Vicky Leandros

Vicky Leandros, mit bürgerlichem Namen Vasiliki Papathanasiou, ist eine griechisch-deutsche Schlagersängerin, die seit Jahrzehnten die Herzen des Publikums erobert. Sie wurde am 23. August 1952 auf der griechischen Insel Korfu als Tochter des bekannten Sängers und Produzenten Leo Leandros geboren. Sie begann ihre musikalische Karriere bereits in jungen Jahren und wurde schnell zu einem internationalen Star.

Der Durchbruch gelang ihr 1972 mit dem Sieg beim Eurovision Song Contest in Edinburgh mit dem französischen Chanson „Après toi“. Dieser Triumph katapultierte sie in die internationale Musikszene und machte sie zu einem der bekanntesten Gesichter Europas. Ihre Lieder, oft eine Mischung aus Chanson, Pop und Folklore, zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit und ihre gefühlvolle Interpretation aus.

Vicky Leandros hat im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten und weltweit über 55 Millionen Tonträger verkauft. Ihre Musik ist in vielen Ländern populär und ihre Konzerte sind stets ausverkauft. Neben ihren musikalischen Erfolgen engagiert sie sich auch sozial und setzt sich für verschiedene wohltätige Zwecke ein. Mit 20 Top-20-Hits in den deutschen Singlecharts ist sie eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands.

Erste Veröffentlichungen und frühe Erfolge

Bereits im Juli 1965 veröffentlichte Vicky Leandros ihre erste Single Messer, Gabel, Schere, Licht, die in Deutschland Platz 16 der Verkaufscharts erreichte. Im Oktober 1966 folgte ihr Debütalbum Songs und Folklore bei Philips. Diese frühen Erfolge legten den Grundstein für ihre spätere Karriere. 1967 vertrat sie Luxemburg beim Grand Prix Eurovision de la Chanson in Wien und erreichte mit dem Lied L’amour est bleu den vierten Platz. Besonders bemerkenswert ist die Instrumentalversion des Liedes von Paul Mauriat, die international große Anerkennung fand.

Musikalische Meilensteine

Ein Höhepunkt ihrer Karriere war der Gewinn des Grand Prix Eurovision de la Chanson 1972 mit dem Lied „Après toi“. Dieses Ereignis katapultierte sie auf die internationale Bühne und brachte ihr weltweite Anerkennung. „Après toi“ wurde in sieben Sprachen aufgenommen und weltweit über 7,8 Millionen Mal verkauft. Ihre Fähigkeit, in verschiedenen Sprachen und Stilen zu singen, trug wesentlich zu ihrem internationalen Erfolg bei.

In Deutschland feierte sie 1974 ihren größten Erfolg mit dem Hit Theo, wir fahr’n nach Lodz, der die Spitze der deutschen Hitparade erreichte. Auch das im August 1975 erschienene Album Ich liebe das Leben mit einem weiteren Hit, der sich 19 Wochen in den deutschen Charts hielt und Platz 10 erreichte, gilt als wichtiger Meilenstein ihrer Karriere.

Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern

Leandros hat im Laufe ihrer Karriere mit einigen der bedeutendsten Komponisten, Produzenten und Dirigenten zusammengearbeitet. Dazu gehören Michel Legrand, Brad Shapiro und die Moody Blues. Besonders hervorzuheben ist ihre Zusammenarbeit mit dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis, deren gemeinsames Album 2003 erschien. Trotz dieser internationalen Zusammenarbeit ist sie ihrer eigenen künstlerischen Identität treu geblieben, was als eine ihrer größten Stärken gilt.

Gesellschaftliche und kulturelle Resonanz

Leandros‘ Musik hatte nicht nur eine breite Resonanz in der Musikwelt, sondern auch eine tiefe kulturelle Bedeutung. Besonders in Ländern wie Japan, wo sie mit ihrer Interpretation von „L’amour est bleu“ große Erfolge feierte, entwickelte sie eine treue Fangemeinde. Ihre Lieder, vor allem die in ihrer Muttersprache Griechisch, wurden zu Symbolen des kulturellen Austauschs und der Völkerverständigung.

