Nina Chuba

Nina Chuba

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Nina Chuba – Zwischen Klangexperiment und Popverständnis

Nina Chuba hat sich in wenigen Jahren vom Kinderstar zur ernstzunehmenden Musikerin entwickelt. Ihr Sound verwischt Genregrenzen und verbindet persönliche Tiefe, popmusikalisches Gespür und stilistische Eigenständigkeit. Als Sängerin, Songwriterin und Musikproduzentin schafft sie eine Klangwelt, die zwischen Pop, R&B, Elektropop und Singer-Songwriter-Tradition changiert – getragen von einer eindringlichen Stimme, klarer Haltung und einem sicheren Gefühl für musikalische Balance. Spätestens mit dem Erfolg von „Wildberry Lillet” und der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Glas” hat sie sich im deutschsprachigen Popkosmos etabliert und ihren ganz eigenen Ton gefunden.

Musikalische Herkunft und prägende Einflüsse

Nina Katrin Kaiser, so ihr bürgerlicher Name, wurde am 14. Oktober 1998 in Wedel bei Hamburg geboren und wuchs in einem kreativen Umfeld auf. Schon früh interessiert sie sich für Musik, sie spielt Klavier, singt und bewegt sich zwischen Kunstturnen und Schauspielerei. Mit sieben Jahren übernahm sie eine Rolle in der TV-Serie „Die Pfefferkörner” und wurde Teil des deutschen Kinderfernsehens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, trat sie damals unter dem Pseudonym „Nina Flynn” auf – eine frühe Entscheidung für kreative Autonomie. Doch der Wunsch, eigene Musik zu machen, bleibt konstant.

Beeinflusst von Künstlern wie Adele, Frank Ocean oder FKA Twigs, beginnt sie, sich musikalisch zwischen analogen Klängen und elektronischer Experimentierfreude zu verorten. Die Mischung aus Pop und urbaner Ästhetik, gepaart mit introspektiven Texten, wird zu ihrem Markenzeichen. Später, mit der bewussten Hinwendung zur deutschen Sprache, findet sie auch textlich eine neue Heimat: emotional, direkt und rhythmisch auf den Punkt.

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Erste Schritte: Schauspiel und Bandprojekt

Bevor Chuba mit ihrer Musik durchstartet, festigt sie ihre Präsenz als Schauspielerin. Von 2008 bis 2009 ist sie in 28 Folgen der Serie „Die Pfefferkörner” zu sehen. Es folgen Auftritte in Fernsehproduktionen wie „Notruf Hafenkante“, „Das Traumschiff – Hawaii“, „Dr. Klein“ oder „Letzte Spur Berlin“. 2011 übernimmt sie eine Rolle im Kinofilm „Arschkalt”, später auch im Märchenfilm „Das Märchen von den zwölf Monaten”. Zwischen 2020 und 2021 spielt sie in 13 Folgen von „Bettys Diagnose”, 2024 sitzt sie bei „Wer stiehlt mir die Show?” neben Tommi Schmitt und Kurt Krömer – moderiert von Joko Winterscheidt. Diese filmische Biografie spiegelt ihre Vielseitigkeit wider, doch ihr Herz schlägt längst für die Musik.

Musikalischer Durchbruch: Von BLIZZ zu „Glas”

2016 gründet sie die Band BLIZZ, mit der sie erste Bühnenerfahrungen sammelt. Die EP „Something New” erscheint 2018, kurz darauf trennt sich die Band und Chuba zieht nach Berlin. Dort beginnt sie ihren musikalischen Weg als Solokünstlerin. Zunächst veröffentlicht sie 2020 die EP „Power”, ein Jahr später folgt „Average” – beide geprägt von souligen Vocals, elektronischem Unterbau und einem spürbaren Bedürfnis nach Selbstausdruck. Doch es ist der Sprachwechsel ins Deutsche, der ihre Karriere auf eine neue Ebene hebt.

