Stefanie Heinzmann

Stefanie Heinzmann

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Stefanie Heinzmann: Musik direkt aus der Seele

Stefanie Heinzmann, am 10. März 1989 in Visp-Eyholz geboren, gehört zu den markantesten Stimmen der Schweizer Pop– und Soulmusik. Bekannt wurde sie 2008 als Gewinnerin der von Stefan Raab konzipierten Castingshow „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“, doch ihr späteres Werk zeigte schnell, dass sie weit mehr ist als ein Castingprodukt: eine Sängerin mit Stil, geerdeter Herkunft und einem klaren Gefühl für Soul, Funk und moderne Popästhetik.

Mit Alben wie „Masterplan”, „Roots to Grow”, „Stefanie Heinzmann”, „Chance of Rain”, „All We Need Is Love” und „Labyrinth” formte sie ein Klangbild, das zwischen Intimität und kraftvoller Bühnenpräsenz schwingt. Kooperationen mit Tower of Power, Joss Stone oder Alle Farben unterstreichen ihre Vielseitigkeit. Die zahlreichen Auszeichnungen, darunter Echo, Comet und Swiss Music Awards, markieren eine Laufbahn, die konsequent auf musikalische Tiefe setzt. Ihr aktuelles Vermögen wird auf rund 2,3 Millionen Euro geschätzt, was eher für kontinuierliche, solide Arbeit in einem oft kurzlebigen Business steht als für Glamour.

Musikalische Herkunft und prägende Einflüsse

Stefanie Heinzmanns musikalische Geschichte beginnt im Wallis, einer Region, die weniger von der Popindustrie als von regionaler Kultur, familiären Strukturen und einem bodenständigen Selbstverständnis geprägt ist. Ihre frühe Leidenschaft für Musik führte sie an die Handelsschule für Sportler und Künstler am Kollegium Brig. Dort begegnete sie nicht nur den schulischen Anforderungen, sondern erlebte auch erstmals, wie Künstlerbiografien und Lebensrealität ineinandergreifen können.

Seit 2005 war sie Sängerin der Mundart-Rockband BigFisch, und schon ein Jahr später avancierte die Gruppe mit dem Song „Chumm ins Wallis” zur lokalen Berühmtheit. Das Stück wurde zu einer Art Kantonshymne und öffnete Heinzmann den Blick dafür, wie sich Gemeinschaft und Musik wechselseitig verstärken können. Gleichzeitig entdeckte sie jenseits regionaler Klänge ihre Liebe zu Soul und Funk, die von internationalen Stimmen wie Joss Stone oder Jill Scott geprägt war. Diese Mischung aus lokaler Verwurzelung und globalen Klangwelten legte das Fundament für ihre spätere musikalische Haltung: persönlich, kraftvoll und emotional direkt.

Künstlerische Entwicklung und zentrale Meilensteine

Im Sommer 2007 fiel eine Entscheidung, die ihr Leben verändern sollte: Heinzmann bewarb sich für Stefan Raabs Castingwettbewerb „SSDSDSSWEMUGABRTLAD”, wurde unter die 20 Finalistinnen gewählt und arbeitete sich mit Interpretationen von Soul- und Funkklassikern bis ins Finale vor. Am 10. Januar 2008 setzte sie sich als erste Schweizerin in einer deutschen Castingshow durch und gewann einen Plattenvertrag bei Universal Music. Bereits einen Tag später erschien die EP mit ihrem Finalsong „My Man Is a Mean Man”, dem von schwedischen Produzenten geschriebenen Stück, das zu einem frühen Markenzeichen ihrer Stimme werden sollte.

Ihr im März 2008 erschienenes Debütalbum Masterplan, produziert von Marek Pompetzki und Paul NZA, erreichte Gold in Deutschland sowie Doppelplatin in der Schweiz. Der Erfolg war enorm: Das Album hielt sich 54 Wochen in den deutschen Charts. Dazu kamen Auftritte mit Tower of Power, internationale Aufmerksamkeit, die von Blogger Perez Hilton initiiert wurde, sowie eine vielbeachtete Coverversion von Metallicas „The Unforgiven“, die in Polen und der Türkei die Charts erreichte. Heinzmann gewann ihren ersten Echo als beste Künstlerin Rock/Pop national, begleitet von Auszeichnungen wie dem Comet, der 1 Live Krone und mehreren Swiss Music Awards.

