Elton John

Elton John

Inhaltsverzeichnis

Elton John, geboren am 25. März 1947 als Reginald Kenneth Dwight in Pinner, Middlesex, England, ist ein britischer Sänger, Songwriter und Pianist. Mit Hits wie „Your Song“, „Rocket Man“ und „Candle in the Wind“ wurde er weltweit bekannt. Elton John hat über 300 Millionen Tonträger verkauft und ist somit einer der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten. Neben seiner Musikkarriere schrieb er auch den Soundtrack für den Film „König der Löwen“ und erhielt dafür einen Oscar. Der Sänger ist für seine extravaganten Kostüme und karitativen Aktivitäten im Kampf gegen HIV/AIDS bekannt. Sein Repertoire umfasst Balladen, Rock- und Rock-’n’-Roll-Titel sowie gospelartige Blues- und Boogie-Nummern. Elton John feierte seine ersten Erfolge in den 1960er Jahren und erreichte seinen Durchbruch mit dem Album „Elton John“ und der Single „Your Song“ im Jahr 1970. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter zwei Oscars.

Anfang der Karriere

Elton John wurde von seiner Großmutter Ivy aufgezogen, da sein Vater Stanley Dwight kein Interesse an ihm zeigte und seine Mutter Sheila kaum Zeit hatte. Durch Ivy entdeckte Elton sein Talent und die Liebe zur Musik, insbesondere zum Klavierspielen. Als Jugendlicher wurde er von verschiedenen Pianisten und dem schillernden Ruhm der Schauspielerin Mae West inspiriert. Mit elf Jahren erhielt er ein Nachwuchsstipendium an der Royal Academy of Music in London und trat jeden Sonntag in einem Pub auf, wo er sein Publikum mit populären Liedern begeisterte.

1965 gründete Elton John mit seinen Studienkollegen die Band Bluesology, die später Long John Baldry begleitete. Inspiriert durch den Saxophonisten Elton Dean und den Sänger John Baldry, kombinierte er ihre Vornamen zu seinem Künstlernamen Elton John, den er auch amtlich ändern ließ. Ab 1969 arbeitete er eng mit dem Songtexter Bernie Taupin zusammen und erhielt mit ihm einen Verlagsvertrag bei DJM Music. Sein erstes Album „Empty Sky“ wurde 1969 veröffentlicht, erhielt positive Kritiken, verkaufte sich aber schlecht. Dick James, der Musikverleger, engagierte Gus Dudgeon als Produzenten für Elton Johns nächstes Album.

Insgesamt ist Elton John ein talentierter Musiker, der sich in seiner Kindheit und Jugend selbst motivierte, um ein erfolgreicher Künstler zu werden. Sein Schaffen wurde von einer engen Zusammenarbeit mit Bernie Taupin geprägt, die zu vielen Hits führte.

Der Durchbruch und die 1970er Jahre

Elton Johns zweites Album, aufgenommen mit einem Streichorchester, war ein großer Erfolg. Seine erste Single „Border Song“ erreichte 1970 Platz 92 in den USA, aber mit der zweiten Single „Your Song“ landete Elton John seinen ersten Top-Ten-Hit in England und den USA.

1970 trat Elton John zum ersten Mal in den USA auf – im legendären Club The Troubadour in Los Angeles. Wenngleich seine Auftritte zu Beginn eher schwach besucht waren, erhielt er zahlreiche positive Kritiken von Reportern, die unter den Gästen waren. Im selben Jahr wurde John Reid sein Liebhaber und Musikmanager. Obwohl ihre Liebesbeziehung nach fünf Jahren endete, blieb Reid bis 1998 Elton Johns Manager.

Mit Hits wie „Rocket Man“, „Crocodile Rock“, „Daniel“, „Saturday Night’s Alright (For Fighting)“, „Goodbye Yellow Brick Road“, „Bennie and the Jets“, „Candle in the Wind“ und „Don’t Let the Sun Go Down on Me“ wurde Elton John zu einem der erfolgreichsten Popstars der 1970er Jahre. Während dieser Zeit bestand seine Band aus dem Gitarristen Davey Johnstone, dem Bassisten Dee Murray und dem Schlagzeuger Nigel Olsson. Bei vielen Liedern sang die Band die Backing Vocals.

