Djembé

Djembé

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Die Djembé, auch Djembe genannt, ist eine kräftige Bechertrommel und gehört zu den Schlaginstrumenten afrikanischen Ursprungs. Der Korpus besteht aus einem ausgehöhlten Baumstamm. Das Wort Djembé hat seinen Ursprung in der Sprache der Bambara und bedeutet „gemeinsam in Frieden“.

Die Djembé wurde traditionell bei verschiedenen kulturellen Anlässen wie Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Gelegenheiten verwendet. Die Djembé erreicht in der Regel eine Höhe von etwa 60 Zentimetern, während der Durchmesser der Bespannung aus meist geschorenem Ziegenfell etwa 30 Zentimeter beträgt. Charakteristisch ist, dass die Djembé ausschließlich mit den Händen gespielt wird. Ihr Klangspektrum ist breit, wobei die tiefen Bässe durch die besondere Kelchform des Korpus entstehen, der beim Spielen der Djembé als Helmholtz-Resonator wirkt.

Die Djembé wird sowohl als Soloinstrument als auch im Ensemble eingesetzt. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem faszinierenden Instrument, das nicht nur die rhythmischen Nuancen einzelner Spieler hervorhebt, sondern sich auch harmonisch in größere musikalische Zusammenhänge einfügt.

Geschichte

Die Djembé-Trommel soll im 12. Jahrhundert von dem Stamm der Malinke erfunden worden sein, der im heutigen Mali in Westafrika beheimatet ist. Die Herstellung von Djembén war traditionell den Schmieden (Maninka numun) der Volksgruppe der Malinke in den heutigen westafrikanischen Ländern Guinea, Mali, Burkina Faso und Elfenbeinküste vorbehalten.

Mit ihren Metallwerkzeugen waren sie zum Aushöhlen von Baumstämmen und zum Schnitzen von Trommelkörpern in der Lage. Die Form war dem afrikanischen Mörser nachempfunden, wurde aber im Laufe der Zeit verfeinert. Die Malinke verwendeten bevorzugt das in ihrem Siedlungsgebiet wachsende Lenké-Hartholz, das sich durch seine besondere Festigkeit für die hohe Zugkraft der Trommelbespannung eignete. Heute noch werden die begehrtesten Djembén aus den besten dieser speziellen afrikanischen Klanghölzer hergestellt.

Die ersten Djembén gelangten zwischen 1940 und 1960 über Paris in die westliche Welt, zum einen durch Filme, zum anderen durch die Tourneen der Ballets Africains unter der Leitung des Guineers Fodéba Keïta mit dem damals jungen Papa Ladji Camara. Die folgenden Adaptionen verschiedener Kompanien lebten vor allem vom Charme der westafrikanischen Djembé-Klänge, und so wurde die Djembé immer populärer – heute ist sie in Ensembles auf der ganzen Welt zu finden. Taufiq Qureshi führte die Djembé.

Aufbau

Der Holzkorpus einer traditionellen Djembé wird in sorgfältiger Handarbeit aus einem einzigen Baumstamm gefertigt, was jede Trommel zu einem Unikat macht. Die Wandstärke des Korpus beträgt an der unteren Öffnung etwa 25 Millimeter, am oberen Rand unter dem Fell etwas weniger.

Ursprünglich wurde für Djembén Antilopenhaut verwendet, heute bevorzugt man dünn geschorene Ziegenhaut. Bei der traditionellen Djembé wird das Fell mit Hilfe von zwei mit Stoff umwickelten Metallringen über die obere Öffnung des Holzkorpus gezogen. Ein Schnursystem und ein dritter Metallring, der um die Taille der Trommel gezogen wird, spannen das Fell. Statt der früher üblichen einheimischen Schnüre aus Naturmaterialien wird heute oft eine vier bis sechs Millimeter dicke, vorgereckte Polyesterschnur verwendet.

