern beeinflusste. Seine kraftvolle Stimme und seine energiegeladenen Auftritte haben Musikgeschichte geschrieben.

Er wurde 1980 in die Blues Hall of Fame und 1991 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2004 wählte ihn das Rolling Stone Magazine auf Platz 51 der „100 größten Künstler aller Zeiten“. Sein Song „Spoonful“ wurde 2010 in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Sein umstrittenes Album „This is Howlin’ Wolf’s new album. He doesn’t like it. He didn’t like his electric guitar at first either.“ wurde in die Liste der „100 Records That Set the World on Fire“ des Magazins The Wire aufgenommen.

In West Point, Mississippi, findet ihm zu Ehren jährlich das Howlin’ Wolf Memorial Blues Festival statt. Im Film Cadillac Records wurde Howlin’ Wolf von Eamonn Walker dargestellt.

Studioalben von Howlin’ Wolf

  • 1959 Moanin’ in the Moonlight
  • 195? Rhythm & Blues with Howlin’ Wolf – London
  • 1962 Howlin’ Wolf Sings the Blues
  • 1962 Howlin’ Wolf
  • 1962 The Rockin’ Chair Album
  • 1963 Muddy Waters, Buddy Guy, Howlin‘ Wolf, Sonny Boy Williamson – Folk Festival Of The Blues
  • 1964 Live in Europe 1964
  • 1965 Poor Boy
  • 1966 Big City Blues
  • 1966 Live in Cambridge, 1966
  • 1966 The Real Folk Blues
  • 1967 More Real Folk Blues
  • 1967 The Original Folk Blues
  • 1968 The Super Super Blues Band (mit Bo Diddley und Muddy Waters)
  • 1969 Evil
  • 1969 The Howlin’ Wolf Album
  • 1970 Goin’ Back Home – Syndicate
  • 1971 Message to the Young
  • 1971 The London Howlin’ Wolf Sessions
  • 1972 Live and Cookin’ at Alice’s Revisited
  • 1973 The Back Door Wolf
  • 1974 Howlin‘ Wolf aka Chester Burnett
  • 1974 Muddy Waters & Howlin‘ Wolf – London Revisited
  • 1977 Howlin’ Wolf
  • 1979 Can’t Put Me Out
  • 1979 Heart Like a Railroad Steel
  • 1981 All Night Boogie
  • 1982 Muddy Waters & Howlin‘ Wolf – Muddy & The Wolf
  • 1983 Live In Europe 1964
  • 1986 Howlin’ Wolf / Moanin’ In The Moonlight
  • 1986 The Rockin‘ Chair Album
  • 1988 Live 1975
  • 1989 Memphis Days: Definitive Edition, Vol. 1
  • 1990 Memphis Days: Definitive Edition, Vol. 2
  • 1990 The Power Of The Voice
  • 1990 My Baby Walked Off (Aufnahmen von 1951/1953)
  • 1991 Chess Box
  • 1991 Live In Cambridge, MA., 1966
  • 1995 Live at Joe’s 1973
  • 1996 Live
  • 1995 Cadillac Daddy: Memphis Record
  • 1997 His Best
  • 1997 The Genuine Art
  • 2002 The Real Folk Blues/More Real Folk Blues
  • 2002 King Of The Blues
  • 2003 20th Century Masters – The Millennium Collection: The Best Of Howlin’ Wolf
  • 2003 Rockin’ the Blues: Live in Germany 1964
  • 2004 Best of Howlin’ Wolf
  • 2004 The Wolf is at Your Door
  • 2004 Classics 1952–1953
  • 2005 Muddy & The Wolf
  • 2005 Moanin’ the Blues
  • 2006 Sun Years
  • 2006 Together – Howlin Wolf & Muddy Waters
  • 2006 Wang Dang Doodle
  • 2006 Howlin’ the Blues
  • 2007 Anthology
  • 2007 Live in Europe
  • 2008 The Legendary Masters Series
  • 2009 Best Of Howlin’ Wolf 1951–1958
  • 2010 Rarities Edition: The London Howlin’ Wolf Sessions
  • 2010 Demon Drivin’ Blues Man
  • 2010 The Blues Anthology Masters
  • 2011 Smokestack Lightning: Complete Chess Masters
  • 2015 Killing Floor Live ’64 & ’73
  • 2023 „Howlin’ Wolf“ Chester Burnett* Featuring Willie Johnson – Boy, You Got The Blues There! Originally Unreleased Tracks, Vol.1
  • 2023 „Howlin’ Wolf“ Chester Burnett* Featuring Willie Johnson – Boy, You Got More Blues Here! Originally Unreleased Tracks, Vol.2

Songs von Howlin’ Wolf

  • I Asked For Water (She Gave Me Gasoline)
  • All In The Mood (Everybody’s In The Mood)
  • Back Door Man
  • Bluebird
  • Chocolate Drop
  • Color And Kind
  • Come Back Home
  • Decoration Day
  • Dorothy Mae
  • Gettin‘ Old And Grey
  • How Many More Years
  • Mr. Highway Man
  • I Got A Woman
  • My Baby Walked Off
  • My Last Affair
  • Oh Red
  • Smokestack Lightning
  • Spoonful
  • Three Hundred Pounds of Joy
  • Well That’s Alright
  • Wolf Is At Your Door