Fela Kuti

Fela Kuti - Africa 70

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Fela Kuti, geboren am 15. Oktober 1938 als Olufela Olusegun Oludotun Ransome-Kuti und gestorben am 2. August 1997, war ein nigerianischer Musiker und politischer Aktivist. Er gilt als Mitbegründer des Afrobeat, einer Musikrichtung, die westafrikanische Rhythmen mit amerikanischem Funk und Jazz verbindet. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere galt er als einer der charismatischsten und herausforderndsten Musiker Afrikas. AllMusic beschrieb ihn als „musikalische und soziopolitische Stimme“ von globaler Bedeutung.

Kuti war der Sohn der bekannten Frauenrechtlerin Funmilayo Ransome-Kuti und des anglikanischen Pfarrers und Gewerkschaftsführers Israel Oludotun Ransome-Kuti. In den 1970er Jahren erlangte er mit seiner Band Africa ’70 und dem Schlagzeuger Tony Allen in Nigeria große Bekanntheit. Seine scharfe Kritik an der Militärdiktatur machte ihn zum Staatsfeind. 1970 gründete er die Kalakuta Republic, eine autonome Kommune, die 1978 bei einem brutalen Militärangriff zerstört wurde. Kuti wurde dabei schwer verletzt, seine Mutter erlitt tödliche Verletzungen. 1984 wurde er unter Muhammadu Buhari inhaftiert und erst nach 20 Monaten freigelassen. Bis zu seinem Tod 1997 blieb er musikalisch aktiv. Sein musikalisches Erbe wird seitdem von seinem Sohn Femi Kuti verwaltet.

Kuti wurde in eine wohlhabende Familie im nigerianischen Abeokuta geboren. Seine Mutter führte den Widerstand gegen das britische Kolonialregime an, sein Vater war der erste Präsident der nigerianischen Lehrergewerkschaft. Seine Brüder Beko und Olikoye Ransome-Kuti waren angesehene Ärzte. Fela war auch ein Cousin des Literaturnobelpreisträgers Wole Soyinka.

Er besuchte die Abeokuta Grammar School und wurde 1958 nach London geschickt, um Medizin zu studieren. Er entschied sich jedoch für die Musik und schrieb sich am Trinity College of Music ein. Dort gründete er die Band Koola Lobitos, die Highlife mit Jazz verband. 1960 heiratete er Remilekun Taylor, mit der er drei Kinder hatte: Yeni, Femi und Sola. Nach seiner Rückkehr nach Nigeria 1963 arbeitete er als Radioproduzent und spielte mit Victor Olaiya, bevor er seine Band wieder zusammenstellte.

1969 reiste Kuti mit seiner Band in die USA, wo er durch die Black-Power-Bewegung politisiert wurde. Inspiriert von der Aktivistin Sandra Izsadore begann er, seine Musik als Protestmittel gegen soziale Ungerechtigkeit und Kolonialismus einzusetzen. Er änderte den Namen seiner Band in Nigeria 70, musste das Land jedoch verlassen, nachdem ihn ein Promoter wegen fehlender Arbeitserlaubnis angezeigt hatte. Die in Los Angeles aufgenommenen Stücke wurden später als „The ’69 Los Angeles Sessions“ veröffentlicht.

Zurück in Nigeria benannte er seine Band in Africa ’70 um und verlagerte seinen Schwerpunkt auf politische Themen. Er gründete die Kalakuta Republic, die sowohl als Studio als auch als Zufluchtsort für Künstler diente. Außerdem eröffnete er den Nachtclub „Africa Shrine“ und nahm den Namen „Aníkúlápó“ an, was so viel bedeutet wie „Einer, der den Tod in der Tasche trägt“.

Seine Musik fand großen Anklang, doch seine Kritik an der Regierung brachte ihn in Konflikt mit den Machthabern. 1977 veröffentlichte er das Album „Zombie“, das die nigerianische Armee verspottete. Als Reaktion darauf wurde Kalakuta von Soldaten gestürmt. Kuti erlitt schwere Verletzungen, seine Mutter wurde aus einem Fenster gestoßen und starb später an den Folgen. Sein Studio wurde niedergebrannt, Instrumente und Aufnahmen zerstört. Kuti antwortete mit den Liedern „Coffin for Head of State“ und „Unknown Soldier“.

1978 heiratete er 27 Frauen gleichzeitig, viele davon Mitglieder seiner Band, um sie vor staatlichen Repressalien zu schützen. Im selben Jahr wurde er nach einem Konzert in Ghana ausgewiesen. Nach einem Auftritt beim Berliner Jazzfestival verließen ihn viele Bandmitglieder, woraufhin er die neue Formation Egypt 80 gründete. 1979 gründete er die Partei Movement of the People (MOP), die jedoch unterdrückt wurde.

1984 wurde Kuti unter Buhari verhaftet und unter fingierten Anschuldigungen zu 20 Monaten Haft verurteilt. Nach internationalem Druck kam er frei. Ende der 1980er Jahre tourte er weltweit und veröffentlichte Alben mit scharfer Kritik an westlichen und afrikanischen Politikern. „Beasts of No Nation“ (1989) griff Apartheid und westliche Führer an.

In den 1990er Jahren nahm seine musikalische Produktion ab und es gab Gerüchte über seinen Gesundheitszustand. 1993 wurde er wegen Mordes angeklagt, jedoch freigesprochen. Am 2. August 1997 starb Kuti. Sein Bruder Olikoye Ransome-Kuti nannte Aids als Todesursache, Fela selbst hatte die Krankheit stets bestritten. Sein jüngster Sohn Seun übernahm die Leitung von Egypt 80, die bis heute als Seun Kuti & Egypt 80 aktiv ist.


Meta Titel
Africa ´70 & Fela Kuti – Die Revolution des Afrobeat

Meta Beschreibung
Wie Africa 70 den Afrobeat revolutionierte: Erfahren Sie mehr über die Band, ihre Hits und den Einfluss von Fela Kuti auf die Musikgeschichte!