T-Bone Walker

T-Bone Walker - Bluesmusiker

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T-Bone Walker, geboren als Aaron Thibeaux Walker am 28. Mai 1910 in Linden, Texas, war ein einflussreicher amerikanischer Bluesgitarrist, Sänger und Songwriter. Er war der erste, der die elektrische Gitarre im Blues einsetzte. Er hatte afroamerikanische und Cherokee-Wurzeln. Am 16. März 1975 starb er in Los Angeles an den Folgen eines Schlaganfalls.

Leben und Karriere von T-Bone Walker

Walker wuchs in Dallas auf und lernte schon als Kind Banjo, Fiddle und Gitarre. Seine Eltern, Movelia Jimerson und Rance Walker, waren beide Musiker. Sein Stiefvater Marco Washington (Mitglied der Dallas String Band) brachte ihm Gitarre, Ukulele, Banjo, Geige, Mandoline und Klavier bei. Sein Künstlername „T-Bone“ entwickelte sich aus seinem zweiten Vornamen „Thibeaux“, den Freunde in seiner Kindheit zu „Tibou“ abkürzten.

Als Jugendlicher spielte er bereits mit renommierten Bluesmusikern wie Ida Cox, Ma Rainey und Blind Lemon Jefferson. Mit Jefferson zog er durch die Straßen von Dallas, sammelte Geld für dessen Auftritte und wurde von ihm stark beeinflusst. Inspiriert durch diese Erfahrungen begann Walker bereits mit 15 Jahren selbst als Bluessänger und Tänzer aufzutreten. Seine Bühnenshows waren spektakulär, er spielte Banjo im Sprung und zeigte artistische Einlagen. Das Publikum war fasziniert.

1929 machte Walker seine ersten Aufnahmen für Columbia Records, gemeinsam mit dem Pianisten Douglas Fernell. Er veröffentlichte die Single Wichita Falls Blues / Trinity River Blues unter dem Namen Oak Cliff T-Bone. Mitte der 1930er Jahre spielte er in der Territory Band von Chester Boone und lernte in Oklahoma City den Gitarristen Charlie Christian kennen.

1934 zog Walker nach Kalifornien und begann seine dortige Karriere. Ab 1939 arbeitete er mit Les Hite zusammen und wurde als Sänger für das „Les Hite Cotton Club Orchestra“ engagiert. 1940 nahm er mit Hite seinen bekannten Song T-Bone Blues auf, der bereits Anklänge des späteren Rhythm and Blues der Nachkriegszeit enthielt. In dieser Zeit verlagerte Walker seinen Fokus auf die Gitarre und wurde durch artistische Einlagen – etwa das Spielen auf den Knien oder hinter dem Kopf – berühmt.

Durchbruch mit „Call It Stormy Monday“

1942 zog Walker nach Chicago, um die besseren Verdienstmöglichkeiten zu nutzen. Dort nahm er für Capitol Records seine ersten Soloaufnahmen auf, darunter I Got a Break Baby / Mean Old World, die er bis zu seinem Tod immer wieder spielte. Drei Jahre lang trat er in Charlie Glenns Rhumboogie Club auf und nahm für dessen Label mehrere Titel auf. Später folgte My Baby Left Me bei Mercury.

Seinen größten Erfolg feierte Walker 1947 mit Call It Stormy Monday (But Tuesday Is Just As Bad), aufgenommen für das Black & White-Label. An dieser legendären Session nahmen die großartigen Musiker John „Teddy“ Buckner (Trompete), Bumps Myers (Tenorsaxophon) und Lloyd Glenn (Klavier) teil. Der Song erreichte Platz 5 der R&B-Charts und ist heute einer der einflussreichsten Titel der Blues- und Gitarrengeschichte. Es folgten weitere Hits wie „T-Bone Shuffle“.