Rückzug, Comeback und spätere Erfolge

In den 1980er Jahren zog sich Leandros teilweise aus dem Rampenlicht zurück, um sich ihrer Familie zu widmen. Dieser für viele überraschende Schritt zeigte eine andere Seite ihrer Persönlichkeit und unterstrich die Bedeutung der Familie und persönlicher Werte in ihrem Leben. Trotz dieses Rückzugs blieb sie mit gelegentlichen Auftritten und Veröffentlichungen präsent.

Ein großer Erfolg war 1998 das Lied Weil mein Herz dich nie mehr vergisst, die deutsche Version des weltberühmten Liedes My Heart Will Go On aus dem Film Titanic. Im Jahr 2000 erschien das Album Jetzt, auf dem sie erstmals eigene Kompositionen vorstellte. Ihr Album Möge der Himmel (2009), das in Zusammenarbeit mit Xavier Naidoo und Michael Herberger entstand, erreichte Platz 26 der deutschen Charts und gilt als eines ihrer besten Alben.

Dass Vicky Leandros auch im neuen Jahrtausend aktiv bleibt, zeigt ihre Teilnahme an der ProSieben-Show The Masked Singer im Jahr 2020, wo sie als Katze verkleidet den sechsten Platz erreicht. Im Jahr 2021 überraschte sie ihre Fans mit der Veröffentlichung eines Kochbuchs mit dem Titel Ein Hoch auf das Leben: Meine Küche für Familie und Freunde. Im November 2022 gab Leandros schließlich bekannt, dass sie ihre über 50-jährige Karriere als Sängerin im Jahr 2024 mit einer Abschiedstournee beenden werde. Die Ankündigung ihrer Abschiedstournee im Jahr 2024 markiert das Ende einer außergewöhnlichen Karriere, die über fünf Jahrzehnte hinweg Generationen geprägt hat.

Leandros bei Inas Nacht

In der 125. Folge 2018 war Vicky bei „Inas Nacht“ im „Zum Schellfischposten“ eingeladen. Moderiert wurde die Sendung von Ina Müller.

Studioalben

• 1966 Songs und Folklore
• 1967 A Taste of … Vicky, A Taste of … Vicky international, L’amour est bleu, Love ist blue
• 1968 A Taste of Vicky, Summertime Forever, Vicky, Le temps des fleurs
• 1969 Ich glaub’ an dich, I mikri mas istoria, Zoom sur Vicky
• 1970 Vicky (Je suis)
• 1971 Ich bin, Pes mou pos boreis, I am
• 1972 Vicky Leandros, Après toi, Mono esi, Vicky Leandros
• 1973 Meine Freunde sind die Träume, Itan mia vradia, Dreams are good friends, Ceux que j’aime
• 1974 Mein Lied für dich, My song for you, Ma chanson pour toi
• 1975 Across the Water, Ich liebe das Leben, J’aime la vie
• 1976 I zoi einai oraia
• 1977 V. L., V. L. (Greece), Vicky Leandros (French), Du, du liegst mir im Herzen, Süßer die Glocken nie klingen
• 1978 Vicky Leandros, Ich bin ein Mädchen, Poso s’agapo, Oh mi mama
• 1979 Vicky Leandros singt die schönsten deutschen Volkslieder
• 1981 Ich gehe neue Wege, Love Is Alive
• 1982 Irtha gia sena, Verlorenes Paradies
• 1983 Vicky
• 1984 Vicky (French)
• 1985 Eine Nacht in Griechenland
• 1988 Ich bin ich
• 1989 Piretos tou erota
• 1990 Starkes Gefühl
• 1991 Nur einen Augenblick, Proseche! Den tha kao xana
• 1993 Antres
• 1995 Lieben und Leben
• 1997 Gefühle
• 1998 Weil mein Herz Dich nie mehr vergißt
• 2000 jetzt!
• 2001 now!, Mit offenen Armen
• 2002 Weihnachten mit Vicky Leandros
• 2003 Vicky Leandros singt Mikis Theodorakis, Tragouthi alliotiko
• 2005 Ich bin wie ich bin
• 2009 Möge der Himmel
• 2010 Zeitlos
• 2012 Best of
• 2015 Ich weiß, dass ich nichts weiß