Ricky Shayne

Ricky Shayne

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Ricky Shayne, geboren am 4. Juni 1944 in Kairo als George Albert Tabett, ist ein französisch-libanesischer Schlagersänger, der in den 1960er und 1970er Jahren auch im deutschsprachigen Raum Erfolge feierte.

Frühes Leben und Karrierebeginn

Aufgewachsen im Libanon als Sohn eines libanesischen Vaters und einer französischen Mutter, zog Shayne im Alter von 15 Jahren nach Paris, wo er zwei Jahre lang Gesang studierte. Später zog er nach Italien, wo er sich als Musiker etablierte. 1965 gelang ihm mit Uno dei Mods ein Top-Ten-Hit. Für Stanotte erhielt er eine Goldene Schallplatte.

Durchbruch im deutschsprachigen Raum

1966 führte ihn eine Rolle im Film Siebzehn Jahr, blondes Haar mit Udo Jürgens nach Deutschland. Bereits 1967 landete seine erste deutschsprachige Single Ich sprenge alle Ketten in den Charts – komponiert von Giorgio Moroder und Michael Holm, die später selbst Erfolge feierten. Neben seiner markanten Stimme trug auch sein charismatisches Auftreten zu seiner Popularität bei.

1969 folgten weitere Charterfolge mit Das hat die Welt noch nicht gesehen, Es wird ein Bettler zum König und Ich mache keine Komplimente. 1971 erreichte Shayne den Höhepunkt seiner Karriere mit Mamy Blue, das er in deutscher und englischer Sprache aufnahm. Beide Versionen wurden Hits, und in der ZDF-Hitparade belegte er zweimal den ersten Platz. Im selben Jahr spielte er den Hippie Ricci Sporetti in der Filmkomödie Hurra, wir sind mal wieder Junggesellen!.

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Mehr Informationen
Ricky Shayne – Mamy Blue

Karriereknick und spätere Jahre

Der nachlassende kommerzielle Erfolg führte dazu, dass sich Shayne aus dem Musikgeschäft zurückzog. 1975 hatte er noch einen Auftritt in der Derrick-Folge Kalkutta, bevor er in die USA auswanderte, um dort eine neue Karriere zu beginnen. Erst Ende der 80er Jahre tauchte er wieder in der deutschen Musikszene auf: 1989 nahm er mit Dieter Bohlen Once I’m Gonna Stay Forever für die ZDF-Serie Rivalen der Rennbahn auf, die zum erfolgreichsten Soundtrack einer deutschen TV-Serie wurde.

Privat ließ sich Shayne in Düsseldorf nieder, wo er in den 1980er Jahren mit seiner Frau ein Modegeschäft und zeitweise einen Kiosk betrieb. Im Jahr 2009 stellte er in einer Ausstellung mit dem Titel Ricky Shayne. The Outsider aus.

Spätere Ehrungen

2012 spielte Shayne eine kleine Rolle als Straßenmusiker in dem Fernsehfilm Und weg bist du. 2019 widmete ihm der Regisseur Stephan Geene die sechsteilige Berlinale-Dokumentation Shayne, in der seine Söhne Tarek und Imran ihn in Spielszenen verkörpern. Geene, selbst ein Bewunderer Shaynes, thematisierte dessen Wirkung auf eine ganze Generation. 2022 vertiefte er dieses Thema in seinem Buch Freiheit 71. Ricky Shayne, Musik und die Materialität des Nachkriegs, das Shayne in den Kontext der Berliner Nachkriegskultur stellt.

Erfolgreiche Singles von Ricky Shayne

  • 1965 Uno Dei Mods
  • 1966 Stanotte
  • 1967 Ich sprenge alle Ketten
  • 1967 Heiss wie ein Vulkan
  • 1968 Du bist zu schön, um allein zu sein
  • 1968 Buona Notte, Maria
  • 1969 Ich mache keine Komplimente
  • 1969 Das hat die Welt noch nicht geseh’n
  • 1969 Es wird ein Bettler zum König
  • 1969 Ich mache keine Komplimente
  • 1969 In Chicago (In the ghetto)
  • 1970 Fantastic
  • 1970 Glück im Spiel
  • 1971 In festen Händen
  • 1971 Ginny, komm näher
  • 1971 Mamy Blue
  • 1972 Delta Queen
  • 1974 Jeder Tag bringt mich näher zu dir
  • 1984 A Chi
  • 1989 Once I’m Gonna Stay Forever (Soundtrack Rivalen der Rennbahn)

Studioalben von Ricky Shayne

  • 1969 King Ricky
  • 1970 Fantastic
  • 1972 Mamy Blue
  • 1973 Shayne
  • 1980 Ricky Shayne