Achim Petry

Achim Petry, Schlagersänger, Popschlager

Inhaltsverzeichnis

Achim Petry – Zwischen Herkunft und eigenem Klang

Achim Petry hat sich über die Jahre von der Rolle des Sohnes eines Superstars emanzipiert. Seine Musik bleibt nahbar, emotional und zugänglich, doch seine Laufbahn beweist, dass er mehr als nur ein Erbe verwaltet. Er ist ein Musiker, der sich bewusst mit Tradition auseinandersetzt, diese aber weiterdenkt: offen für moderne Impulse und gleichzeitig im Gefühlskern des deutschen Schlagers verwurzelt. Wer seine Musik hört, spürt: Hier singt jemand, der weiß, wo er herkommt – und was er daraus machen will.

Musikalische Herkunft: Kindheit mit Klangkulisse

Achim Petry, geboren am 24. August 1974 als Achim Remling, wächst in Bonn in einem von Musik durchdrungenen Elternhaus auf: Sein Vater Wolfgang Petry war bereits zu dieser Zeit auf dem Weg zum deutschen Schlager-Phänomen, seine Mutter Rosemarie Petry hielt das familiäre Fundament. Musik war für Achim somit nie bloß Kulisse, sondern ein ständiger Begleiter im Alltag. Doch statt direkt in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, entschied er sich zunächst für eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann – ein Zeichen dafür, dass er nicht nur auftreten, sondern auch verstehen wollte, wie das Musikgeschäft wirklich funktioniert.

Frühe Schritte: Von 2 Young zu Trademark

Seine ersten eigenen Gehversuche als Musiker unternahm Achim Mitte der 1990er-Jahre. Gemeinsam mit der Sängerin Marani gründete er das Duo 2 Young, das zwischen 1996 und 1998 drei Singles veröffentlichte: „Crimson and Clover” schaffte es in die deutschen Charts (Platz 38), gefolgt von „Seasons in the Sun” und „Separated Hearts”. Der Klang: weichgezeichneter Pop mit romantischem Anstrich – typisch für die Zeit, doch bereits getragen von einem Gespür für Melodien. Später wurde er Mitglied der Boygroup Trademark, mit der er 1999 als Vorgruppe seines Vaters auf dessen letzter großer Stadientournee auftrat – ein Auftritt, der Familiengeschichte und Bühnenrealität eindrucksvoll verknüpfte.

Solokarriere: Mit eigener Stimme zurück zu den Wurzeln

Im Jahr 2007 schlug Achim Petry ein neues Kapitel auf. Unter dem Titel So wie ich! erschien sein erstes Soloalbum – eine bewusste Standortbestimmung, musikalisch wie persönlich. Gleichzeitig startete er seine erste eigene Tour „Der Wahnsinn geht weiter”, in deren Zentrum modern interpretierte Versionen klassischer Schlager seines Vaters standen. Petry junior kopierte nicht, er interpretierte – mit eigener Stimme, eigenen Betonungen und eigener Haltung. Anfang 2008 folgte mit Dschungel Wahnsinn – einer Neuauflage des Klassikers Wahnsinn – das Titellied zur dritten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!”, eingespielt mit den Dschungel Allstars.

Reifung und Experimente: Klangbilder zwischen Pop und Schlager

Seine Alben „Mein Weg“ (2013) und „Mittendrin“ (2014, produziert von René Lipps) markieren eine Phase, in der Petry mehr wagt. Er bewegt sich zwischen klassischem Schlager, Poprock und gefühlvollem Schlagerpop, mit einer gereiften Stimme und einem Blick, der über das Erbe hinausweist. Kollaborationen werden zu seiner Stärke: 2016 erscheint mit Anna-Maria Zimmermann das Duett „Tinte” – eine Neuauflage seines Songs im moderneren Soundgewand. Wenig später folgt die besinnliche Weihnachtsballade „Frohe Weihnacht”, ebenfalls im Duett.

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Achim Petry und Wolfgang Petry – Tinte

Neue Wege: Genregrenzen aufbrechen

Spätestens mit dem Track „Wir sind hier” (2019) betritt Achim Petry Neuland. Gemeinsam mit Finch, einem Künstler zwischen NDW-Punk und Deutschrap, interpretiert er die Hook des Songs im Schlagerstil – ein überraschender Brückenschlag zwischen Subkulturen, der zeigt, dass Petry den Schlager nicht als abgeschlossenes Genre versteht, sondern als offene Form.

Aktuell: Das Erbe in Bewegung halten

Seit 2024 bildet Achim mit Joelina Drews und Lucas Cordalis das Trio Drews Cordalis Petry – ein generationsübergreifendes Projekt, das die größten Hits ihrer Väter in zeitgemäßen Arrangements neu interpretiert. Der erste öffentliche Auftritt im ZDF-Fernsehgarten mit einem eigens konzipierten Mega-Mix zeigt: Hier geht es nicht um Nostalgie, sondern um ein lebendiges Weitertragen musikalischer Identitäten.

Songs von Achim Petry

  • 2007 Keiner liebt dich …
  • 2008 Dschungel Wahnsinn (feat. Dschungel Allstars)
  • 2008 Das wird ’ne lange Nacht
  • 2009 Maria Maria
  • 2013 Deine Liebe ist der Wahnsinn
  • 2013 Rosalie
  • 2014 Rettungsboot (feat. Wolfgang Petry)
  • 2015 Tinte (Wo willst du hin?)
  • 2015 Wer die Augen schließt (wird nie die Wahrheit seh’n) 2015 (als Teil von Mut zur Menschlichkeit)
  • 2016 Tinte (im Duett mit Anna-Maria Zimmermann)
  • 2016 Frohe Weihnacht (Merry Christmas) (mit Anna-Maria Zimmermann)
  • 2019 Wir sind hier (feat. Finch)

Alben von Achim Petry

  • 2007 So wie ich!
  • 2013 Mein Weg
  • 2014 Mittendrin