Die Stimmung einer traditionellen Djembé erfolgt durch spezielle Spannknoten, die nach einem einfachen Muster geknüpft werden. Sie verlaufen von unten am Metallring beginnend in einer aufsteigenden Schraubenlinie in Richtung Fell. Beim Stimmen oder Nachspannen der Djembé werden benachbarte Längssaiten mit Hilfe der umlaufenden Spannschnur zusammengezogen. Dadurch wird das Geflecht um den oberen Teil der Trommel gespannt, das gehaltene Fell gespannt und der Klang beeinflusst.

Die endgültige Spannung des Fells und damit der Klang der Trommel hängen jedoch nicht nur von den Schnüren, sondern auch von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Manche Djembéspieler passen ihre Instrumente vor Auftritten an, indem sie das Fell der Hitze eines Feuers aussetzen. Dies kann zu einer zusätzlichen Spannung, aber auch zu Rissen führen kann.

Ton bzw. Klangerzeugung

Jede Djembé hat ihr eigenes Klangspektrum, das vor allem durch das eingesetzte Tonholz, die Form des Korpus, das Fell und die Spannung des Fells bestimmt wird. Je nach Handspannung und Anschlagspunkt unterscheidet man drei Grundschläge: den tiefen Bassschlag (bass) in der Fellmitte, den „offenen“ Schlag am Fellrand (open/tone) und den ebenfalls am Fellrand, aber peitschenartig geschlagenen Slap.

Das gesamte Klangspektrum der Djembé ist jedoch weitaus differenzierter – bei guter Spieltechnik sind viele weitere feine Nuancen möglich, wie z.B. leichtes Klopfen (taps) mit den Fingerspitzen, Triller mit Zeige- oder Mittelfinger und Doppelschläge (flaps/flams), bei denen beide Hände unmittelbar nacheinander fast gleichzeitig angeschlagen werden. Viele Spieler befestigen auch spezielle Rasselbleche (kessings) an ihren Instrumenten, die beim Trommeln einen zusätzlichen, metallisch klappernden Klang (snare) erzeugen.

Spieltechnik

Die Djembé kann auf drei verschiedene Arten gespielt werden: stehend, auf einem Stuhl sitzend oder direkt auf der Djembé sitzend. Bei Soloauftritten im Ensemble bevorzugen die Musiker oft die stehende Position, um den Tänzern zu folgen und direkt auf den Tanz einzugehen. In diesem Fall wird die Trommel mit einem Band oder Tuch um Hals und Oberkörper gehängt.

Auf einem Stuhl sitzend, wird die Djembé leicht nach vorne geneigt, damit die Bässe aus der unteren Öffnung nach außen dringen können. Die Trommel wird zwischen den Beinen gehalten oder mit einem Hüftgurt fixiert. In der dritten Position liegt die Djembé auf dem Boden und der Spieler sitzt auf dem Korpus, etwa in Höhe der Taille.

Die Spielhaltung sollte immer aufrecht und entspannt sein, damit die Arme genügend Kraft und Geschwindigkeit haben. Die Djembé wird ausschließlich mit den Händen angeschlagen, wobei die Unterarme in einer Ebene mit dem Trommelfell liegen, wenn die Hände flach auf der Mitte des Fells aufliegen. Die Schläge werden mit den Armen gespielt, normalerweise abwechselnd mit rechts und links. Im Idealfall gehen sie fließend ineinander über, so dass ein anmutiger „Tanz der Arme“ entsteht.

Was kostet eine gute Djembé?

Der Preis für eine gute Djembé liegt zwischen 80 und 300 Euro. Hochwertige „Signature“-Djembén werden für ca. 1.000 Euro angeboten. Unterschiedliche Materialien und Designs spiegeln die Kosten wider. Es ist wichtig, eine Djembé zu wählen, die den eigenen Fähigkeiten und dem Budget entspricht. Gleichzeitig sollte sie den gewünschten Klangcharakter und Spielkomfort haben.