2009 folgte die Veröffentlichung von „Roots to Grow“, erneut produziert von Pompetzki und NZA. Die Singles „No One (Can Ever Change My Mind)” und „Unbreakable/Stop” zeigten, wie gut es Heinzmann gelang, ihre soulige Energie in popmusikalische Strukturen zu übersetzen. Im selben Jahr sang sie beim Echo gemeinsam mit Lionel Richie, erhielt Platin in Polen und erlitt eine Stimmbandverletzung, die eine Operation erforderlich machte. Die Tour wurde nach ihrer Genesung im April 2010 fortgesetzt.

Ein Wendepunkt kam 2012 mit dem selbstbetitelten Album „Stefanie Heinzmann“, dessen Single „Diggin’ in the Dirt“ bis auf Platz 6 der Schweizer Charts kletterte. Das Album vereinte Eigenkompositionen und Songs von renommierten Songwritern wie Eric Bazilian, Julie Frost, Jamie Cullum und Kim Sanders. Parallel dazu wurde Heinzmann Jurymitglied bei The Voice of Switzerland, während ihre Musik in Spielen wie Just Dance 4 und Projekten wie I Love Disney auftauchte.

2015 erschien „Chance of Rain“, teilweise in Nashville aufgenommen, begleitet von Singles wie „In the End“ und „Stranger in This World“. Ihre Präsenz im Fernsehen nahm zu: Heinzmann war Jurorin bei Popstars und lieh im Animationsfilm Pets einer Hauptfigur ihre Stimme.

2019 folgte All We Need Is Love, ein Album, das in Hamburg, London und Schweden produziert wurde und von produktionstechnischer Leichtigkeit sowie dem cluborientierten Feature Build a House mit Alle Farben geprägt ist. Das Video zu „Shadows“, gedreht in der Sächsischen Schweiz, zeigte erneut ihre bild- und stilorientierte Ausrichtung.

Parallel dazu nahm sie 2020 an Formaten wie The Masked Singer (DE) und Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert teil. Beim FreeESC trat sie für die Schweiz mit dem Titel „All We Need Is Love” an und knüpfte damit an ihre Live-Affinität an.

Mit „Labyrinth“ (2021) kehrte sie zu einem introspektiveren, organischeren Klang zurück. Songs wie „Colors”, „Would You Still Love Me” oder „Believe” zeigen eine Künstlerin, die zwischen Verletzlichkeit und Stärke balanciert und ihre Produktion bewusster denn je gestaltet. Auch in der achten Staffel von Sing meinen Song – Das Tauschkonzert war sie präsent, diesmal in einem Ensemble mit Johannes Oerding, Joris, Nura, DJ BoBo, Ian Hooper und Gentleman.

2024 war sie erneut bei The Masked Singer zu sehen. Ihr öffentliches Profil blieb konstant präsent, aber stets mit dem Fokus auf Musik, Stimme und Ausdruck statt auf Spektakel.

Stilistische Ausrichtungen, Genregrenzen und bewusste Erweiterungen

Die stilistische Identität von Stefanie Heinzmann basiert auf einer Mischung aus Soul, Funk und Pop, doch ihre eigentliche Stärke liegt in der Art, wie sie diese Elemente zu einer persönlichen musikalischen Sprache verbindet. Ihre Stimme trägt das Erbe des Soul in sich, während ihre Popproduktionen Raum für warme Instrumentierungen, moderne Beats und organische Bandmomente lassen.

Mit Alben wie „Chance of Rain” oder „Labyrinth” zeigt sie, dass sie Genregrenzen nicht als Barriere, sondern als Inspiration versteht. Analoge Synthesizer, Gospelchöre, live eingespielte Drums und ihr natürlicher Stimmgebrauch erzeugen einen zeitlos modernen Klang.