Mit „Neben mir” erscheint 2021 ihre erste deutschsprachige Single, gefolgt von „Alles gleich” und dem unwiderstehlichen „Wildberry Lillet”, das sich monatelang in den Charts hält. Der Song wurde zum Pop-Phänomen, lief auf Dauerschleife in Clubs und Radios, ohne seine Tiefe zu verlieren. Im Februar 2023 erscheint das lang erwartete Debütalbum „Glas” – ein Soundbild aus Weite und Zerbrechlichkeit, persönlicher Ehrlichkeit und tanzbarer Produktion. Titel wie „Femminello” oder „Ich hass dich” zeigen, wie mühelos Chuba zwischen emotionalem Storytelling und stilistischer Coolness balanciert.

Genres, Grenzen, Gestaltungskraft

Was Nina Chuba auszeichnet, ist nicht nur ihre stilistische Bandbreite, sondern auch die natürliche Souveränität, mit der sie diese einsetzt. Ihre Musik lebt von Kontrasten: Flirrende Synths treffen auf organische Beats, melancholische Zeilen auf selbstbewusste Hooks. In ihrer Welt existiert keine Trennung von Pop, R&B, Indietronica oder Dancehall-Elementen – vielmehr verwandelt sie Einflüsse in einen eigenen, wiedererkennbaren Sound. Ihre Texte handeln von Beziehungen, Identität, Verlust und Selbstermächtigung – mal verletzlich, mal wütend, oft beides zugleich.

In ihren Produktionen arbeitet sie mit einem festen kreativen Kreis zusammen, u. a. mit Achtabahn und Jumpa, was ihrem Sound eine geschlossene Handschrift verleiht. Trotz Pop-Format und Chart-Erfolg bleibt bei Chuba immer ein Rest Unangepasstheit, ein „DIY-Geist“, der sich durchzieht – von der Lyrics-Schreibung bis zur Bühneninszenierung.

Kollaborationen und Sichtbarkeit

Ein weiterer Meilenstein ist die Zusammenarbeit mit Apache 207 auf dem Track „10 Fragen”. Hier verschmelzen urbane Beats mit Nina Chubas glasklarer Intonation – ein Beweis für ihre stilistische Anschlussfähigkeit und gleichzeitige Eigenständigkeit. Auch auf Festivals wie dem Lollapalooza, dem Reeperbahn Festival oder dem Deichbrand überzeugte sie mit Live-Shows, die sich zwischen Energieausbruch und Intimität bewegen. Bei ihrer „Glas”-Tour 2024 setzt sie auf ein zurückhaltendes Bühnenbild, eine klare Lichtdramaturgie und einen Fokus auf die Songs selbst – kein Spektakel, sondern eine Einladung zum Hinhören.

Filmografie und künstlerische Vielseitigkeit

Ihre umfangreiche Filmografie wirkt rückblickend wie ein Parallelstrang ihrer Biografie – nicht als Ablenkung, sondern als Ergänzung. Zwischen Rollenverständnis und Verkörperung hat sie früh gelernt, Geschichten glaubwürdig zu erzählen – ein Talent, das sich in ihrer Musik fortsetzt. Die für 2023 geplante Produktion „Intimate” zeigt: Chuba bleibt ein multimediales Talent, das seine Ausdrucksformen nicht voneinander trennt, sondern sie sich gegenseitig befruchten lässt.

Pop als Spiegel und Spielplatz

Was Nina Chuba gelungen ist, ist ein Sound, der jugendliche Direktheit, künstlerische Reife und kommerzielle Durchschlagskraft vereint. Ihre Musik wirkt nie kalkuliert, sondern emotional verankert – auch dann, wenn sie charttauglich daherkommt. In einer Popwelt, die oft glattproduziert und austauschbar klingt, steht Chuba für Persönlichkeit, Haltung und eine bewusst gewählte Ästhetik des Eigensinns.

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Alben von Nina Chuba

  • 2023 Glas
  • 2025 Ich lieb‘ mich, ich lieb mich nicht

Songs von Nina Chuba

  • 2021 Neben mir
  • 2022 Wildberry Lillet (feat. Juju)
  • 2022 Ich hass dich (feat. Chapo102)
  • 2022 Fieber
  • 2022 Glatteis
  • 2023 Mangos mit Chilis
  • 2024 Fata Morgana
  • 2024 Nina
  • 2025 Unsicher
  • 2025 Wenn das Liebe ist
  • 2025 Rage Girl