Das Becken (englisch cymbal, italienisch cinello oder piatto, französisch cymbale) ist eine leicht gewölbte, meist aus Bronzelegierung bestehende, tellerförmige Metallscheibe unterschiedlicher Legierung, Form und Abmessung, die entweder paarweise verwendet und zur Tonerzeugung manuell oder maschinell gegeneinander geschlagen (als Paarbecken oder Tschinellen) oder, auf einen Ständer montiert, mit Holz- oder Drahtschlägeln angeschlagen wird. Instrumentenkundlich gehören die erstgenannten Becken zu den Gegenschlagidiophonen, die letztgenannten zu den Aufschlagidiophonen. Beim modernen Schlagzeug sind die Becken auf Ständern befestigt und werden mit Stöcken angeschlagen.
Becken erzeugen einen zischenden, obertonreichen Klang mit langem Sustain (Ausklang), aber ohne bestimmte Tonhöhe. Der Durchmesser von Orchesterbecken, oft Paarbecken, variiert – je nach gewünschtem Klangvolumen – zwischen 40 und 60 cm.
Je nach Verwendung und Spielweise werden sie in verschiedene Typen eingeteilt. So unterscheidet man zwischen taktgebenden und akzentuierenden Becken, wobei die Abgrenzung fließend ist. Ein kleines Paarbecken wird Zimbel genannt (veraltete Bezeichnungen sind Cymbel und Cymbal).
Das Becken – ein vielseitiges Schlaginstrument mit klanglicher Finesse
Das Becken ist zweifellos eines der vielseitigsten und charakteristischsten Schlaginstrumente, das in den unterschiedlichsten Musikrichtungen eine wichtige Rolle spielt. Von Klassik bis Jazz, von Rock bis Metal haben Beckenspieler mit ihrer Virtuosität und einzigartigen Klangvielfalt neue Maßstäbe gesetzt.
Insbesondere Jazzlegenden wie Tony Williams und Art Blakey haben mit ihrem einfallsreichen Beckenspiel die Grenzen des Schlagzeugs erweitert. Ihre präzisen und dynamischen Beckenklänge prägten den Jazz-Rhythmus und inspirieren bis heute zahlreiche Schlagzeuger. Auch im Rockgenre haben Größen wie John Bonham von Led Zeppelin und Neil Peart von Rush mit ihren kraftvollen Beckenklängen den Sound ihrer Bands entscheidend geprägt.
Doch nicht nur in Jazz und Rock spielt das Becken eine wichtige Rolle. Auch in Fusion, Progressive Rock und Metal haben herausragende Schlagzeuger wie Terry Bozzio, Billy Cobham, Dave Lombardo und Mike Portnoy mit ihrem einzigartigen Beckenspiel beeindruckt und neue Maßstäbe gesetzt.
Das Becken ist somit ein zentrales Element in der Musik, das mit seiner vielfältigen Klangpalette und den virtuosen Spieltechniken der Beckenspieler einen unverwechselbaren Beitrag zur musikalischen Vielfalt leistet.
Geschichte des Beckens: Von der Antike bis zur Moderne
Die Geschichte des Beckens reicht weit in die Antike zurück und hat sich im Laufe der Jahrhunderte stetig weiterentwickelt. Bereits in den antiken Kulturen wurden Metallplatten als Schlaginstrumente verwendet, die eine entfernte Ähnlichkeit mit den heutigen Becken hatten. Im Laufe der Zeit wurden diese Urformen weiterentwickelt und verfeinert, bis schließlich die vielfältigen Becken entstanden, die wir heute kennen.
Im Mittelalter wurden Becken vor allem in der Militärmusik zur Begleitung von Schlachten und Festlichkeiten eingesetzt. Sie hatten damals eine eher praktische Funktion und waren nicht so vielfältig wie heute. Erst in der Renaissance und im Barock begannen Komponisten, Becken in Orchesterwerken einzusetzen und ihre klanglichen Möglichkeiten auszuloten.
Im 20. Jahrhundert eroberte sich das Becken schließlich einen festen Platz in der modernen Musik. Durch die Entwicklung des Schlagzeugs wurde das Becken zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Schlagzeugsatzes. Vor allem in der Jazz-, Rock- und Popmusik fanden sie weite Verbreitung und wurden zu einem wichtigen Gestaltungselement der Musik.
Technologische Fortschritte in der Beckenherstellung ermöglichten die Einführung neuer Legierungen und Fertigungstechniken, die zu einer noch größeren Vielfalt an Klangmöglichkeiten führten. Schlagzeuger begannen, Becken verschiedener Größen, Gewichte und Legierungen zu kombinieren, um ihren individuellen Sound zu formen und sich von anderen Schlagzeugern abzuheben.