Elton John hatte mit „Lucy in the Sky with Diamonds“, einem Beatles-Cover, auf dem John Lennon die Reggae-Gitarre spielte, sowie dem Titel „Philadelphia Freedom“ zwei weitere Nummer-eins-Hits in den USA. In der Verfilmung der Rockoper „Tommy“ von den Who spielte er den Pinball Wizard sowie den gleichnamigen Titel der Who. Mit dem im Duett mit der Sängerin Kiki Dee gesungenen „Don’t Go Breaking My Heart“ gelang Elton John 1976 auch ein Diskotheken-Hit.

Ab 1976 verblasste Elton Johns Erfolg mit dem Aufkommen des Punk und der Discomusik insbesondere in den USA. Der Versuch, mit dem Disco-Album „Victim of Love“ (1979) auf der Welle mitzuschwimmen, scheiterte kläglich. Mit dem Titel „Mama Can’t Buy You Love“ aus dem Mini-Album „The Thom Bell Sessions“ gelang ihm 1979 wieder ein Top-Ten-Hit in den USA. Im gleichen Jahr trat er auch als erster westlicher Popmusiker in der damaligen Sowjetunion auf Konzerttournee auf.

Die 1980er Jahre

Elton John war in den 1980er Jahren sehr erfolgreich und erreichte mit Balladen wie Little Jeannie, Blue Eyes und I Guess That’s Why They Call It The Blues hohe Chartpositionen. Er beteiligte sich oft an Wohltätigkeitsprojekten, zum Beispiel mit der Wohltätigkeits Single „That’s What Friends Are For“ zugunsten von AIDS-Projekten und trat beim Live-Aid-Konzert in London auf. Wegen seines Drogenkonsums musste er sich 1987 einer Kehlkopfoperation unterziehen und verlor sein Falsett, was ihn dazu zwang, das Singen neu zu erlernen. Trotzdem hatte er 1988 mit der Single I Don’t Wanna Go On With You Like That wieder einen Tophit in den USA. 1989 gelang ihm mit dem Album Sleeping with the Past und der Single Sacrifice ein Solo Erfolg und sein erster Nummer-eins-Hit ohne Duettbeteiligung in seiner britischen Heimat. Aufgrund seines gesundheitlichen Zustands verschwand Elton John Ende 1989 von der Bühne und unterzog sich 1990 einem Drogenentzug, mit dem er seine 16 Jahre währende Abhängigkeit überwand. Danach zog er sich fast zwei Jahre aus der Öffentlichkeit zurück und absolvierte bis auf einen einzigen Auftritt mit George Michael im Jahr 1991 keine weiteren Bühnenauftritte. Das dabei aufgenommene Duett Don’t Let the Sun Go Down on Me wurde noch erfolgreicher als die Erstveröffentlichung 1974.

Die 1990er Jahre

1992 trat Elton John auf dem Tribute-Konzert für Freddie Mercury auf und sang das Stück Bohemian Rhapsody zusammen mit Axl Rose. Das Comeback-Album The One wurde im Juni desselben Jahres veröffentlicht und verkaufte sich weltweit über 16 Millionen Mal. Auch die anschließende The One Tour war erfolgreich und bei dieser Tour spielte John den Queen-Song The Show Must Go On als Hommage an seinen verstorbenen Freund Freddie Mercury. Während der Tournee spielte er 160 Konzerte vor über 3,6 Millionen Menschen. John entschloss sich, die Einnahmen seiner in Amerika verkauften Singles der von ihm gegründeten AIDS Foundation zu spenden. Für das 1994 veröffentlichte Album Duets arbeitete John mit vielen bekannten Künstlern zusammen, darunter George Michael, Leonard Cohen und Bonnie Raitt. 1994 komponierte er den Soundtrack für Disneys Der König der Löwen und gewann für den Song Can You Feel the Love Tonight einen Oscar. Im selben Jahr wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 1997 veröffentlichte er eine umgetextete Version von Candle in the Wind als Tribut an Prinzessin Diana und spielte es live bei ihrer Trauerfeier. Die Single Something About the Way You Look Tonight, auf deren B-Seite Candle in the Wind ’97 zu finden war, wurde mit 45 Millionen verkauften Exemplaren zur bisher erfolgreichsten Single.

