Pauke

Pauke

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Pauke?

Die Pauke ist eine Kesseltrommel. Sie ist ein Schlaginstrument und gehört zur Gruppe der Membranophone. Sie besteht in der Regel aus einem kesselartigen, oft halbkugelförmigen Korpus, der mit einem Schlagfell aus Kunststoff oder Tierhaut bespannt ist. Die Pauke wird mit speziellen Schlägeln gespielt, um verschiedene Töne zu erzeugen. Durch Veränderung der Spannung des Schlagfells kann die Tonhöhe der Pauke während des Spiels verändert werden. Es gibt verschiedene Bauarten von Pauken, darunter die Schraubenpauke, die Maschinenpauke, die Pedalpauke und die Wiener Pauke. Pauken werden in verschiedenen Musikrichtungen eingesetzt, insbesondere in Orchestern, Ensembles und in der zeitgenössischen Musik.

Im Orchester sind in der Regel zwei bis vier Pauken im Einsatz. In modernen Aufführungen werden bis zu zehn Pauken von einem Pauker gespielt. Bei schnellen Tonwechseln sogar bis zu sechzehn von zwei oder mehr Paukern (Gruber: „Charivari“). Schon im Barock gab es Solostücke, und bei Wagner, Strauss, Mahler und Nielsen finden sich Werke mit zwei Paukern. Berlioz setzte in seiner Symphonie Fantastique vier Pauken ein, in seinem Requiem (Grande messe des morts) sogar zehn.

Geschichte und Entwicklung der Pauke

Der Ursprung des Wortes „Pauke“, das erstmals im Mittelhochdeutschen auftaucht (pûke oder bûke, später zu pauke/bauke im Frühneuhochdeutschen diphthongiert), bleibt rätselhaft. Möglicherweise stammt es aus dem Lateinischen oder Griechischen, wie der Name des antiken Saiteninstruments Sambuca oder des römischen Blechblasinstruments Bucina. Es könnte sich aber auch um eine neuere lautmalerische Wortschöpfung handeln, vergleichbar mit dem Verb „pochen“, das „klopfen“ oder „mit lautem Ton wiederholt auf etwas schlagen“ bedeutet.

Die Verbreitung des Wortes erstreckte sich vom Deutschen ins Niederländische (pauk) und in die skandinavischen Sprachen (dänisch und norwegisch pauke, schwedisch puka). In den romanischen Sprachen leiten sich die Bezeichnungen entweder vom Tympanon (griechisch) ab, wie im Italienischen „timpano“ oder im Spanischen „tímpano“, oder/und vom arabischen „tabl“, was zu Begriffen wie im Spanischen „timbal“ und im Französischen „timbale“ führt. Der Begriff „Pauke“ hat sich musikterminologisch auf die Kesselpauke beschränkt, wird aber umgangssprachlich auch für die Große Trommel verwendet, wie sie in Blaskapellen und Marching Bands eingesetzt wird.

Wie ist die Pauke aufgebaut?

Die Pauke ist in der Regel ein annähernd halbkugelförmiger Kessel aus Kupferblech (Parabelform). Diese ist mit einem Fell aus Kunststoff oder Tierhaut bespannt ist und mit Schlägeln gespielt wird. In der Musikgeschichte und im Orff-Schulwerk sind auch Holzpauken mit runden oder eckigen Formen dokumentiert.

Moderne Paukenkessel bestehen heute auch aus alternativen Materialien wie glasfaserverstärktem Kunststoff oder Aluminium. Der Kessel weist in der Mitte des Bodens eine Öffnung auf. Dieses dient hauptsächlich dem Druckausgleich dient und Auswirkungen auf die Ausklingzeit und das Anschlagsverhalten haben kann. Ein Mechanismus, der entweder unter dem Fuß, im Inneren der Pauke oder unter dem Rand angebracht ist, ermöglicht es, die Spannung des Fells zu variieren. Dadurch kann die Tonhöhe während des Spiels verändert werden.

Welche Bauformen der Pauke gibt es?

Die Schraubenpauken, die Urform der heutigen Instrumente, konnten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit Hilfe von Schrauben leicht auf andere Töne umgestimmt werden. Unter dem Namen Barockpauken erleben sie wegen ihres „Originalklangs“ in historisch orientierten Orchestern eine Renaissance. Die Entwicklung des Paukenbaus setzte sich mit der Maschinenpauke fort, deren zentrales Kurbel-Hebel-System das Stimmen erleichterte.

Um 1880 revolutionierte die Erfindung der Pedalpauke das Instrument, die ein stufenloses und schnelles Umstimmen per Fußpedal ermöglichte. Die Wiener Pauke mit Handhebelmechanik wurde von Richard Strauss geschätzt und wird noch heute in Wien hergestellt. Trotz ihrer Einschränkungen in der modernen Spieltechnik wird sie von den Wiener Traditionsmusikern wegen ihres weniger perkussiven Klanges und der deutlich wahrnehmbaren Grundtonhöhe bevorzugt.