Heute sind Becken aus der modernen Musik nicht mehr wegzudenken. Sie haben sich von einfachen Metallplatten zu hochwertigen und klangvollen Instrumenten entwickelt, die die musikalische Landschaft bereichern. Die Geschichte des Beckens spiegelt die Entwicklung der Musik wider und zeigt, wie aus einem einfachen Schlaginstrument ein vielseitiger und ausdrucksstarker Bestandteil des Schlagzeugsets wurde.
Aufbau und Arten von Becken: Eine Vielfalt an Klängen
Becken bestehen aus unterschiedlichen Materialien wie Bronze, Messing oder B20-Legierungen (rund 20 % Zinn, 80 % Kupfer), die ihre Klangqualität und Haltbarkeit beeinflussen. Sie sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich, die jeweils ihren eigenen Klangcharakter haben.
Zu den gängigsten Arten von Becken gehören Ride-Becken, Crash-Becken, Hi-Hat-Becken und China-Becken. Ride-Becken sind bekannt für ihren klaren und durchdringenden Klang, während Crash-Becken explosive und akzentuierte Töne erzeugen. Hi-Hat-Becken bieten einen markanten und präzisen Klang und werden oft für Rhythmus- und Akzentmuster verwendet. China-Becken hingegen haben einen unverwechselbaren orientalischen Klang mit einem scharfen und trashigen Charakter
Der Klang und die Spielbarkeit der Becken werden auch von ihrer Größe und ihrem Gewicht beeinflusst. Größere Becken erzeugen in der Regel einen lauten und tiefen Klang, während kleinere Becken eher einen helleren und schnelleren Klang haben. Zudem spielen auch die Dicke und Form der Becken eine Rolle für ihren Klang.
Schlagzeuger können durch das Spielen mit verschiedenen Schlegeln oder Mallets unterschiedliche Klangnuancen aus den Becken herausholen. Von dünnen Sticks für einen leichten und durchsichtigen Klang bis hin zu dickeren Schlägeln für einen kräftigeren und satteren Sound stehen verschiedene Optionen zur Verfügung.
Die Auswahl und Kombination verschiedener Becken ermöglicht es Schlagzeugern, ihr individuelles Klangbild zu gestalten. Je nach Musikstil und persönlichen Vorlieben können Schlagzeuger die Vielfalt der Becken nutzen, um die gewünschten Klänge und Ausdrucksmöglichkeiten zu erzielen und so ihre eigene musikalische Identität zu prägen.
Bekannte Beckenspieler und ihre Stile: Einflussreiche Meister am Schlagzeug
Das Beckenspiel hat im Laufe der Musikgeschichte zahlreiche talentierte und einflussreiche Schlagzeuger hervorgebracht. Im Jazz haben Legenden wie Tony Williams und Art Blakey mit ihrem virtuosen Beckenspiel neue Maßstäbe gesetzt und den Sound des Genres geprägt.
Auch im Rockbereich haben Beckenspieler wie John Bonham von Led Zeppelin und Neil Peart von Rush mit ihrem kraftvollen und energiegeladenen Spiel die Bühnen erobert und den Klang ihrer Bands maßgeblich geprägt.
Im Bereich des Fusion und Progressive Rock haben Schlagzeuger wie Terry Bozzio und Billy Cobham mit ihrer technischen Versiertheit und ihrer Beherrschung verschiedener Beckenarten beeindruckt. Ihre komplexe Spielweise hat neue Möglichkeiten und Klangdimensionen eröffnet.
Auch im Metal-Bereich haben Beckenspieler wie Dave Lombardo von Slayer und Mike Portnoy von Dream Theater mit ihrem schnellen und präzisen Spiel einen großen Einfluss gehabt und den Sound des Genres geprägt.
Neben den etablierten Größen gibt es auch moderne Beckenspieler wie Jojo Mayer und Thomas Lang, die mit neuen Spieltechniken und experimentellen Ansätzen die Grenzen des Beckenspiels erweitern und in verschiedenen Musikgenres neue Impulse setzen.
Diese bekannten Beckenspieler haben mit ihren einzigartigen Stilen und ihrer technischen Brillanz die Entwicklung des Beckenspiels maßgeblich beeinflusst und sind Vorbilder für viele junge Schlagzeuger weltweit. Ihr Beitrag zur Musikgeschichte ist unvergessen und ihr Erbe lebt in der Musik weiter.