Die 2000er Jahre

Elton John sang 2002 mit Alessandro Safina in dem Lied „Your Song“. Im gleichen Jahr half er der Boygroup Blue, die seinen alten Hit „Sorry Seems to Be the Hardest Word“ coverte, und landete gemeinsam mit ihnen auf Platz eins in Großbritannien. Er war auch im Refrain des postum erschienenen 2Pac-Hits „Ghetto Gospel“ zu hören und half Rapper Eminem bei seiner Drogenentzugstherapie.

Nach einem Amoklauf mit 17 Toten in Erfurt gab Elton John im Juni 2002 ein Benefizkonzert in der Erfurter Messehalle für die Hinterbliebenen und Betroffenen.

Sein Album „Peachtree Road“ von 2004 erhielt viel Lob von Kritikern. 2003 erreichte seine Single „Are You Ready for Love“ Platz eins der Hitparade in Großbritannien. Auch war er für das Lied „The Heart of Every Girl“ für den BFCA-Award und den Golden Globe nominiert.

Im September 2006 erschien das Album „The Captain and the Kid“ in Zusammenarbeit mit Bernie Taupin. Er feierte seinen 60. Geburtstag am 25. März 2007 mit einem Konzert im New Yorker Madison Square Garden. Ein Tag später kam die Kompilations-CD „Rocket Man – The Definitive Hits“ in den Handel.

Elton John gründete im Juli 2011 ein neues Musikunternehmen namens Rocket Music Entertainment Group, um sich unter anderem um James Blunt, Lily Allen und Leon Russell zu kümmern. In einem Interview mit dem Magazin Music Week verriet er, dass er ab Januar 2012 mit den Aufnahmen zu einem neuen Album beginnen werde, das den Titel „The Diving Board“ tragen sollte.

Im Dokumentarfilm „Elton John: A Singular Man“ von 2015 erklärte Elton John, dass er elektronische Musik liebe und regelmäßig die Popcharts studiere, um auf dem Laufenden zu bleiben, was jüngere Generationen an Musikern machen und um dadurch musikalisch zu lernen.

Auszeichnungen und Anerkennung

Im Jahr 1995 wurde Elton John von Königin Elisabeth II. als Commander (CBE) in den Order of the British Empire aufgenommen. Später, am 24. Februar 1998, wurde ihm der persönliche britische Adelsstand als Knight Bachelor verliehen und er darf sich seitdem „Sir“ nennen. Sir Elton John erhielt im Jahr 2002 die Ehrendoktorwürde der Royal Academy of Music in London und im Jahr 2006 wurde er als Disney-Legende (Disney Legend) geehrt. Zudem ist er Ehrenmitglied des englischen Fußballvereins FC Watford. Im Jahr 2013 erhielt er als erster Künstler den Brits Icon Award. Eine Tribüne im Watford Stadion wurde im Jahr 2014 nach ihm benannt. Schließlich wurde er im Jahr 2019 von Präsident Emmanuel Macron zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt.

Studioalben

  • 1969 Empty Sky
  • 1970 Elton John
    Tumbleweed Connection
  • 1971 Madman Across the Water
  • 1972 Honky Château
  • 1973 Don’t Shoot Me I’m Only the Piano Player
    Goodbye Yellow Brick Road
  • 1974 Caribou
  • 1975 Captain Fantastic and the Brown Dirt Cowboy
    Rock of the Westies
  • 1976 Blue Moves
  • 1978 A Single Man
  • 1979 Victim of Love
  • 1980 21 at 33
  • 1981 The Fox
  • 1982 Jump Up!
  • 1983 Too Low for Zero
  • 1984 Breaking Hearts
  • 1985 Ice on Fire
  • 1986 Leather Jackets
  • 1988 Reg Strikes Back
  • 1989 Sleeping with the Past
  • 1992 The One
  • 1993 Duets
  • 1995 Made in England
  • 1997 The Big Picture
  • 2001 Songs from the West Coast
  • 2004 Peachtree Road
  • 2006 The Captain & the Kid
  • 2010 The Union
  • 2013 The Diving Board
  • 2016 Wonderful Crazy Night
  • 2021 Regimental Sgt. Zippo
    The Lockdown Sessions