Wie ist die Spieltechnik der Pauke?

Die Spieltechnik der Pauke ist eine Kunst, die sowohl technisches Können als auch ein tiefes musikalisches Verständnis erfordert. Zunächst ist die Grundhaltung des Paukisten entscheidend: Man steht entspannt und aufrecht vor den Pauken, so dass die Arme in einem natürlichen Winkel gehalten werden. Diese Haltung ermöglicht es, die Schlägel ohne unnötige Bewegungen des Oberkörpers oder der Arme präzise auf die Fellmitte zu führen.

Die Haltung des Schlägels ähnelt der eines Drumsticks, wobei der Hauptkontaktpunkt zwischen Daumen und Zeigefinger liegt. Die übrigen Finger umschließen den Schlägel locker, um Flexibilität und Kontrolle zu gewährleisten. Der eigentliche Anschlag erfolgt hauptsächlich aus dem Handgelenk, während der Arm stabil bleibt. Diese Technik sorgt dafür, dass der Schlägel nach dem Anschlag vom Fell abprallt und nicht darauf liegen bleibt, wodurch die Resonanz der Pauke voll zur Geltung kommt.

Durch die Intensität des Anschlags wird die Dynamik gesteuert: Ein sanfter Anschlag erzeugt leise, feine Töne, ein kräftiger Anschlag laute, durchdringende Klänge. Besonders anspruchsvoll ist der Tonhöhenwechsel, der bei Pedalpauken mit dem Fußpedal erfolgt. Hier ist ein genaues Gehör gefragt, um die Pauken während eines Stückes richtig zu stimmen, vor allem bei schnellen Tonwechseln.

Ein weiteres wichtiges Element der Paukentechnik ist die Wahl der Schlägel. Weiche Schlägel erzeugen einen warmen, runden Klang, der sich für weiche Passagen eignet, während härtere Schlägel einen klaren, präzisen Ton erzeugen, der sich gut für akzentuierte und markante Einsätze eignet. Auch die Dämpftechnik spielt eine wichtige Rolle: Durch das Auflegen der Hand oder der Finger auf das Fell kann der Klang gezielt gestoppt oder gedämpft werden, um übermäßigen Nachhall zu vermeiden.

Für eine durchgehende Klangfläche wird die Rolltechnik verwendet. Dabei werden die Schlägel in schneller Folge abwechselnd auf das Fell geschlagen, so dass ein gleichmäßiger, durchgehender Klang entsteht. All diese Techniken erfordern eine enge Koordination und ein feines Klanggefühl, um die Pauke als ausdrucksstarkes und vielseitiges Instrument in die Musik zu integrieren.

In der Militärmusik wurden Pauken traditionell von berittenen Truppenteilen verwendet. Fußtruppen verwendeten dagegen als Schlagwerk die wesentlich leichter zu transportierende Kleine Trommel.

Liste bekannter Paukisten

  • Andreas Aigmüller
  • Bob Becker
  • Bruce Pulk
  • Cloyd Duff
  • Edgar Guggeis
  • Ernst Pfundt
  • Gerd Boder
  • Gordon Gottlieb
  • Hans-Dieter Lembens
  • Haskell Harr
  • Heinrich Knauer
  • Jean-Pierre Drouet
  • Joachim Gruner
  • Karl Peinkofer
  • Klaus Schwärzler
  • Kurt Engel
  • Leon Milo
  • Michel Perrault
  • Nicholas Bardach
  • Peter Sadlo
  • Red Saunders
  • Roland Härdtner
  • Salvatore Rabbio
  • Saul Goodman
  • Shannon Wood
  • Siegfried Fink
  • Stephan Froleyks
  • Saul Goodman
  • Thilo Berg
  • Anatoli Wassiljewitsch Iwanow
  • Werner Thärichen
  • Wolfgang Preissler
  • Wolfgang Schuster
  • Vic Firth

Hersteller von Pauken

  • Adams
  • Bergerault
  • Ludwig
  • Majestic
  • Pearl
  • Sonor

Was kosten Pauken?

Pauken sind hochwertige Instrumente und in der Anschaffung nicht billig. Aufwändige Modelle mit Kupferkessel und Kalbsfell können weit über 1.000 Euro kosten. Auch einfache Modelle, die für Anfänger oder Schüler geeignet sind, haben ihren Preis und beginnen oft bei etwa 500 Euro. Je nach Hersteller, Material und Ausstattung kann der Preis stark variieren. Professionelle Pauken, die in Orchestern und für anspruchsvolle Aufführungen eingesetzt werden, liegen oft im Bereich von 2.000 bis 5.000 Euro und mehr. Wer eine gute Pauke sucht, sollte also bereit sein, einen entsprechenden Betrag zu investieren, um ein Instrument zu erhalten, das klanglich und qualitativ überzeugt.

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