Charley Patton

Charley Patton - Vater des Delta Blues

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Charley Patton, geboren im April 1891 bei Bolton, Mississippi, gestorben am 28. April 1934 in Indianola, Mississippi, war einer der prägenden Bluesmusiker der USA und gilt als „Vater des Delta Blues“.

Sein Leben ist von Legenden umrankt, da es kaum gesicherte biografische Daten gibt. Das einzige bekannte Foto zeigt ihn mit einer Gitarre auf dem Schoß. Er hatte markante Gesichtszüge und einen dunklen Teint. Obwohl er als Afroamerikaner galt, ist seine genaue ethnische Herkunft unklar – ein wichtiger Faktor in der rassistisch geprägten Gesellschaft jener Zeit.

Seine musikalische Karriere begann Patton um 1907. Spätestens ab 1912 prägte er die wachsende Blues-Szene. Sein Nachbar Henry Sloan brachte ihm die Grundlagen des Genres bei. Während viele Bluesmusiker als Wandermusiker unterwegs waren, wurde Charley Patton in den 1920er Jahren zum ersten festen Star des Delta Blues. Seine Auftritte waren spektakulär. Er spielte die Gitarre hinter dem Kopf, im Nacken oder auf den Knien – ein Stil, der später Jimi Hendrix berühmt machte. Trotz seiner kleinen Statur hatte er eine kräftige Stimme, die große Räume füllte. Die Plantagenbesitzer fürchteten seinen Einfluss, denn die Arbeiter legten ihre Arbeit nieder, um ihn live zu sehen.

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Patton spielte regelmäßig in Chicago und trat mit Bluesgrößen wie Robert Johnson, Son House und Howlin‘ Wolf auf. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er mit drei Aufnahmesessions in den Jahren 1929 und 1930, die seine Popularität weiter steigerten. Sein bekanntestes Stück, „Pony Blues“, nahm er 1929 in Indiana auf. Die Weltwirtschaftskrise bremste seine Karriere, doch 1934 erhielt er eine letzte Aufnahmechance und gab ein Konzert in New York. Kurz darauf starb er auf einer Plantage in der Nähe von Indianola. Sein Grab blieb lange Zeit namenlos, bis John Fogerty (Creedence Clearwater Revival) 1991 einen Grabstein stiftete.

Jack White ehrte Pattons Erbe 2013 mit einer Wiederveröffentlichung seiner Aufnahmen auf Vinyl auf seinem Label Third Man Records. Bereits 2001 erschien die Werkausgabe Screamin’ and Hollerin’ the Blues: The Worlds of Charley Patton mit allen 54 überlieferten Songs. Die Box gewann drei Grammys und machte Pattons Einfluss einem breiteren Publikum bekannt.

Der Musikkritiker Robert Santelli schrieb: „Pattons Einfluss auf den Blues ist immens. Nur Blind Lemon Jefferson hatte einen ähnlichen Einfluss auf die Entwicklung des Genres. Musiker wie Son House, Howlin’ Wolf, Tommy Johnson, Robert Johnson, Muddy Waters, John Lee Hooker und Elmore James führen ihren Stil direkt auf Patton zurück“.

Sein Einfluss reicht bis in die Rockmusik hinein. Jimmy Page von Led Zeppelin bezeichnete ihn als den einzigen Musiker, den er mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Der Comiczeichner R. Crumb fasste Pattons Popularität unter den Farmarbeitern so zusammen: „When the good times were ready to roll back in ‚the quarter‘, Charley was the man they wanted!

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