Funk

Funk

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Was ist Funk?

Funk ist der Oberbegriff für eine ursprünglich afroamerikanische Musikrichtung, die sich Ende der 1960er Jahre aus verschiedenen Einflüssen von Soul, Rhythm and Blues und Jazz entwickelte und ihrerseits Musikstile wie Disco, Hip-Hop und House stark prägte und beeinflusste. Wesentliche Stilmerkmale des ursprünglichen Funk sind eine repetitive Grundrhythmik, die den in allen R&B-Stilen üblichen Offbeat mit einer Betonung auf „Eins“ polyrhythmisch verbindet, synkopierte Basslinien sowie akzentuierte Bläsersätze und Rhythmusgitarre im Zusammenspiel mit Soulgesang.

Charakteristisch für den Funk wurde auch eine Basslinie, die dem Gesang in Prägnanz und Melodik ebenbürtig war, vielleicht die herausragende Innovation des Funk. Die zugrundeliegende Idee, dass jedes Instrument und auch der Gesang als Rhythmusinstrument verstanden wird, hatte zur Folge, dass das Schlagzeug in der klassischen Funkmusik auffallend minimalistisch und trocken eingesetzt wird. Größere Popularität erlangte der Funk durch die Musik von James Brown und Sly Stone.

Bedeutung und Herkunft des Begriffs "Funk"

Der Begriff „Funk“ stammt aus dem afroamerikanischen Slang der 1950er Jahre, wo „funky“ für Begriffe wie „erdig“, „schmutzig“ oder „erregt“ stand. Ursprünglich bedeutete das Wort „Rauch“ oder „schlechter Geruch“. Es wurde erstmals um 1900 in der afroamerikanischen Musik erwähnt, insbesondere in einem Proto-Jazz-Stück von Buddy Bolden, das wahrscheinlich „Funky Butt“ oder „Buddy Bolden’s Blues“ hieß. Der Begriff „funky butt“ bezog sich auf die schweißtreibende Atmosphäre in den Tanzlokalen, in denen Boldens Band auftrat.

In den 1950er und 1960er Jahren tauchte „funky“ im Jazz auf, zum Beispiel in Horace Silvers „Opus de Funk“ (1954) und Kenny Drews „Funk-Cosity“ (1960). Alfred Lion von Blue Note Records bezeichnete 1964 die Musik von Horace Silver als „funky“. Zu dieser Zeit galt Soul-Jazz als funky Jazz. Bands wie die Isley Brothers veröffentlichten erste funkige Songs außerhalb des Jazz. Als eigenständiges Musikgenre etablierte sich Funk jedoch erst Ende der 1960er Jahre mit Musikern und Bands wie James Brown, Sly & the Family Stone, Tower of Power und The Meters.

Die Anfänge des Funk und seine Wurzeln

Die Geschichte des Funk ist geprägt von der Verlagerung des musikalischen Schwerpunkts von der Melodie zum Rhythmus. Die Geburtsstunde des Funk wird oft auf die Veröffentlichung von James Browns „Papa’s Got a Brand New Bag“ im Jahr 1965 datiert. Dieser Titel und die stilistischen Mittel, die von Künstlern wie Larry Graham und Bootsy Collins geprägt wurden, legten die Grundzutaten des Funk fest. Musiker wie Sly Stone und James Brown verhalfen dem Funk zu breiter Popularität, wobei der synkopierte Rhythmus zum zentralen musikalischen Element wurde.

Ursprünglich Ausdruck des afroamerikanischen Bewusstseins, erfuhr der Funk eine kommerzielle Entwicklung, die in der Disco-Musik mündete. Musiker wie George Clinton entwickelten Subgenres des Funk wie den P-Funk, der durch seine einzigartige Bühnenperformance und Kostümierung bekannt wurde. Diese Entwicklungen inspirierten vor allem in den späten 1960er Jahren zahlreiche Funkbands und hatten großen Einfluss auf die Musikszene in Dayton, Ohio.

Obwohl der kommerzielle Erfolg des Funk schwankte, blieb er einflussreich und prägte viele nachfolgende Musikstile wie Hip-Hop und New R&B. Künstler wie Prince integrierten den Funk in neue Stilrichtungen und machten ihn einem breiteren Publikum zugänglich. Aus dem Funk entwickelten sich verschiedene Subgenres wie Funkrock, Funkpop und Jazzfunk, die bis heute populär sind.

Funk und Jazz: gegenseitige Inspiration

Funk und Jazz haben sich von Anfang an gegenseitig beeinflusst. Musiker wie Herbie Hancock und Miles Davis integrierten Funkelemente in ihre Werke, was zur Entstehung von Fusion führte. Insbesondere Herbie Hancocks Band Headhunters prägte die Verbindung von Funk mit elektronischer Musik und Hip-Hop. Betty Davis, die als „Queen of Funk“ bekannt wurde, hatte großen Einfluss auf die Musik von Miles Davis. Afrobeat, eine Kombination aus Funk und afrikanischer Musik, wurde von Fela Kuti entwickelt. In den 1970er Jahren entstand der Funk-Rock, der später von Bands wie den Red Hot Chili Peppers zu Funk-Metal und Crossover weiterentwickelt wurde. Der Hip-Hop der 1970er und 1980er Jahre basierte stark auf Funk-Rhythmen, insbesondere dem G-Funk, vertreten durch Künstler wie Dr. Dre und Snoop Dogg.

Eine eigene Spielart ist der Electro Funk, der den Funk der 70er Jahre mit elektronischen Mitteln fortführt und sich nur schwach vom Electro unterscheidet, den der New Yorker Hip-Hop-DJ Afrika Bambaataa in den 70er und vor allem in den 80er Jahren, insbesondere mit seinem stilbildenden Hit Planet Rock (1982), begründet hat. Er wurde stark von der deutschen Band Kraftwerk inspiriert.

Liste der Funk-Musiker

  • Isaac Hayes
  • James Brown
  • Jan Delay
  • Jamiroquai
  • Prince
  • Ray Charles
  • Sam Cooke

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