Streichinstrumente

Streichinstrumente

Inhaltsverzeichnis

Was sind Streichinstrumente?

Als Streichinstrumente werden Saiteninstrumente bezeichnet, bei denen die Saiten mit einem Bogen (dann auch Bogeninstrumente genannt), seltener mit einer Stange oder einem Rad, in Schwingung versetzt werden, indem man über die Saiten streicht. Der Stick-Slip-Effekt wird durch das dabei entstehende Ruckgleiten hervorgerufen. Die Schwingungen der Saiten werden in der Regel auf einen meist aus Holz gefertigten Resonanzkörper übertragen, um sie hörbar zu machen.

Als Streicher bezeichnet man Musiker, die Streichinstrumente spielen. Bei der Angabe der Besetzung eines Orchesters werden die Streichinstrumente in der Regel unter dem Begriff Streicher (oder ital. Archi) zusammengefasst, in der Regel sind dies, meist in mehrfacher Besetzung: 1. und 2. Violine, Bratsche, Violoncello und Kontrabass.

Geschichte der Streichinstrumente

Die Geschichte der Streichinstrumente reicht weit in die Vergangenheit zurück. Die einfachsten Formen, wie der Mundbogen, waren oft nicht klar vom Jagdbogen zu unterscheiden. Interessant ist der Mundbogen, bei dem die Stange oder Saite im Mund geführt wird, um den Kopf als Resonanzkörper zu nutzen. Ein Foto auf einer argentinischen Briefmarke zeigt eine rudimentäre Form eines Streichinstruments mit Bogen. Die chinesische Yazheng, eine mit einem Streichbogen gespielte Zither, hat ihre Wurzeln im 8. Jahrhundert und wurde wahrscheinlich von Zentralasien nach China gebracht. In Armenien wurden im 9. oder 10. Jahrhundert Darstellungen von Musikern mit Streichinstrumenten gefunden. Eine Glasvase zeigt eine mögliche Geige, während eine Keramik eine Kamantsche, eine Spießgeige, darstellt.

In Indien ist das genaue Alter von Streichinstrumenten unsicher, aber Tempelreliefs aus dem 10. Die ravanahattha, eine Art Spießgeige, gilt als das älteste indische Saiteninstrument. In Arabien gibt es Beschreibungen von Streichinstrumenten wie der rabab aus dem 10. In Europa sind Streichinstrumente wie Fidel und Rebec seit dem 11. Jahrhundert bekannt und haben ihren Ursprung im arabischen Raum. Die Drehleier, bei der die Saiten über ein Rad gespannt werden, ist seit dem 10. Die Nyckelharpa, eine Schlüsselfidel, ist seit dem 15. Jahrhundert in Deutschland, Italien und Schweden nachweisbar. In privaten und öffentlichen Sammlungen befinden sich Instrumente berühmter Geigenbauer wie Antonio Stradivari. Seit den frühen 2000er Jahren werden Streichinstrumente auch aus Carbon hergestellt, was ihnen Stabilität und Robustheit verleiht.

In China gibt es eine noch längere Geschichte von Streichinstrumenten, die unter dem Begriff Huqin zusammengefasst werden. Bereits um 800 wurden dort Streichinstrumente mit einem schmalen Bambusstreifen gespielt. In Korea wurde zur gleichen Zeit ein mit Harz bestrichener Holzstab zum Saitenspiel verwendet.

Aufbau von Streichinstrumenten

Streichinstrumente weisen einen einheitlichen Aufbau aus Kopf, Hals und Korpus auf. Cello und Kontrabass haben zusätzlich einen Steg, Violine und Viola einen Kinnhalter. Der Kopf enthält die Schnecke als Zierelement, Wirbel zur Regulierung der Saitenspannung, den Wirbelkasten für die verstellbaren Wirbel und den Sattel zur Saitenführung. Am Hals befindet sich ein Griffbrett, auf dem die verschiedenen Töne gegriffen werden können. Der Korpus besteht aus Decke mit Schalllöchern (F-Löcher), Boden, Zargenkranz und Steg zur Übertragung der Saitenschwingungen. Der Saitenhalter fixiert die Saiten.

Der Bogen, ein ebenso wichtiges Element, besteht aus dem Frosch, der die Bogenhaare hält und spannt, und der Stange als Schraubvorrichtung zur Einstellung der Spannung. Die Stange gibt die gewünschte Länge vor, während das Daumenleder und die Wicklung die Griffigkeit unterstützen und den Bogen vor Schweiß schützen. Die Bogenspitze schließt den Bogen ab und die Bogenhaare, die aus mindestens 150 Rosshaaren bestehen, sind für die Tonerzeugung verantwortlich.

Ton bzw. Klangerzeugung bei Streichinstrumenten

Das Prinzip der Tonerzeugung ist bei allen Streichinstrumenten gleich: Eine gespannte Saite wird durch Streichen oder Zupfen in Schwingung versetzt. Durch Herunterdrücken der Saite auf das Griffbrett wird ihre Länge verändert, wodurch unterschiedliche Tonhöhen entstehen. Der Korpus dient als Resonanzkörper.

Liste von Streichinstrumenten