Juli

Juli

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Die deutsche PopRock-Band Juli aus dem mittelhessischen Gießen hatte schon immer eine Affinität zur Sonne. Bevor sie sich Juli nannten, waren sie als Sunnyglade auf vielen Sommerfestivals zu hören, damals noch mit englischen Texten. Der Name wurde von der befreundeten Band Tex aus Berlin inspiriert, die einen gleichnamigen Song im Repertoire hatte. Tex spielte eine Rolle bei der Entscheidung, von englischen auf deutsche Texte umzusteigen, da Juli diese zuvor als „uncool“ und mit Schlagermusik gleichgesetzt empfand. Ein weiterer Einfluss war Selig, die bewiesen, dass deutschsprachige Songs durchaus anspruchsvoll sein können. So wurde 2001 aus Sunnyglade Juli.

Trotz des Einflusses von Selig bei der Sprachwahl unterscheiden sich Juli musikalisch und textlich stark von ihnen. Stattdessen werden sie oft mit Wir Sind Helden verglichen, was für Eva Briegel manchmal anstrengend ist.

Die Band besteht hauptsächlich aus Eva Briegel (Gesang), Simon Triebel (Gitarre) und Jonas Pfetzing (Gitarre, seit 2016 auch bei Abay). Sie sind maßgeblich für die meisten Songs verantwortlich, die oft aus Ideen entstehen, die einer von ihnen mit in den Proberaum bringt. Dort wird zunächst experimentiert und manchmal bleiben Ideen bis zu fünf Wochen liegen, bevor sie wieder aufgegriffen werden. Das erklärt auch, warum Juli nicht allzu viele Songs veröffentlichen. Eva erklärt: „… wir feilen wirklich ewig an unseren Stücken, bis sie uns wirklich gefallen und wir stolz und zufrieden damit auftreten können“.

Ob man diese Mühe der Musik von Juli anhört, muss jeder für sich selbst entscheiden. Komplettiert wird die Band durch Andreas Herde (Bass) – auch liebevoll „Dedi“ genannt – und Marcel Römer (Schlagzeug), der gerne „schmerzfrei atmet“ und Thoraxdrainagen hasst.

Juli – Fette Wilde Jahre

Karriere

Die fünf kennen sich seit ihrer Jugend in Gießen. Seit dieser Zeit schreiben sie Texte, in denen sie versuchen, ihr aufregendes, mal nachdenkliches, mal verzweifeltes Gefühlsleben in adäquate Songs umzusetzen. Dies scheint zumindest teilweise gelungen zu sein, denn sie gewannen 2003 den Rio Reiser Songpreis und unterschrieben am 15. August desselben Jahres ihren ersten Plattenvertrag bei Polydor Island. Im Oktober/November 2004 zeigte die Band, dass sie auch live überzeugen kann. Da Juli selbst sagen, dass sie unglücklich kreativ sind, weiß man nicht, ob man ihnen für die Zukunft Glück wünschen soll.

Die Konzerte der Band kommen sehr gut an, was sich auch in den Verkaufszahlen ihres Albums niederschlägt. Bevor das Jahr zu Ende geht, erreichen Juli mit „Es Ist Juli“ die Spitze der Albumcharts und erhalten schließlich Platin für ihr Debütalbum, nicht zuletzt wegen der „perfekten Welle“, auf der sie reiten. Ob sie die Lieblinge der Kritiker sind oder nicht, ist Juli egal. Wer bei einem Event wie Stefan Raabs Bundesvision Song Contest gewinnt, wird von vielen Menschen geliebt.

Nach dem Erfolg ihres Debütalbums steht die Band bei der Produktion ihres zweiten Albums unter großem Erfolgsdruck. Eva Briegel und ihre Bandkollegen lassen sich Zeit: „Es geht uns beim zweiten Album nicht darum, den Erfolg des Debüts zu wiederholen, sondern ein neues Kapitel aufzuschlagen. Wir wollen, dass es weitergeht. Die Fans werden entscheiden, ob sie uns begleiten.

Im Herbst 2006 veröffentlichen Juli die Vorabsingle „Dieses Leben“ zum kommenden Album, die auf Anhieb in die Top 10 der Singlecharts einsteigt. Ab Oktober 2006 ist „Ein Neuer Tag“ im Handel erhältlich. Mit dem neuen Werk setzen Juli ihren bisherigen Weg fort: Zwölf melodische und gefühlvolle Songs in dezenter Pop/Rock-Instrumentierung erwarten die zahlreichen Juli-Fans.

Im Sommer 2007 gelingt den Gießenern eine Überraschung: Chris Carrabba, Frontmann der amerikanischen Emo-Rock-Band Dashboard Confessional, willigt ein, ihren Song „Stolen“ als Duett neu aufzunehmen. Die Synthie- und Streicherballade wird als Single veröffentlicht und ist auch auf der deutschen Version des Dashboard-Albums „Dusk And Summer“ zu hören, das am 10. August erscheint.

Zwischen dem zweiten und dritten Album liegt eine kreative Pause von rund vier Jahren. Bassist Andreas „Dedi“ Herde widmet sich nach der Geburt seines Sohnes 2009 verstärkt seinen elterlichen Pflichten, Sängerin Eva bringt 2010 Tochter Yoko zur Welt. Das im selben Jahr erscheinende Album „In Love“ überrascht mit bis dahin bei Juli nicht gehörten elektronischen Klängen.

Die künstlerische Weiterentwicklung auf der Basis fester Strukturen bleibt ein Merkmal des Schaffens von Juli. Die Band integriert immer wieder neue Facetten in ihren Sound. Neben der wavigen Gitarrenarbeit sind präzise ausgearbeitete Melodiebögen zentraler Bestandteil ihrer Songs, die neben Pop und Rock auch Elemente von Dance und Chanson enthalten. Nach einer längeren Pause und neun Jahre nach dem Album Insel“ veröffentlichen sie im April 2023 mit „Der Sommer Ist Vorbei“ ein neues Album. Die Vorabsingle „Fette Wilde Jahre“ ist eine von rund 30 Demos, an denen die Band während der Pandemiezeit gearbeitet hat. Auch für 2024 ist schon einiges geplant, denn dann steht das 20-jährige Jubiläum ihres Debütalbums an.

Studioalben

  • 2004 Es ist Juli
  • 2006 Ein neuer Tag
  • 2010 In Love
  • 2014 Insel
  • 2023 Der Sommer ist vorbei

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