Studiomonitore

Studiomonitore

Inhaltsverzeichnis

Was sind Studiomonitore?

Studiolautsprecher oder Studiomonitore sind Lautsprecher zum Abhören von Tonaufnahmen im Regieraum oder Kontrollraum eines Tonstudios. Im Gegensatz zu HiFi-Lautsprechern haben Studiomonitore nicht die Aufgabe, den Klang einer Aufnahme zu färben oder möglichst gefällig zu klingen. Im Gegenteil: Ihr Anspruch ist es, eine Musikaufnahme oder einen Mix so wiederzugeben, wie die Aufnahme oder der Mix ist: unverfälscht und mit allen vorhandenen Stärken und Schwächen. Das Ziel beim Einsatz von Studiomonitoren ist also ein möglichst neutraler („linearer“) Klang, Anhebungen und Absenkungen von Frequenzbereichen sind hier unerwünscht.

Anforderungen an Studiomonitore

Ein Studiolautsprechersystem unterscheidet sich prinzipiell kaum von Lautsprechern im HiFi-Bereich. Allerdings ist ein Studiosystem in erster Linie ein analytisches Werkzeug. Während im HiFi-Bereich eine verfremdete („verfärbte“) Musik- oder Sprachwiedergabe letztlich subjektiv als befriedigend empfunden werden kann, steht im Tonstudio die objektive Beurteilung von Aufnahmen und Mischungen im Vordergrund. Daher wird hier ein möglichst neutrales Klangverhalten angestrebt.

Während eine fertige Mischung theoretisch auch von einem HiFi-Lautsprecher wiedergegeben werden kann, sind Einzelspuren und Zwischenmischungen beim Abhören noch nicht komprimiert und verlangen dem Lautsprecher extreme Dynamik und hohe Pegelspitzen ab, die er verzerrungsfrei und ohne Schäden wiedergeben muss. Fertige Mischungen dürfen auch nicht durch besondere Eigenschaften der Lautsprecher „gut klingen“, sondern das System muss in der Lage sein, auch kleine Fehler im Produktionsprozess zuverlässig aufzudecken.

Studiolautsprecher haben in der Regel ein sehr gerichtetes Abstrahlverhalten, d.h. die Wellen werden stärker gebündelt. Dadurch entstehen weniger Störreflexionen, die an den Wänden reflektiert werden und so die Klangbeurteilung stören könnten. HiFi-Lautsprecher arbeiten dagegen mit einem breiteren Abstrahlverhalten, um den Raum mit Musik zu bereichern.

Konstruktion von Studiomonitore

Für eine authentische Wiedergabe ist neben einer möglichst linearen Wiedergabe auch die Impulstreue wichtig. Beim Einsatz herkömmlicher Frequenzweichen führt jeder zusätzliche Weg, der durch die Aufteilung des Frequenzspektrums auf verschiedene Einzellautsprecher entsteht, zu Laufzeitänderungen und Phasenfehlern, die die Authentizität der Wiedergabe nachhaltig beeinträchtigen können. Dieses Problem könnte durch einen Breitbandlautsprecher (Einweg-Lautsprechersystem) umgangen werden. Da jedoch kein Breitbandlautsprecher das gesamte hörbare Frequenzspektrum linear wiedergeben kann, werden viele Studiolautsprecher in 2-Wege-Technik ausgeführt. 3- oder 4-Wege-Systeme, wie sie z.B. bei Subbass-Systemen oder bei größeren Studiomonitoren eingesetzt werden, sind ebenfalls anzutreffen, erfordern aber eine hochwertige Frequenzweiche bzw. bei aktiven Systemen einen entsprechenden Verstärker.

Lautsprecher in Mehrwegetechnik eignen sich nur bedingt für die Nahfeldtechnik und müssen sehr genau ausgerichtet werden, damit sich am Ohr das gewünschte Mischungsverhältnis einstellt. Trotzdem kommt es bei diesen Systemen immer wieder zu kleinen Fehlern im Übergangsbereich der beiden Lautsprecher. Diesem Problem wird durch eine Verschiebung der Übergangsfrequenz (Umschaltung der Filter oder der Signalverarbeitung) oder durch den Einsatz mehrerer unterschiedlicher Systeme begegnet.

Mehrere Systeme lösen auch den Widerspruch, der sich aus den beiden Anforderungen Genauigkeit und Lautstärke ergibt. So findet man in gut ausgestatteten Tonstudios eine Kombination aus Breitbandlautsprechern und Mehrweglautsprechern in unterschiedlichen Abständen. Je weiter die Monitore vom Ohr entfernt sind, desto wichtiger wird die Raumakustik. Teilweise sind daher aufwändige und kostenintensive Optimierungen der Raumausstattung notwendig, um die Funktion korrekt erfüllen zu können.

Aktive oder passive Studio-Monitore?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Monitoren. Während aktive Monitore über einen eingebauten Verstärker verfügen, der die Lautsprecher mit der nötigen Leistung versorgt, benötigen passive Monitore eine separate Endstufe.

Aktive Monitore sind aufgrund ihres einfachen und schnellen Aufbaus und der damit verbundenen unkomplizierten Handhabung vor allem (aber natürlich nicht nur!) für Einsteiger attraktiv. In ihnen ist nicht nur die passende Endstufe bereits integriert, sondern oft auch ein EQ zur Feinabstimmung der Boxen, der hilft, die Monitore optimal an den jeweiligen Aufstellungsort anzupassen. Ein weiterer Vorteil aktiver Monitore: Sie sind in der Regel auch preiswerter als passive Boxen (plus der notwendigen separaten Endstufe).