Ihre bewusste Entscheidung, auf Englisch zu singen, ist ein zentraler Bestandteil ihrer Ästhetik: Die Sprache ermöglicht es ihr, die Wärme und Rauheit ihrer Stimme präzise auszudrücken, ohne dabei lokal verortet zu klingen. Gleichzeitig schwingt ihre Walliser Herkunft in ihrem Habitus und ihrer Ehrlichkeit mit.

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Stefanie Heinzmann – Power

Label-Zugehörigkeiten, Live-Formate, besondere Kollaborationen und Festivals

Nach ihrem Sieg bei einer Castingshow stand Heinzmann bei Universal Music unter Vertrag, später folgten weitere Partnerschaften, darunter Veröffentlichungen über Seven.One Starwatch. Parallel dazu gründete sie im Jahr 2008 gemeinsam mit ihrem Bruder die Heinzmann-Productions GmbH, wodurch ihre Selbstbestimmung als Künstlerin gestärkt wurde.

Live-Auftritte sind nach wie vor ein zentraler Bestandteil ihres Schaffens: Tourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, Festivalauftritte und besondere Momente wie ein Konzert im Apollo Theatre in New York zeugen von einer Karriere, die stark vom unmittelbaren Kontakt zum Publikum lebt.

Kollaborationen sind für Heinzmann kein Beiwerk, sondern Antrieb: Auftritte mit Tower of Power, Duette mit Joss Stone, gemeinsame Bühnenmomente mit Lionel Richie und Kooperationen mit Produzenten wie Alle Farben verdeutlichen die Bandbreite ihres Netzwerks. Fernsehformate wie „Sing meinen Song” erweiterten diesen Austausch um neue künstlerische Perspektiven.

Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

Die Liste der Künstler, mit denen Heinzmann zusammenarbeitete, zeigt eine Sängerin, die sich in unterschiedlichen Stilwelten bewegen kann. Das Spektrum reicht von Funk-Legenden wie Tower of Power über Pop-Stars wie Joss Stone bis hin zu elektronischen Acts wie Alle Farben. Durch solche Kooperationen schärft sie nicht nur ihr Profil, sondern öffnet auch ihre Musik für neue Klangräume.

Auch im Studio arbeitete sie mit internationalen Songwritern und Produzenten zusammen. Eric Bazilian, Julie Frost, Ian Dench, Jamie Cullum oder Kim Sanders prägten verschiedene Etappen ihrer Albumentwicklung. Dabei geht es Heinzmann nie um Namedropping, sondern um Austausch, Offenheit und musikalische Symbiose.

Songs von Stefanie Heinzmann

  • 2008 My Man Is a Mean Man
  • 2008 Like a Bullet
  • 2008 Revolution
  • 2008 The Unforgiven
  • 2009 No One (Can Ever Change My Mind)
  • 2009 Unbreakable / Stop
  • 2010 Roots to Grow (feat. Gentleman)
  • 2012 Diggin’ in the Dirt
  • 2012 Show Me the Way
  • 2015 In the End
  • 2015 On Fire
  • 2015 Stranger in This World
  • 2018 Build a House (feat. Alle Farben)
  • 2019 Mother’s Heart
  • 2019 You Get Me
  • 2019 Shadows
  • 2020 All We Need Is Love (feat. Jake Isaac)
  • 2020 Colors
  • 2021 Would You Still Love Me
  • 2021 Believe
  • 2021 Best Life
  • 2022 Come on Over (mit HBz & Hauz)
  • 2022 Carry the World
  • 2025 Power
  • 2025 Talk
  • 2025 Good
  • 2025 Oceans

Alben von Stefanie Heinzmann

  • 2008 Masterplan
  • 2009 Roots to Grow
  • 2012 Stefanie Heinzmann
  • 2015 Chance of Rain
  • 2019 All We Need Is Love
  • 2021 Labyrinth
  • 2025 Circles