Ikkimel

Ikkimel - Rapperin

Inhaltsverzeichnis

Ikkimel steht für provokativen Rap: authentisch und unverwechselbar.

Ikkimel, bürgerlich Melina Gaby Strauß, ist eine provokative Rapperin aus Berlin-Tempelhof. Seit 2022 beeindruckt sie die Szene mit feinsinniger Rohheit. Nach EP-Debüts wie Aszendent Bitch (2023) und Hat sie nicht gesagt (2024) warf sie mit ihrem Debütalbum Fotze (Februar 2025) die Geschlechterrollen um und verwandelte vulgäre Sprache in radikale Selbstermächtigung. Ihr eigenwilliger Hyperpop-Jersey-Club-Sound verbindet klaffende Beats mit Trance- und House-Fragmenten und macht sie zur Speerspitze eines neuen satirischen Porno-Raps. Ikkimel polarisiert, provoziert und bleibt unvergesslich – nicht als Phänomen, sondern als kreative Kraft mit eigenem Gesetz.

Musikalische Herkunft und Einflüsse

Ihre sprachwissenschaftliche Ausbildung – ein Kombi-Bachelor in Deutscher Philologie und Sozial- und Kulturanthropologie mit Schwerpunkt Linguistik sowie Mitarbeit im Brain Language Laboratory – prägt ihre Texte: Sie sind präzise, mit subtiler Ironie und brutaler Direktheit zugleich. In ihnen verschmelzen akademische Raffinesse und städtische Resilienz. Sie taucht nicht in bloße Rap-Klischees ein, sondern dekonstruiert sie – wie etwa Lady Bitch Ray, SXTN oder Shirin David, die sich im Diskurs um „Fotze” als Referenzen zeigen.

Künstlerische Entwicklung: Meilensteine

Ihr Weg begann 2022 mit den ersten Singles. 2023 folgte Aszendent Bitch, die erste EP, die Aufmerksamkeit erregte und zu einem Deal mit Four Music (Sony Music) führte. Mit der von Barré produzierten Single „Keta und Krawall” gelang ihr der Durchbruch in die deutschen Charts (Platz 89).

2024 erschien die EP Hat sie nicht gesagt, deren Song „Bezahlen” in einem Wahl-Werbespot der Partei Die PARTEI genutzt wurde. Der Hessische Rundfunk weigerte sich ursprünglich, doch ein Gericht entschied zugunsten der Ausstrahlung, sodass der Spot im Mai 2024 trotz Widerstand lief.

Der entscheidende Durchbruch kam am 14. Februar 2025, als ihr Debütalbum Fotze erschien und massive Resonanz auslöste. Kritiker hoben hervor, wie sie mit sexistischer Sprache spielt, diese ironisch umkehrt und eine radikal weibliche Perspektive entwirft. Gleichzeitig wurde diskutiert, ob damit nicht doch der männliche Blick reproduziert wird – ein Diskurs, der ihren Anspruch als Musikmacherin unterstreicht.

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Ikkimel – Keta und Krawall

Stilistische Ausrichtung: Genregrenzen bewusst überschreiten

Ikkimels Sound ist ein bewusster Grenzüberschritt: Hyperpop, Jersey Club, kurze, kantige Beats, durchsetzt von Trance- und House-Samples – ein impulsives, fragmentiertes Sounddesign, das die Hörer:innen immer an der Schwelle des Unerwarteten hält. Sie selbst bezeichnet es provokant als „Fotzenstyle“, als ein Programm der Überwältigung, das im Ernst feministisch sein will und zugleich Tabus bricht.

Label-Zugehörigkeiten, Live-Formate, besondere Bühnenaktionen und Festivals

Ikkimel ist bei Four Music unter Vertrag, was nicht nur die Charts, sondern auch Reichweite und mediale Präsenz bedeutet. Live ist keine Inszenierung zu plakativ: Im Konzert in Wien sperrte sie einen männlichen Fan in einen Käfig, setzte ihm einen Hundekopf auf und peitschte ihn. Dazu sagte sie: „Shut up, leash on, honey, now it’s the women’s turn.“ Provokation als Performance, Machtumkehr als Symbol.

Kollaborationen und Features

Ikkimel vernetzt sich agil: Ski Aggu – „Deutschland“ (2024) erreichte über 20 Millionen Klicks, wodurch ihr Name auch in Szene-Kreisen fest verankert ist. Sie brachte Features mit Axel X, Lenny Fuck, Pintendari, Retado & Slim Salabim heraus. 2025 arbeitete sie mit Money Boy (u. a. „Baddie“, „Forever Swagger“), Filow („Jiggy“) und 01099 („Nachtschicht“) zusammen. Diese Bandbreite zeigt, dass sie nicht nur vokal stark ist, sondern auch musikalisch flexibel bleibt.

Resonanz, Wirkung und Kontroverse

Ikkimel ist mehr als Provokation – sie ist Diskurs: Sie kehrt patriarchale Sprache um – polarisierend und bewusst. „Feminism or provocation?“, fragt Blue News treffend und konstatiert gleichzeitig: „Honey, now it’s the women’s turn“ ist mehr als ein Satz, es ist ein Manifest.

Solche Stimmen verdeutlichen, wie sehr Ikkimel gesellschaftliche Normen herausfordert – und vielleicht zugleich karikiert. In ihrer Gewalt liegt auch ein Spiegel: Die Reaktionen verraten ein festgefahrenes Denken, demzufolge Frauen immer noch weniger zugestanden wird als Männern. Ikkimel tritt auf, unschön, kantig, und hält den Zuschauenden den Spiegel hin.

Songs von Ikkimel

  • 2022 Cola Zero (mit forsha)
  • 2023 Zu raus (mit Axel X)
  • 2023 Ich seh gut aus (mit Axel X und Lenny Fuck)
  • 2023 Vorbei an der Schlange (mit Axel X)
  • 2023 Erste Sahne (mit Pintendari)
  • 2023 Lifesaver (mit Retado & Slim Salabim)
  • 2023 Keta und Krawall
  • 2024 Bikini grell
  • 2024 Fussballmänner
  • 2024 Hat sie nicht gesagt
  • 2024 Deutschland (Ski Aggu feat. Ikkimel)
  • 2024 Männergefühle (mit Salò & UHD)
  • 2024 Wellness
  • 2024 Unisexklo (mit Lucry & Suena)
  • 2024 Baddie (mit Money Boy)
  • 2024 Mütter (mit Pintendari)
  • 2025 Forever Swagger (Money Boy feat. Ikkimel)
  • 2025 Glitzer Glitzer
  • 2025 Oha (mit Lil London & Lucry & Suena)
  • 2025 Jiggy (mit Filow & Lucry & Suena)
  • 2025 Nachtschicht (mit 01099)
  • 2025 Germany (mit Ski Aggu)
  • 2025 Who’s That
  • 2025 Bling Bling

Alben von Ikkimel

  • 2025 Fotze