Walker galt zwar als Virtuose, erreichte aber nie das Teenager-Publikum wie Chuck Berry oder Fats Domino. Stattdessen blieb er in Clubs aktiv und spielte in den 1950er Jahren zahlreiche Platten für Capitol, Imperial und Atlantic ein. 1955 musste er eine längere Pause einlegen, die er aufgrund von Magenbeschwerden brauchte.

In den 1960er Jahren gewann Walker international an Bekanntheit. Er nahm am American Folk Blues Festival teil und tourte durch Europa, unter anderem mit Memphis Slim. Trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustands setzte er seine Karriere fort.

Späte Jahre und Anerkennung

In den 1960er Jahren gewann Walker international an Bekanntheit. Er nahm am American Folk Blues Festival teil und tourte durch Europa, unter anderem mit Memphis Slim. Trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustands setzte er seine Karriere fort.

Aber er ließ sich nicht beirren und nahm bis in die 1970er Jahre hinein Platten auf. 1970 hat er einen Grammy für das Album Good Feelin‘ (Polygram Records, 1969) gewonnen. 1972 trat er erneut beim American Folk Blues Festival auf, diesmal mit Big Mama Thornton. 1973 produzierten Jerry Leiber und Mike Stoller mit Musikern wie Dizzy Gillespie und Gerry Mulligan die Doppel-LP Very Rare (Reprise Records). Diese späte Hommage an Walker war ein großer Erfolg. In dieser Aufnahme sprach Walker über seine Cherokee-Abstammung und die Entstehung seines Spitznamens.

Tod und Vermächtnis

An Silvester 1974 erlitt Walker einen schweren Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Er starb am 16. März 1975 in Los Angeles und wurde auf dem Inglewood Park Cemetery nahe Los Angeles beigesetzt. 1980 wurde er posthum in die Blues Hall of Fame aufgenommen.

Sein Einfluss auf spätere Gitarristen war enorm. Musiker wie Chuck Berry und Jimi Hendrix übernahmen seine absteigenden Nonen-Akkord-Linien sowie seine artistischen Bühnenshows. Hendrix‘ Markenzeichen, die Gitarre auf dem Rücken oder zwischen den Beinen zu spielen, geht direkt auf Walkers Performance-Stil zurück. Auch Chuck Berrys ikonischer „Duck Walk“ wurde bereits von Walker vorweggenommen.

Walker ist definitiv einer der wichtigsten Vorbilder für den Texas Blues und hat definitiv Generationen von Gitarristen beeinflusst. Der Rolling Stone listete ihn posthum auf Platz 67 der „100 größten Gitarristen aller Zeiten“ – in der Liste von 2003 belegte er noch Platz 47.

Singles von T-Bone Walker

  • Bobby Sox Blues
  • Call It Stormy Monday But Tuesday Is Just As Bad
  • Cold Hearted Woman
  • Goodby Blues
  • I Got a Break Baby
  • I Know Your Wig Is Gone
  • It’s a Low Down Dirty Deal
  • Lonesome Woman Blues
  • Mean Old World
  • So Blue Blues
  • T-Bone Boogie
  • The Time Seems So Long
  • Vida Lee

Studioalben von T-Bone Walker

  • 1953 Classics in Jazz
  • 1959 Sings the Blues
  • 1959 T-Bone Blues
  • 1960 Singing the Blues
  • 1961 I Get So Weary
  • 1963 Great Blues Vocals and Guitar
  • 1967 Stormy Monday Blues
  • 1967 The Legendary T-Bone Walker
  • 1968 Blue Rocks
  • 1968 I Want a Little Girl
  • 1968 Stormy Monday Blues
  • 1968 The Truth
  • 1969 Bosses of the Blues, Vol. 1
  • 1969 Feelin‘ the Blues
  • 1969 Funky Town
  • 1969 Good Feelin‘
  • 1970 Everyday I Have the Blues
  • 1973 Dirty Mistreater
  • 1973 Fly Walker Airlines
  • 1973 Well-Done
  • 1974 Very Rare