Caterina Valente

Catarina Valente

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Caterina Valente, geboren am 14. Januar 1931 in Paris als Caterina Germaine Maria Valente; gestorben am 9. September 2024 in Lugano, war eine italienische Schlagersängerin, Tänzerin, Gitarristin, Schauspielerin und Entertainerin, die durch ihre enorme Vielseitigkeit und internationale Präsenz über Jahrzehnte hinweg zu einer Ikone der Unterhaltungskunst wurde. Sie erlangte große Bekanntheit durch ihre beeindruckende Stimme und ihre gemeinsamen Auftritte mit ihrem Bruder Silvio Francesco, die oft auch tänzerische Elemente wie Stepptanz beinhalteten.

Ihr musikalisches Schaffen reichte von Jazz, Schlager und Pop über Musical und Chanson bis hin zu Bossa Nova, was ihre künstlerische Flexibilität und ihr außergewöhnliches Talent unterstrich. Aufgrund ihrer zwei Ehen war sie neben ihrer italienischen auch französische und deutsche Staatsbürgerin.

Bereits in jungen Jahren wurde Caterina Valente in eine künstlerische Familie hineingeboren: Ihr Vater Giuseppe war ein renommierter Akkordeonist, während ihre Mutter Maria als Musikclown auftrat. Gemeinsam mit ihren Geschwistern betrat Caterina schon im Alter von fünf Jahren die Bühne. Nach den Entbehrungen des Zweiten Weltkriegs und der Rückkehr ihrer Familie nach Paris begann sie im Alter von sechzehn Jahren als Sängerin in einem Nachtclub. Ihre ersten musikalischen Schritte führten sie nach Skandinavien und in Kooperationen mit Künstlern wie Gilbert Bécaud. Der Durchbruch gelang Valente, als sie in den frühen 1950er-Jahren von Kurt Edelhagen gefördert wurde, was zu ersten Schallplattenaufnahmen und einem Engagement beim deutschen Rundfunk führte.

1954 veröffentlichte Valente mit Malagueña und The Breeze and I ihre ersten großen Hits, die sie auch international bekannt machten. Besonders in Deutschland sorgte ihr Lied Ganz Paris träumt von der Liebe für Aufsehen und verkaufte sich in den folgenden Jahren fast eine Million Mal – eine beeindruckende Zahl für die damalige Zeit. Neben ihrer Tätigkeit als Schlagersängerin widmete sie sich weiterhin dem Jazz, arbeitete mit Größen wie Chet Baker zusammen und nahm international beachtete Alben wie The Hi-Fi Nightingale und Plenty Valente! auf. Bis in die 1980er-Jahre hinein landete sie zahlreiche Hits wie Spiel noch einmal für mich, Habanero und Männer brauchen Liebe.

Auch auf der Bühne und in den Medien setzte Caterina Valente Maßstäbe. Bereits 1957 bekam sie ihre erste eigene Fernsehshow, Bonsoir, Kathrin, die bis 1964 produziert wurde. In den folgenden Jahrzehnten war sie Hauptdarstellerin in zahlreichen weiteren Personality-Shows im deutschen, italienischen und internationalen Fernsehen. Ihre musikalischen Darbietungen führten sie auf Tourneen rund um die Welt, unter anderem ins Pariser Olympia, ins London Palladium und in den legendären Nachtclub Talk of the Town in London. In den USA war sie ein häufiger Gast in populären Shows wie der Dean Martin Show und The Entertainers, was ihr den Status einer internationalen Entertainerin festigte.

Privat führte Valente ein bewegtes Leben. Aus ihrer ersten Ehe mit Gerd Scholz, bekannt als Jongleur Erik van Aro, ging ein Sohn hervor. Ihre zweite Ehe mit dem britischen Musiker Roy Budd brachte einen weiteren Sohn, hielt jedoch nur wenige Jahre. Ihren Lebensabend verbrachte sie zurückgezogen in ihrem Haus in Bissone im Tessin. Trotzdem blieb sie mit ihren Fans in Kontakt und teilte über soziale Medien persönliche Erinnerungen und kritische Gedanken zur medialen Berichterstattung über ihre Person.

Caterina Valente galt als polyglotte Weltbürgerin, die in neun Sprachen sang und sechs davon fließend sprach. Sie brachte als eine der ersten Künstlerinnen den Bossa Nova nach Europa und wurde so zu einer Wegbereiterin dieses Genres. Ihre künstlerische Karriere resümierte sie später bescheiden: „Ich habe alles gemacht, was ich machen wollte, einiges besser, anderes schlechter – wie jeder, glaube ich.“ Am 9. September 2024 verstarb Caterina Valente im Alter von 93 Jahren in ihrem Haus in Lugano. Sie hinterlässt ein beeindruckendes Vermächtnis, das Generationen von Künstlerinnen und Künstlern inspiriert hat.

Catarine Valente und Zusammenarbeit mit weiteren Künstlern

Caterina Valente arbeitete im Laufe ihrer Karriere mit einer beeindruckenden Vielfalt von Künstlern und Musikern aus aller Welt zusammen, die ihre enorme Vielseitigkeit unter Beweis stellten. Im Jazz überzeugte sie mit Größen wie Chet Baker, mit dem sie 1956 Songs wie „I’ll Remember April“ aufnahm. Der deutsche Bandleader Kurt Edelhagen entdeckte sie und förderte ihre Karriere in den 1950er Jahren. Sogar Jimmy Page, der spätere Gitarrist von Led Zeppelin, wirkte auf einem ihrer Alben mit.

