Rex Gildo

Rex Gildo

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Wer war Rex Gildo?

Rex Gildo, geboren am 2. Juli 1936 als Ludwig Franz Hirtreiter in Straubing, war einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerstars und Schauspieler des 20. Jahrhunderts. Seine jahrzehntelange Karriere war geprägt von Hits wie „Fiesta Mexicana“, „Der letzte Sirtaki“ und „Speedy Gonzales“. geprägt, die ihn in der deutschen Musikwelt unvergessen machten.

Er wuchs als jüngstes von fünf Kindern in einer gutbürgerlichen Familie auf. Sein Vater Ludwig Hirtreiter war Postbeamter, seine Mutter Katharina starb früh im Jahr 1949. Rex Gildo versuchte oft, seine Herkunft für die Medien interessanter zu gestalten. So behauptete er, seine Mutter sei Opernsängerin gewesen und er habe den Regensburger Domspatzen angehört. Diese Geschichten stellten sich jedoch später als Erfindungen heraus, um seinen Nimbus als Künstler zu steigern.

Gildo begann seine Karriere als Statist und erhielt 1956 eine kleine Rolle an den Münchner Kammerspielen. Der erste Karriereschub kam, als ihn die Managerin Ada Tschechowa unter dem Namen Alexander Gildo förderte. Bald darauf gab er sein Filmdebüt in dem Film „Immer wenn der Tag beginnt“. Seinen Durchbruch beim Film feierte er 1958 an der Seite von Conny Froboess in dem Film Hula-Hopp, Conny. In den folgenden Jahren spielte er zahlreiche Hauptrollen und wurde mit über 30 Produktionen zu einem beliebten Gesicht auf der Leinwand und im Fernsehen.

Entscheidenden Einfluss auf seine musikalische Karriere hatte sein Manager Fred Miekley, der ihn in den 50er Jahren entdeckte und bis zu seinem Tod 1988 betreute. 1959 wechselte Gildo zur Plattenfirma Electrola und nahm seinen Künstlernamen an, unter dem er bald große Erfolge feierte. Mit dem Titel „Seven Weeks to Bombay“ gelang ihm 1960 der Einstieg in die Hitparade. In den 1960er Jahren folgten erfolgreiche Duette, unter anderem mit Conny Froboess und Gitte Hænning. Mit Hænning bildete er das Duo „Gitte und Rex Gildo“, das sehr populär wurde.

Seinen größten kommerziellen Erfolg feierte Rex Gildo 1972 mit dem Lied Fiesta Mexicana (geschrieben und produziert von Ralph Siegel und Michael Holm). In den 1970er Jahren folgten weitere Hits wie Marie, der letzte Tanz ist nur für dich und Der letzte Sirtaki. In den 1980er Jahren konnte er an diese Erfolge nicht mehr anknüpfen, auch wenn er noch einige kleinere Hits hatte. Dieter Bohlen produzierte 1985 mit ihm eine Coverversion von Modern Talking, die jedoch kommerziell erfolglos blieb.

Die 1990er Jahre brachten ihm kleinere Erfolge mit Liedern wie Verrückt, verliebt und atemlos und Toujours Amour, aber seine Popularität ließ deutlich nach. Gildo trat vermehrt auf Volksfesten und in Einkaufszentren auf. Trotz seiner legendären Karriere wurde sein späteres Leben von Berichten über Alkohol- und Medikamentenmissbrauch überschattet.

Tod von Rex Gildo

Rex Gildo war seit 1974 mit seiner Cousine Marion Hirtreiter verheiratet, wobei es sich um eine Scheinehe handelte. In der Öffentlichkeit behauptete Gildo, Marion sei eine Zufallsbekanntschaft namens Marion Ohlsen, was später widerlegt wurde. Das Paar hatte keine Kinder und lebte getrennt, blieb aber formal verheiratet. Gildos angebliche Beziehungen zu Bühnenpartnerinnen wie Gitte Hænning erwiesen sich als mediale Inszenierungen, was zu Spekulationen über seine sexuelle Orientierung führte. Bereits 1989 wurde er in einer Publikation als angeblich homosexuell geoutet. Der Regisseur Rosa von Praunheim griff diese These in einem Dokumentarfilm von 2022 auf, unterstützt durch Interviews mit Weggefährten wie Gitte Hænning.

Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Rex Gildo am 23. Oktober 1999, am selben Tag stürzte er sich aus dem Fenster seiner Münchner Wohnung und erlag drei Tage später seinen Verletzungen. Die Umstände deuten auf Selbstmord hin. Gildo wurde auf dem Münchner Ostfriedhof neben seinem langjährigen Manager und Lebensgefährten Fred Miekley beigesetzt. Trotz dieser Verbindung ließ sich Marion Hirtreiter nach ihrem Tod 2019 im selben Grab bestatten. Gildo soll wenige Wochen vor seinem Selbstmord ein Testament verfasst haben. Demnach soll sein Lebensgefährte Alexander „Dave“ Klingeberg die Hälfte seines Vermögens erben.

Studioalben von Rex Gildo

  • 1966 Rex Gildo
  • 1967 Schlager Rendezvous mit Rex Gildo
  • 1969 Rex
  • 1970 Ich geh’ mit dir
  • 1971 Rex Gildo (1971)
  • 1972 Mein Autogramm
  • 1973 Verliebt…
  • 1973 Meine Lieder zur Weihnachtszeit
  • 1975 Verliebt in Südamerika
  • 1975 Der letzte Sirtaki – Schlager-Rendezvous mit Rex Gildo
  • 1976 Lieder sind die besten Freunde
  • 1976 Nimm’ die Zeit für die Liebe
  • 1976 So klingt’s mit Rex
  • 1977 La Fiesta – Rex Gildo in Südamerika
  • 1978 Komm’ nach haus
  • 1980 Feuer im Wind
  • 1980 Hallo Jamaica
  • 1981 Gestatten, Rex Gildo
  • 1982 Einander versteh’n
  • 1989 Erinnerung an deine Zärtlichkeit
  • 1994 Im Namen der Sehnsucht
  • 1996 Gefühle des Lebens
  • 1997 Absolute Liebe
  • 1999 …sonst gar nichts