Einige Toningenieure aus dem professionellen Bereich bevorzugen bewusst passive Monitore und führen in diesem Zusammenhang spezielle klangliche Überlegungen an. Allerdings muss man sagen, dass es sich dann teilweise um Budgets handelt, die jenseits der üblichen Belastungsgrenze ambitionierter Hobbymusiker oder semiprofessioneller Musiker (Homestudio) liegen.

Welcher Studiomonitor ist der richtige für mich?

Verschiedene Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des richtigen Studiomonitors für individuelle Projekte. Neben dem persönlichen Geschmack und den Hörpräferenzen hat auch die Musikrichtung einen entscheidenden Einfluss auf die Wahl des geeigneten Modells bzw. der Konstruktion.

Für Klassik- und Jazzliebhaber steht eine besonders lineare Wiedergabe im Vordergrund, um den Mix möglichst realistisch zu interpretieren und den Raumeindruck bestmöglich einzufangen. Pop, Rock, Funk, Blues und Metal hingegen erfordern eine präzise Wiedergabe und Auflösung der mittleren Frequenzen, um die Feinheiten der Musik herauszuarbeiten. Bei basslastigen Genres wie EDM, Techno oder Dubstep ist eine präzise und gut definierte Basswiedergabe von großer Bedeutung, um den Druck und die Tiefe der Tracks optimal zu erfassen.

Trotz dieser unterschiedlichen Anforderungen darf ein entscheidender Aspekt nicht unberücksichtigt bleiben: die Raumakustik. Die Beschaffenheit des Aufnahme- oder Regieraumes hat einen entscheidenden Einfluss auf das Klangbild und kann die Wiedergabe der Monitore stark beeinträchtigen. Zur Optimierung der Raumakustik sind verschiedene Module auf dem Markt, die unter anderem die Nachhallzeit regulieren und störende Raumresonanzen minimieren können. Durch eine gezielte Anpassung der Akustik können verschiedene Probleme im Aufnahmeraum effektiv gelöst und die Qualität der Musikproduktion deutlich verbessert werden.

Welche unterschiedlichen Lautsprechertypen gibt es? – Nahfeld, Mittelfeld, Fernfeld

Bei der Beurteilung von Aufnahmen und Mischungen spielt das „Hören“ eine zentrale Rolle. Diese Studiomonitore werden je nach Abstand zum Hörer in verschiedene Kategorien eingeteilt:

Im Nahfeld ist der Hörplatz etwa ein bis zwei Meter von den Lautsprechern entfernt. Hier kann der Hörer die Feinheiten der Klangwiedergabe genau wahrnehmen.

Im Mittelfeld beträgt der Abstand zwischen Hörer und Lautsprechern in der Regel zwei bis vier Meter. Dieser Abstand ermöglicht eine ausgewogene Klangwiedergabe und eignet sich gut für längere Mischsitzungen.

Das Fernfeld bezeichnet einen Hörabstand von oft vier Metern und mehr. Monitore, die für das Fernfeld ausgelegt sind, werden auch als Hauptmonitore bezeichnet. Sie sind vor allem in größeren Studios oder Regieräumen zu finden und werden häufig in die Wand eingelassen.

Die Einteilung in Nahfeld, Mittelfeld und Fernfeld hilft Musikproduzenten und Toningenieuren, die für ihre Arbeitsumgebung und ihre Anforderungen an die Klangqualität geeigneten Studiomonitore auszuwählen.

Membran- bzw. Lautsprechergröße von Studiomonitoren

Ein grober Anhaltspunkt für die Membrangröße von Studiomonitoren sollte immer die Raumgröße sein. Grundsätzlich empfiehlt es sich, in einem kleinen Raum auch eher kleine Lautsprecher (Membranen) zu verwenden, da vor allem die Basswiedergabe klaren physikalischen Grenzen unterliegt. In größeren Räumen sollten dagegen auch größere Lautsprecher verwendet werden: Zum einen sind hier die „Lautstärkereserven“ größer, mit denen der Raum gut ausgefüllt werden kann, zum anderen kann man in einem großen Raum die Bässe viel besser hören und beurteilen.

Welche Klangeigenschaften sind wichtig? Woran erkennt man “gute” Lautsprecher?

Daten wie der Frequenzgang geben einige Hinweise auf den Klangcharakter. Beginnt der Frequenzgang bei 70 Hz, kann er weniger tiefe Töne wiedergeben als ein Lautsprecher, für den 39 Hz angegeben sind. Bei Studiomonitoren ist es in der Regel wünschenswert, dass sie ohne Überhöhungen oder Einbrüche wiedergeben. Wenn es z.B. an einer Stelle dröhnt, ist man schnell geneigt, beim Mischen gegenzusteuern.

Das Problem liegt aber nicht in der Musikproduktion – dort würde später auf anderen Lautsprechern ein “Loch” entstehen. Abhörlautsprecher werden daher vor allem zur Analyse eingesetzt. Dazu gehört auch, dass sie die so genannte Dynamik unverfälscht wiedergeben können. Das heißt, sie dürfen die Unterschiede zwischen besonders leisen und besonders lauten Klanganteilen nicht unterdrücken.

Welche Anschlüsse sind zu beachten?

Oder anders gefragt: Welche Anschlüsse muss mein Studiomonitor haben, damit ich ihn an ein Audio-Interface anschließen kann? – Das hängt eigentlich immer vom Audio Interface ab: Gängige Formate sind XLR, symmetrische 6,3 mm Klinke, seltener Cinch (RCA) oder unsymmetrische Klinke.

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