Auch im Pop- und Schlagerbereich feierte sie große Erfolge. Ihr Bruder Silvio Francesco war einer ihrer engsten Partner, mit dem sie regelmäßig auftrat. Duette mit Peter Alexander wie „Eventuell“ und Auftritte mit Vico Torriani unterstrichen ihre Popularität im deutschsprachigen Raum. Ihre internationale Ausstrahlung zeigte sich in der Zusammenarbeit mit Dean Martin, Danny Kaye und Sammy Davis Jr., mit denen sie in amerikanischen Fernsehshows auftrat. In der Serie „The Entertainers“ stand sie mit Carol Burnett und Bob Newhart auf der Bühne.

Caterina Valente hatte auch großen Einfluss auf die Verbreitung des Bossa Nova in Europa, indem sie Werke von João Gilberto adaptierte. Die lateinamerikanische Musik nahm in ihrem Repertoire einen besonderen Platz ein, was sich auch in der Zusammenarbeit mit Luis Mariano zeigte. Mit Werner Müller produzierte sie zahlreiche Schlagerhits, darunter „Ganz Paris träumt von der Liebe“, und mit den Kessler-Zwillingen gestaltete sie in den 1960er Jahren schwungvolle Fernsehshows.

Nicht zu vergessen ihre Zusammenarbeit mit Bully Buhlan, der mit ihr humorvolle Duette wie „O Mama, O Mama, O Mamajo“ aufnahm, sowie die Beiträge namhafter Songwriter wie Christian Bruhn, Michael Kunze, Kurt Feltz und Heinz Gietz, die viele ihrer größten Hits schrieben. Valentes Offenheit für verschiedene Stile und Kulturen machte sie zu einer der bedeutendsten und vielseitigsten Entertainerinnen ihrer Zeit.

Die bekanntesten Lieder von Caterina Valente

  • 1954 Ganz Paris träumt von der Liebe
  • 1954 Malaguena
  • 1954 Baiao Bongo
  • 1954 Schwarze Engel
  • 1954 Wenn es Nacht wird in Paris
  • 1954 O Mama, o Mama, o Mamajo
  • 1955 Sing Baby, Sing
  • 1955 Eventuell (mit Peter Alexander)
  • 1955 Steig in das Traumboot der Liebe (mit Silvio Francesco)
  • 1955 Es geht besser, besser, besser (mit Silvio Francesco)
  • 1955 Komm ein bißchen mit nach Italien (mit Peter Alexander)
  • 1955 Fiesta Cubana
  • 1955 The Breeze And I
  • 1955 Bonjour, Kathrin
  • 1955 Bim-bambim-bam-Bina
  • 1955 Casanova
  • 1955 Andalucia
  • 1956 Das ist die Hafenmelodie
  • 1956 Ich wär‘ so gern bei dir
  • 1956 Adieu, adieu, du mein schönes Samoa
  • 1956 Ukulele, du mußt weinen
  • 1956 Die goldenen Spangen
  • 1957 Tipitipitipso
  • 1957 Spiel noch einmal für mich, Habanero
  • 1957 Wo meine Sonne scheint
  • 1957 Dich werd‘ ich nie vergessen
  • 1957 Frag‘ mich nie, was Heimweh ist
  • 1957 Melodia d’amore
  • 1958 Bongo Cha-Cha-Cha [deutsch] (mit Silvio Francesco)
  • 1958 Musik liegt in der Luft
  • 1958 Diu-du-du-dei
  • 1958 Mal sehn, Kapitän
  • 1959 Tschau tschau bambina
  • 1959 Haiti Cherie
  • 1959 Der Gondoliere sang nie mehr so schön
  • 1959 La strada dell’amore
  • 1959 Schau ich zum Himmelszelt
  • 1959 39 de fièvre
  • 1960 Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini
  • 1960 Rosalie, mußt nicht weinen
  • 1960 Zeeman
  • 1960 Einen Ring mit zwei blutroten Steinen
  • 1960 Zuviel Tequila
  • 1960 Ein Schiff wird kommen
  • 1961 Pepe
  • 1961 Ein Seemannsherz
  • 1961 Der Sheriff von Arkansas ist ’ne Lady
  • 1961 Kommt ein Schiff nach Amsterdam
  • 1961 Ich mach‘ mir nix aus Prinzen und aus Grafen
  • 1962 Quando quando (mit Silvio Francesco)
  • 1962 Popocatepetl-Twist (mit Silvio Francesco)
  • 1962 The Peppermint-Twist (mit Silvio Francesco)
  • 1962 Johnny komm wieder
  • 1962 Mein Ideal
  • 1962 Mario
  • 1963 Hindustan
  • 1963 Never Will I Marry
  • 1963 I Love You
  • 1963 Was wird aus mir?
  • 1963 There Will Never Be Another You
  • 1963 Come Fly With Me
  • 1964 Autumn In New York
  • 1964 Blue Moon
  • 1965 Schöne schwarze Rose
  • 1966 Kismet
  • 1966 Abschiedsrosen
  • 1967 Auch der schönste Tag geht mal zu Ende
  • 1968 Napoli
  • 1968 Blueberry Hill
  • 1968 Tausend rosarote Pfeile
  • 1969 So wie ein Riesenrad
  • 1970 Wenn ich die Regentropfen seh‘
  • 1971 Wärst du eine Königin
  • 1975 Goldene Tage
  • 1975 Capito? Nix versteh’n!
  • 1975 So bin ich zu dir
  • 1975 Wo die Musikanten sind
  • 1978 Spiel mir die golden Oldies
  • 1978 Showtime für Sie
  • 1978 Mario
  • 1978 Flamenco español
  • 1978 Manuel
  • 1981 Schlussakkord
  • 1981 Das kommt nie wieder
  • 1984 Männer brauchen Liebe
  • 1987 Wenn man Freunde hat
  • 1987 Bravo, Clown
  • 1987 Ich bin noch da
  • 1987 Chucao